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Algenplage im RheinauenseeFrühwarnsystem und 3,7 Millionen für Bonns grüne Lunge

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Schon länger bereitet die Verschmutzung des Rheinauensees der Stadt Bonn Sorgen.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Den Sommer rund um den Rheinauensee konnten Bonner in den vergangenen Jahren nur bedingt genießen. Mit jedem warmen Tag vermehrten sich auch die Algen, an der Oberfläche bildeten sich muffige Teppiche. Die grüne Lunge drohte sich zu einem Tümpel zu entwickeln.

Mit einem Gutachten ist die Stadt den Problemen in den vergangenen Monaten im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund gegangen. Eine neue Lösung soll kurzfristig für Besserung sorgen, ein Millionenprojekt ist außerdem für das kommende Jahr angedacht.

Entschlammung des Rheinauensees 2021 soll knapp vier Millionen Euro kosten

Die neuen Pläne folgen dem Gutachten des Fachbüros „lanaplan“ aus Nettetal, das die Stadt im vergangenen Jahr für eingehende Untersuchungen beauftragt hatte. Von März bis September wurden Werte zu Wassertemperatur, Sauerstoff- und Phosphorgehalt erfasst. Besonders die hohe Konzentration von Phosphor sorgt für die schlechte Wasserqualität.

Das Gutachten empfiehlt für das Jahr 2021 gewaltige Maßnahmen. Dann ist laut „lanaplan“ eine vollständige Entschlammung des Sees sinnvoll. Die Kosten sind mit mindestens 3,76 Millionen Euro enorm hoch, allerdings erhofft sich die Stadt dadurch ein endgültiges Ende der nervigen Algen-Plage. Entsprechende Mittel sind daher im Haushalt für 2021/2022 angemeldet.

Neues Frühwarnsystem soll See in der Rheinaue vor Algenplage bewahren

Wenn sich der See zu stark erwärmt und sich die Algen ausbreiten, wird immer mehr Sauerstoff entzogen. Für Fische und andere Lebewesen wird der gewohnte Lebensraum dann zur tödlichen Falle (hier lesen Sie mehr). 2018 waren beispielsweise 300 Fische und 50 Vögel umgekommen, weil der See aus Sauerstoffmangel „umgekippt“ war

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Viele Enten haben ihre Heimat im und am Rheinauensee.

In den vergangenen Jahren konnte die Stadt oftmals nur noch Schadensbegrenzung betreiben, doch ab sofort soll schon im Voraus gehandelt werden: Ein neues Frühwarnsystem überwacht den Sauerstoffgehalt im Wasser. Wird eine kritische Grenze erreicht, kann sofort reagiert werden.

Rheinaue_See_Pumpe

Mit frischem Wasser soll verhindert werden, dass der Rheinauensee durch Sauerstoffmangel „umkippt“.

„Anfang Mai wurde zunächst ein Messgerät am nördlichen Ende des Sees installiert. Der Betrieb befindet sich derzeit in der Testphase“, teilte die Stadt mit. Auch am südlichen Ende und in der Mitte des Sees sollen Messgeräte aufgebaut werden, die bei anhaltendem Sauerstoffmangel Alarm schlagen.

Wasservögel sollen durch Bepflanzung vom Rheinauensee vertrieben werden

Mit leistungsfähigen Pumpen könnte der See dann vor dem „Umkippen“ gerettet werden. Kühlwasser aus dem Posttower soll den Sauerstoffgehalt im abgestandenen Gewässer erhöhen. Dreimal kam in den vergangenen zwei Jahren außerdem auch ein Mähboot zum Einsatz, um die Algen abzugrasen.

Doch auch die vielen Tiere haben ihre Folgen: Besonders Wasservögel sorgen für viel Dreck und schaden dem Ökosystem des Sees.

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Längeres Gras und neu gepflanzte Margeriten in Ufernähe sollen dafür sorgen, dass sich zumindest einige von ihnen neue Lebensräume fernab der Rheinaue suchen und damit die erhoffte Entlastung bringen.