+++ EILMELDUNG +++ Hausordnung wird geändert Bericht: Bahn mit neuem Verbot in allen Bahnhöfen – in ganz Deutschland

+++ EILMELDUNG +++ Hausordnung wird geändert Bericht: Bahn mit neuem Verbot in allen Bahnhöfen – in ganz Deutschland

„Corona-Hotspot“Stadt im Bergischen mit heftigem Inzidenzwert – Grund ist diffus

Remscheid Ausgangssperre

In Remscheid gilt ab dem 13. April eine Ausgangssperre von 21 Uhr am Abend bis 5 Uhr am Folgetag.

von Christopher Hostert (cho)

Remscheid – Die Stadt Remscheid ist derzeit trauriger Rekordhalter in Nordrhein-Westfalen: In keiner anderen NRW-Stadt ist der Inzidenzwert am Donnerstag höher als in Remscheid. Die Stadt hat mit harten Maßnahmen auf die hohen Infektionszahlen reagiert, denn auch der klinische Bereich ist in Gefahr.

  • Remscheid mit höchsten Inzidenzwert in NRW
  • Inzidenzwert in Remscheid schießt deutlich über 300
  • Remscheid mit Ausgangssperre, klinischer Bereich in Gefahr

Remscheid: Inzidenzwert schießt am 15. April deutlich über 300

Blickt man am Donnerstag (15. April) auf die Inzidenzwerte der einzelnen Städte und Kreise in NRW, dann sticht eine Stadt besonders heraus.

Die Stadt Remscheid liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei einem Wert von 327,8 und damit weit über dem landesweiten Inzidenzwert in NRW (158,6). Ebenfalls stark von der Ausbreitung des Coronavirus' betroffen sind derzeit die Stadt Hagen (Inzidenzwert 267,1) und der Märkischer Kreis (222,6).

Alles zum Thema Corona

Remscheid: Inzidenzwert laut RKI enorm gestiegen

Besonders auffällig ist in Remscheid der sprunghafte Anstieg des Inzidenzwertes von Mittwoch (225,4) auf Donnerstag. Innerhalb eines Tages ist die Inzidenz laut RKI also um mehr als den Faktor 100 gestiegen.

Dafür hat Viola Juric, Pressesprecherin der Stadt Remscheid, eine einfache Erklärung: „Obwohl wir die Zahlen gemeldet haben, hat das RKI gestern nicht unsere 69 neuen Fälle von vorgestern auf gestern berücksichtigt, genauso wenig zwei Todesfälle. Heute stimmen die Zahlen dann wieder.“

Nach Angaben der Stadt Remscheid lag die Inzidenz demnach am Mittwoch bei 284,0 und nicht wie beim RKI angegeben bei 225,4.

Remscheid mit höchstem Inzidenzwert in NRW – warum nur?

Zu den allgemein hohen Werten erklärt die Sprecherin: „Es ist so, dass wir das Infektionsgeschehen in Remscheid nicht an einzelnen Geschehnissen, Hotspots oder ähnlichem festmachen können.“ Das diffuse Infektionsgeschehen, mache es für die Stadt schwierig, eine Art Auslöser zu finden.

„Alles weist darauf hin, dass es vor allen Dingen im häuslichen Bereich zu Infektionen kommt. Weswegen sich die Stadt Remscheid zu Beginn der Woche entschieden hat, ab Dienstag eine Ausgangssperre einzuführen“, erklärt Juric.

Die Sprecherin betonte zudem das die Stadt inzwischen ein „hervorragendes Netz an kostenfreien Bürgertests“ habe und man sich nicht wundern dürfe, wenn so häufiger Infektionsfälle identifiziert würden.

Hohe Inzidenzwerte: Stadt Remscheid verschärft Maßnahmen

Neben der Ausgangssperre im Zeitraum von 21 Uhr bis 5 Uhr hat die Stadt in einer allgemeinen Verfügung weitere strenge Maßnahmen angeordnet.

  • Kontaktbeschränkung: Auch in privaten Haushalten gilt, wie in der Öffentlichkeit, dass nur Treffen zwischen einem Hausstand mit einer weiteren Person erlaubt sind.
  • Sport: Alle Sportfreianlagen (öffentlich und privat) werden geschlossen. Damit ist in Remscheid nur noch Individualsport im Freien erlaubt.
  • Maskenpflicht: Es gilt eine Maskenpflicht für Mitfahrer aus anderen Haushalten
  • Parks: Die Parks „Kuckuck, „Hardtpark“ und der „Stadtpark“ werden komplett geschlossen, inklusive der Spielplätze. In diesen bestimmten, ausgemachten Parkanlagen sollen sich nachweislich und in Regelmäßigkeit Personengruppen getroffen haben, ohne Abstand zu halten oder Maske zu tragen.

Diese Maßnahmen gelten aktuell bis zum 18. April, da sie mit der aktuellen Corona-Schutzverordnung zeitlich gleichgeschaltet sind.

Remscheid: Klinischer Bereich in Gefahr

Der Blick dürfe jedoch nicht zu sehr bei den Inzidenzwerten hängen bleiben, sondern müsse auch auf einen anderen Bereich gelegt werden. „Ganz wichtig ist es auch den klinischen Bereich zu betrachten – und der steht bei uns in Gefahr“, mahnt die Sprecherin.

Das zeigen auch die Zahlen im Sana-Klinikum in Remscheid. Nach Angaben der Klinik werden derzeit (Stand: 15. April) 25 Covid-Patienten versorgt, neun davon auf der Intensivstation.

„Wir verfügen insgesamt über 30 Intensivbetten, von denen Stand heute 28 belegt sind“, erklärt eine Sprecherin der Klinik. Die Sprecherin weiter: „Wir erleben bei einer sehr hohen Inzidenz in Remscheid auch eine angespannte klinische Situation.“   

Nach Informationen der Stadt gebe es Betroffene aus allen Altersgruppen. Ein Thema, was die Stadt stark betreffe und belaste. „Wir tun alles dafür, um dem entgegenzuwirken. Wir wissen selber, dass das, was wir heute angeordnet haben, sich erst in zwei Wochen bemerkbar machen wird“, erklärt die Pressesprecherin der Stadt abschließend. (cho)