Festnahme in Bonn-BeuelMiese Betrüger (23, 36) beim „Basteln“ aufgeflogen

CashTrapping_mitBlende

Beim Cash-Trapping wird der Automat so manipuliert, dass sich der Geldauswurf nicht öffnet und auf dem Bildschirm eine Störung angezeigt wird. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Das Duo war mit Eifer dabei. Dienstagabend hantierten die beiden Männer in einem Hinterhof eines Hauses in Beuel mit einer Säge, sie schnitten Metallschienen zurecht, die sie anschließend mit Klebeband versahen. Einem Zeugen kam das seltsam vor, er rief die Polizei. 

Zum Glück, denn die Tatverdächtigen bastelten Klebeschienen, die bei einer miesen Betrugsmasche zum Einsatz kommen sollten!

Festnahme in Bonn-Beuel: Verdächtige hatten entsprechendes Material dabei

Nachdem der Zeuge gegen 20.30 Uhr den Notruf abgesetzt hatte, beobachtete er das Duo weiter. Schnell traf dann auch ein Streifenteam ein. Daraufhin ergriffen die beiden Bastler die Flucht. Sie konnten jedoch von den Einsatzkräfte in einem benachbarten Garagenhof an der Hans-Böckler-Straße gestellt werden.

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„Die Männer führten neben der Metallsäge auch ein Messer, Metallleisten und Klebeband mit und waren augenscheinlich mit Vorbereitungshandlungen zum sogenannten „Cash-Trapping“ beschäftigt“, erklärt ein Polizeisprecher. 

Festnahme in Bonn-Beuel: So funktioniert das miese „Cash-Trapping“

Dabei wird über den Geldausgabeschacht eines Geldautomaten eine Metallschiene/-blende angebracht, die innen mit einer Klebefolie versehen ist. Diese verhindert, dass das Geld ausgegeben oder wieder in den Automaten eingezogen wird. Die Geldscheine bleiben also im Ausgabeschacht kleben.

Meist erscheint bei einem Abhebevorgang nach einer Weile der Hinweis auf eine Störung. Gehen die Kunden dann von dem Automaten weg, kann der Dieb die Metallblende mit den darin festgeklebten Scheinen entfernen und an sich nehmen.

Festnahme in Bonn-Beuel: 36-Jähriger wurde per Haftbefehl gesucht

Die beiden Verdächtigen (23, 36) aus Beuel sind der Polizei keine Unbekannten. Wie sich bei ihrer Überprüfung herausstellte, waren sie bereits am 8. Mai bei einer gleichgelagerten Tat im Rhein-Erft-Kreis aufgefallen. Der 36-Jährige, der vor Ort zunächst falsche Angaben zu seinen Personalien gemacht hatte, wurde überdies mit Haftbefehl gesucht und daher festgenommen und ins Polizeipräsidium gebracht. 

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Sein Begleiter wurde nach ersten Maßnahmen entlassen. An den umliegenden Geldautomaten stellten die Beamten zunächst keine Auffälligkeiten fest.

Festnahme in Bonn-Beuel: Das rät die Bonner Polizei zum Schutz vor „Cash-Trapping“

Zum Schutz vor Cash-Trapping rät die Polizei: Sollte ihr Geld nicht ausgegeben werden, bleiben Sie in jedem Fall beim Geldautomaten. Lassen Sie sich auch nicht von einem vermeintlich hilfsbereiten Fremden vom Automaten weglocken. Bitten Sie einen anderen Kunden, einen Bankmitarbeiter zu holen.

Bei Automaten außerhalb von Banken rufen Sie per Handy bei der Bank an. Außerhalb der Öffnungszeiten von Banken und Kreditinstituten verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei. (iri)