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Covid-19-Fallzahlen steigenIntensivbetten für Corona-Patienten – die Lage in Bonn

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In der Corona-Krise werden immer mehr Intensivbetten beansprucht, doch in Bonn ist die Lage weiterhin gut. Das Symbolfoto eines ECMO-Beatmungsplatzes entstand im Mai 2020 in einer Corona-Station am Klinikum Dresden.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Die Corona-Lage bleibt weiter angespannt, doch Bonns Krankenhäuser haben offenbar noch Luft. Weil etwa in Belgien die Kliniken überlastet sind, wurde am Dienstag ein Covid-19-Patient aus der Provinz Lüttich auf die Intensivstation des Universitätsklinikums Bonn (UKB) verlegt.

Doch nicht überall gibt es bei den besonders gefragten Intensivbetten derart große Kapazitäten wie auf dem Venusberg. EXPRESS liefert einen Überblick über die aktuelle Lage in den Krankenhäusern der Bundesstadt und wirft einen Blick auf die Zahlen in NRW.

Bonner Krankenhäuser mit Reserven bei Intensivbetten

Vergangene Woche hatte Professor Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und UKB-Vorstandsvorsitzender, dem EXPRESS versichert: „Insgesamt sind im Raum Bonn momentan genug Reservekapazitäten vorhanden.“

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Die Aussage deckt sich auch mit den Angaben des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Sie gibt deutschlandweit einen täglichen Überblick über die aktuelle Lage in den Krankenhäusern.

Bonn schneidet bei Belegung der Intensivbetten im NRW-Vergleich gut ab

Demnach sind in Bonn lediglich sieben Prozent der verfügbaren Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. Deutlich weniger als in Nachbarregionen wie Köln (16 Prozent), dem Rhein-Erft-Kreis (24,3 Prozent) oder Euskirchen (21,4 Prozent). Der landesweite Schnitt liegt mit 11,1 Prozent ebenfalls über den Bonner Werten.

505 aktuelle Fälle gibt es derzeit in der Bundsstadt, der Inzidenzwert liegt bei 130,3. In 19 Fällen werden die Personen intensivmedizinisch behandelt, zwölf von ihnen erhalten die besonders aufwendige invasive Beatmung. 36 weitere Patienten werden auf den Normalstationen der Krankenhäuser betreut.

Viele Intensivbetten in Bonn durch regulären Krankenhausbetrieb belegt

Allerdings zeigt die DIVI-Darstellung: Der reguläre Krankenhaus-Betrieb verzeichnet derzeit eine relativ hohe Auslastung. Von den 272 verfügbaren Intensivbetten sind mit Stand Donnerstagmorgen (5. November, 9 Uhr) 227 belegt. Das macht nur noch 45 freie Intensivbetten in der Bundesstadt.

Umso wichtiger ist in diesem Zusammenhang die Einschätzung von Professor Holzgreve. Denn allein die Uniklinik kann beispielsweise bis zu 70 weitere Intensivbetten bereitstellen. Auch andere Krankenhäuser wären in der Lage, noch aufzustocken. Vom Horror-Szenario des überlasteten Gesundheitssystems, wie etwa derzeit in Belgien, ist Bonn daher noch weit entfernt.

Uniklinik Bonn weiter mit hoher Verfügbarkeit an ECMO-Beatmungsplätzen

Entspannt ist die Bettensituation aktuell noch im Gemeinschaftskrankenhaus St. Petrus, den GFO Kliniken St. Josef und St. Marien, dem Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg und dem Rehazentrum Godeshöhe in Bad Godesberg. In einigen Häusern sind für Angehörige allerdings Besuchsverbote zu beachten.

Im Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth und dem Waldkrankenhaus sind die Kapazitäten laut DIVI-Angaben derzeit erschöpft. In der Uniklinik sieht es vor allem bei den Betten für die invasive ECMO-Behandlung gut aus. In diesem Bereich zählt das UKB zu den europäischen Zentren und ist entsprechend gut aufgestellt.