Bergisch GladbachGünther Klum muss Kneipe dicht machen − und ledert über Kontrollwut ab

Günther Klum ätzt gegen deutsche Politik

Günther Klum im Herbst 2020 vor seiner Kneipe „Zum Horn" in Bergisch Gladbach.

Model-Papa Günter Klum wollte sich eigentlich seinen Lebenstraum erfüllen und seine Kneipe aus der Jugend auf Vordermann bringen. Doch das Projekt stockt gehörig.

von Bastian Ebel (bas)

Bergisch Gladbach. Das ist bitter, denn über viele Monate hinweg hat er einen Traum verfolgt: Model-Papa Günter Klum kaufte in Bergisch Gladbach die Gaststätte „Zum Horn" und ließ sie mühevoll renovieren. 

Sein Ziel: „Die Kneipe meiner Jugend wieder zu neuem Leben erwecken." Allerdings: Am Samstag (16. Oktober) bleibt das „Horn " geschlossen. Denn ähnlich wie in Köln macht der Personalmangel auch Papa Klum einen gehörigen Strich durch die Rechnung. 

„Selbst erfahrene und professionelle Vermittler aus der Gastronomie-Szene können dieses Problem nicht lösen", so Günter Klum geknickt. „Das ist ein riesen Problem, dass insbesondere die Gastronomie betrifft." Wie es jetzt mit der Gaststätte weitergeht, ist noch nicht geklärt. Das hänge jetzt auch davon ab, ob und wie schnell Personal gefunden werden könne.

Im Gespräch mit EXPRESS.de erklärt Klum die Gründe für die Schließung am Samstag (16. Oktober) und legt nach: „Es ist schlichtweg kein Personal da. Das gilt ja nicht nur für das Horn, viele andere sind betroffen.“

Bergisch Gladbach: Günter Klum sieht Corona als Grund für Personalmangel

Ein wichtiger Grund dafür ist laut Klum die Corona-Pandemie und die damit verbundene Umschichtung von Arbeitskräften. „In Deutschland herrscht mittlerweile eine Kontrollwut, da werden die Kräfte gebunden. In irgendwelchen Sicherheits-Jobs, die vom Staat bezahlt werden, sind die Arbeitskräfte abgewandert“, sagt Klum klipp und klar.

„Das Problem zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Schauen wir nur mal in Richtung Handwerk: Auch da ist der Mangel groß.“

Zurück zu seiner Gaststätte: „Wir werden am Sonntag durch Umschichtung des Personals öffnen, Dienstag und Mittwoch ist Ruhetag. Aber das generelle Problem wird ja bleiben.“ Klum möchte weiter für die Erfüllung seines „Horn-Projektes“ kämpfen.

Dennoch sieht er noch eine andere Gefahr auf die Gastronomie zukommen. „Fahren sie mal an einer Tankstelle mit den Spritpreisen vorbei: Da muss man mittlerweile ja "eine Bank überfallen", um den Tank voll zu bekommen.“ Für Familien sei das bald nicht mehr zu stemmen. „Die Leute müssen ihre Kosten bezahlen. Ich bezweifle, dass dann noch Geld für Restaurant-Besuche übrig bleibt.“