Völlig irreBonner kentern mit Gummi-Kanu auf dem Rhein, klammern sich an Bäume

Bonn_Rettungsbrett

Mit diesem kleinen Gummi-Kanu gerieten die Bonner im Rhein am 9. Februar in heftige Probleme.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Was für ein lebensgefährlicher Leichtsinn! Am Dienstag, 9. Februar, gegen 14.10 Uhr wurde der Bonner Feuerwehr „eine in Not geratene Person“ im Rhein in Höhe der Nordbrücke gemeldet.

  • Bonn: Feuerwehr wird in Not geratene Person gemeldet
  • Retter eilen zur Bonner Nordbrücke
  • Zwei Bonner waren in Gummi-Kanu im Hochwasser unterwegs

Großalarm: Zahlreiche Kräfte der Wasserrettung aus Bonn und dem Rhein-Sieg Kreis sowie Kräfte zur Unterstützung an Land rückten aus, mussten aber erst mal sondieren, auf welcher Rheinseite sich das Unglück ereignet hatte.

Bonner Rhein-Hochwasser: Kanuten klammerten sich auf Insel an Bäume

Eine Besatzung der Wasserschutzpolizei entdeckte dann zwei Bonner (17/19) auf der Beueler Rheinseite, die sich an Bäumen festklammerten. Feuerwehr-Sprecher Carsten Schneider zum EXPRESS: „Die Personen waren mit einem aufblasbaren Kanu gekentert, hatten sich auf eine Insel, die sich im Rhein-Hochwasser im Siegauengebiet gebildet hatte, gerettet.“

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Von einer Landzunge aus rückten Feuerwehrleute zur Rettung aus. Geschützt durch Nässe- und Kalteschützanzüge setzten sie dabei ein Spezialgerät ein: ein „Rescue Sled“. Schneider: „Das ist so etwas wie eine Mischung aus Surfbrett und Schlauchboot, aber doppelt so breit wie ein Surfbrett. Der Vorteil: Es ist sehr schnell einsetzbar.“

Bonner Rhein-Hochwasser: Kanuten waren völlig unterkühlt

Zum Glück konnten die Gekenterten, die inzwischen völlig unterkühlt waren (der Rhein hat aktuell 7,5 Grad), damit schnell in Sicherheit gebracht werden. Ein Notarzt kümmerte sich an der Nordbrücke direkt um die Opfer, die später in ein Krankenhaus kamen. 

Carsten Schneider warnt eindringlich: „Wassersport auf dem Rhein ist schon bei normalen Bedingungen nicht ohne Gefahren. Jetzt, während des Hochwassers, ist die Situation deutlich schwieriger.“ Die Strömung ist wesentlich stärker, es gibt Hindernisse unter Wasser. „Jedem, der nicht wirklich extrem erfahren ist, ist davon abzuraten, aktuell Wassersport auf dem Rhein zu betreiben.“

Bonner Rhein-Hochwasser: Großeinsatz für Bonner in gekentertem Gummi-Kanu

Weil sich die beiden Kanu-Sportler aber nicht davon abhalten ließen, mussten jede Menge Retter alarmiert werden: Im Einsatz waren Kräfte der Feuer- und Rettungswachen 1 und 2,  der Führungsdienst der Berufsfeuerwehr Bonn, der Feuerwehr Bornheim, der DLRG, der Wasserschutzpolizei sowie ein Rettungshubschrauber.

Auf dem Rhein waren Boote der Berufsfeuerwehr Bonn, der Feuerwehr Bornheim, der DLRG und der Wasserschutzpolizei. Insgesamt waren 34 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst (Bonn und Bornheim), acht Einsatzkräfte der Polizei und drei Kräfte des Luftrettungsdienstes im Einsatz. (MS)