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Click&Collect im Corona-LockdownBonner Einzelhandel darf für Abholservice öffnen

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Viele Läden haben bereits zum Start des Lockdowns am 16. Dezember ihre Abholstation eingerichtet, so wie Galeria Karstadt Kaufhof am Münsterplatz.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Seit Mittwoch soll mit dem Corona-Lockdown in Bonn vieles stillstehen. Besonders im Einzelhandel bleiben viele Geschäfte geschlossen, das Weihnachtsgeschäft endet vorzeitig und mit der Erwartung eines deutlichen Umsatzrückgangs.

Doch ein Hintertürchen wird den Läden in der Bonner City trotz der hohen Corona-Zahlen gewährt. Die Idee könnte die finanziellen Ausfälle vor Weihnachten zumindest ein wenig abfedern.

Abholgeschäft in Bonn trotz Lockdown erlaubt

Denn auch wenn die Kunden zwar nicht mehr in den Läden shoppen wollen, können sie ihre Ware auch weiterhin vor Ort abholen. Wer online, telefonisch oder über WhatsApp bestellt, kann seine Weihnachtsgeschenke trotz Schließung im Lockdown auch weiterhin im stationären Handel kaufen.

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„Die Coronaschutzverordnung sieht ausdrücklich Abhol- und Bringgeschäfte unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen vor Infektionen als zulässig an“, teilte Stadtsprecherin Monika Hörig auf EXPRESS-Anfrage mit.

Bonner Einzelhandel darf auch im Lockdown auf „Click&Collect“ setzen

„Click&Collect“ heißt das immer beliebtere Prinzip, das Einzelhandelsverbände unbedingt als Ausnahme in der Coronaschutzverordnung des Landes NRW sehen wollten.

Und tatsächlich heißt es in der neuesten Fassung, die seit dem 16. Dezember um 0 Uhr in Kraft getreten ist: „Die Abholung bestellter Waren durch Kunden ist nur zulässig, wenn sie unter Beachtung von Schutzmaßnahmen vor Infektionen kontaktfrei erfolgen kann.“

Trotz der ausdrücklichen Einschränkung („nur zulässig, wenn…“) wurde zumindest kein generelles Verbot ausgesprochen, wie etwa in einigen anderen Bundesländern. Heißt: Sorgen die Läden für ein gutes Hygienekonzept und garantieren, dass Mindestabstände eingehalten werden, können sie zumindest auf den kontaktlosen Verkauf an der Ladentür setzen.

Einzelhandelsverbände begrüßen „Click&Collect“ trotz Lockdown

Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen sieht die Erlaubnis für den Abholservice positiv, ist aber noch immer enttäuscht, dass der Einzelhandel weitgehend schließen muss.

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Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelverbandes

„Das ist eine Katastrophe“, wird er gegenüber EXPRESS deutlich: „Ich gehe davon aus, dass viele diesen Lockdown nicht überleben werden.“ Mit den Abholangeboten lasse sich kein vergleichbares Umsatzvolumen schaffen wie mit normal geöffneten Geschäften. Vassiliou fordert daher finanzielle Entschädigungen wie in der Gastronomie.

Gerade die letzten Tage des Jahres seien für viele Läden die umsatzstärksten überhaupt. Nach den Schließungen im Frühling und dem kompliziertern Corona-Jahr hätte ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss in einigen Fällen die Jahresbilanz retten können. Diese Hoffnungen seien jetzt geplatzt.

Handelsverband Nordrhein-Westfalen freut sich über Trostpflaster

Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen lobte die Freigabe für „Click&Collect“, die für die gebeutelten Händler zumindest ein Trostpflaster sei. „Wir waren sehr erleichtert über diese Entscheidung, der Abholservice ist sehr gut umzusetzen. Schon im Frühjahr sind viele Händler sehr kreativ geworden und haben sich gute Konzepte überlegt“, sagte Sprecherin Carina Peretzke im Gespräch mit EXPRESS.

Die erwarteten Umsatzverluste könnten dadurch zwar nur leicht abgefedert werden, dennoch freue man sich über ein positives Zeichen, das der Einzelhandel setzen könne. Durch ausgemachte Zeitfenster für die Abholung ließen sich außerdem lange Schlangen vermeiden. Peretzke appelliert an die Kunden: „Schauen Sie auch bei kleinen Läden vorbei. Viele haben inzwischen Bestellwege per Telefon oder WhatsApp, auch wenn man es vielleicht gar nicht erwartet.“