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Grausamer Mord aus 1996Verdächtiger nach 23 Jahren gefasst – 5000 Mark als Motiv?

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Die Aachener Staatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts informierte am Mittwoch (7. Oktober) über die neuesten Erkenntnisse in den Ermittlungen zum ehemaligen „Cold Case“ einer Leiche, die 1996 in einer Kiesgrube gefunden worden war.

von Béla Csányi (bc)

Aachen – Seit inzwischen knapp 24 Jahren beschäftigt der brutale Mordfall „Sandkuhle“ aus dem Raum Aachen die Polizei.

Lange tappten die Ermittler im Dunkeln, in den vergangenen Wochen ergab sich dann allerdings eine spektakuläre Wende.

  • Ein Fall um eine nackte Leiche von 1996 galt lange als „Cold case“
  • 24 Jahre später hat die Polizei einen Tatverdächtigen in Untersuchungshaft genommen
  • Am Mittwoch informierte die Polizei über Einzelheiten

1996 wurde am Rand einer Kiesgrube eine nackte Leiche gefunden. Lange war der Kriminalfall ein „Cold Case“.

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Doch nach der Identifizierung des lange unbekannten Toten kommt Dynamik in den Fall. Ein Tatverdächtiger sitzt in U-Haft. Über die Hintergründe informierten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch.

Aachen: Polizei fasst Verdächtigen 24 Jahre nach dem Mord

Seit der vergangenen Woche sitzt ein Tatverdächtiger (50) in Untersuchungshaft. Er stammt aus dem Raum Aachen.

Erst nach einer TV-Fahndung war die Identität des viele Jahre unbekannten Toten bekannt geworden.

wilfried kalitz aus würselen ohne hund

Undatierte Aufnahme: Das Foto zeigt das Mordopfer Wilfried Kalitz aus Würselen mit Krawatte und Hemd.

Die Leiche des damals 43 Jahre alten Wilfried Kalitz aus Würselen bei Aachen war am 8. Dezember 1996 etwa 100 Kilometer entfernt bei Rheurdt im Kreis Kleve entdeckt worden – an einer Kiesgrube.

Mord aus 1996 kurz vor Aufklärung: Täter handelten aus Habgier

Nach derzeitigem Ermittlungsstand sollen der Angeklagte und ein Mittäter 1996 in der Werkstatt des Getöteten erschienen sein, wo sie 5000 Mark von ihm forderten. Sie attackierten den Mann äußerst brutal und fügten ihm tödliche Kopfverletzungen zu.

Das genaue Tatdatum ließ sich bislang nicht zurückverfolgen, es wurde lediglich auf einen Zeitraum vom 23. November 1996 bis zum 8. Dezember des gleichen Jahres eingegrenzt. Als Motiv vermuten die Ermittler Habgier.

Nachdem das Opfer den Verletzungen erlegen war, rollten die Angreifer es in einen Teppich und brachten es zum späteren Fundort in der Sandkuhle. Dabei machten sie sich die Ortskenntnisse des Mittäters zunutze. Dennoch wurde die Leiche wenig später gefunden.

Aachen: Polizei deckt Mordfall von 1996 auf

Nachdem der Fall im vorigen Jahr in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gezeigt worden war, hatte ein Zuschauer den entscheidenden Hinweis auf die Identität des Opfers gegeben.

Neue Hinweise mehrerer Zeugen hätten letztlich auch zur Festnahme des Tatverdächtigen geführt, erklärte die Aachener Staatsanwaltschaft. Sie hätten zuvor fast 24 Jahre geschwiegen, weil sie entweder in einer persönlichen Beziehung zu den Tatverdächtigen standen, oder ihren Erzählungen schlicht nicht geglaubt hätten.

Der zweite laut Zeugen an der Tat beteiligte Mann sei ein Jahr später in der Türkei tödlich mit dem Motorrad verunglückt. Sein jetzt verhafteter Mittäter wollte sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußern. Sein mutmaßlicher Mittäter war nach der Tat bei einem Verkehrsunfall gestorben.

Das Opfer, ein geschiedener Vater zweier Kinder, war nie vermisst gemeldet worden. Laut Polizei nahm die Familie an, dass Kalitz sich wegen seiner Schulden abgesetzt hatte. (dpa/mh/bc)