Bad HonnefAltes Holzkreuz erlebt im wahrsten Sinne sein blaues Wunder

Das Wegekreuz ohn moderne Fassung

Das Kreuz wies zahlreiche Schäden auf. So war das Holz rissig, brach zum Teil aus. Auch war es von Insekten befallen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bad Honnef – Es hatte seine besten Tage längst hinter sich. Die Farbe war  verblasst beziehungsweise abgeblättert und das Holz so rissig, dass Insekten dort ihre Larven gelegt hatten. Jetzt aber erlebt das alte Wegekreuz im Umfeld der katholischen Kirche St. Aegidius sein blaues Wunder.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es ist jetzt wunderschön – und blau.

Kreuz aus Bad Honnef erlebt blaues Wunder: Restaurierung war dringend nötig

Das Holzkreuz aus dem 19. Jahrhundert ist das einzige hölzerne Wegekreuz, welches 1993 in die Denkmalliste der Stadt Bad Honnef eingetragen wurde. Andere Holzkreuze aus dieser Zeit sind nicht überliefert. Allerdings hatte es in den letzten Jahren tüchtig gelitten, Wind und Regen hatten ihm zugesetzt. Kurz: Es war ein Bild des Jammers. 

Schließlich machten Anwohner sowie Mitglieder des Bürgervereins Aegidienberg die Untere Denkmalbehörde über den schlechten Zustand aufmerksam. Daraufhin beauftragte die Stadt den fachkundigen Restaurator Lutz Sankowsky. Der nahm das Kreuz mit auf eine kleine Reise: in seine Werkstatt nach Euskirchen. 

Kreuz aus Bad Honnef erlebt blaues Wunder: Holz wurde gefestigt, Löcher gekittet

Schnell war klar: Eine umfangreiche Beauty-OP ist nötig. So wurde das Holzkreuz erst untersucht, dann die vorhandene Fassung bis auf einen tragfähigen Grund entfernt, das Holz gefestigt. Die Fehlstellen wurden mit elastischem Kittmaterial gesichert. 

Die neue Farbfassung war richtig aufwendig. Denn sie wurde in Schichten von hell nach dunkler aufgebaut. Als Grundton wurde der Farbton Pastellblau, abgetönt mit Weiß gewählt. Die folgenden Anstriche waren etwas dunkler gemischt. 

Kreuz aus Bad Honnef erlebt blaues Wunder: Blauton kommt historischer Ursprungsfarbe nah

„Der gewählte Schlusston in Blau kommt dem vorherigem Farbton sehr nahe“, so der Restaurator. Für die Applikationen verwendete er die Farbzusätze Weiß, Ocker, Feuerrot, Oxyd-Rot, Oxyd-Braun sowie Schwarz. 

Als Abschluss erhielt das Kreuz ein neues und etwas breiteres Witterungsschutzdach. (iri)