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Angeblich gefährliche BlutzuckerwerteMiese Werbe-Aktion schockt Oma Helene (89)

Kerstin Silberling mit der miesen Karte, die ihre Schwiegermutter erhalten hat.

Kerstin Silberling mit der miesen Karte, die ihre Schwiegermutter erhalten hat.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Sie geben sich als Enkel aus, lügen schlimme Unfälle vor oder verkleiden sich als Polizisten: Betrüger schrecken vor nichts zurück, um ans Geld ihrer Opfer zu kommen. Die 89-jährige Helene S. aus Bad Godesberg wurde jetzt Opfer einer neuen perfiden Masche – die versetzte die alte Dame in Todesangst!

Die 89-Jährige fand eine Postkarte in ihrem Briefkasten. Als sie den Text las, blieb ihr fast das Herz stehen. „Bitte rufen Sie mich schnellstmöglich zurück, es geht um Ihre Blutzuckerwerte“, stand da. Zusätzlich war extra angemerkt: Dringend! Unterschrieben hatte ein Dr. Rainer Limpinsel.

„Meine Schwiegermutter war richtig verängstigt und geschockt. Natürlich hat sie sofort ihren Hausarzt angerufen, weil ihr der Name des Arztes auf der Karte unbekannt war“, erklärte Kerstin Silberling. Die amtierende Godesia ist fassungslos.

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Zum Glück stellte sich heraus, dass die Werte von Helene S. nicht schlecht sind – stattdessen wurde die 89-Jährige offenbar Opfer einer Betrugsmasche.

Denn: Dr. Limpinsel ist nicht nur Diabetes-Experte sowie unter „Mambo-Kurt“ als Entertainer bekannt, sondern er ist auch Buchautor. Sein Ratgeber „Diabetes heilen in 28 Tagen“ wurde vom Bonner Fachverlag für Informationsdienst (FID) herausgegeben – dessen Telefonnummer ist identisch mit der von Dr. Limpinsel. Und unter der Oma Helene anrufen sollte…

„Ich finde das ungeheuerlich, dass hier anscheinend versucht werden sollte, einer alten Dame in ihrer Panik irgend etwas anzudrehen“, so Godesia Kerstin wütend. „Wir haben die Postkarte sofort an die Staatsanwaltschaft geschickt.“

Oberstaatsanwältin Dr. Karen Essig bestätigt, dass eine Strafanzeige eingegangen ist. „Sie wird derzeit geprüft“, so Dr. Essig. Der Bonner Polizei ist die Masche ganz neu.

EXPRESS bat den FID-Verlag, der zum ebenfalls in Bonn ansässigen Verlag für die Deutsche Wirtschaft gehört, um Stellungnahme. Der gab die krasse Postkarten-Aktion zu! Dreiste Begründung: Man wollte damit eine „Informationslücke“ über den Zusammenhang zwischen erhöhten Blutzuckerwerten und Diabetes schließen.

„Offenbar war es – wie wohl auch bei Ihrer Leserin – vereinzelt so, dass der Inhalt dieser Postkarte missverständlich war“, erklärt Verlagssprecher Thomas Müller. „Aus diesem Grund haben wir uns auch entschieden, diese Postkartenaktion sofort und definitiv zu stoppen.“