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„Bitterböse“, „widerlich“Bestatter aus NRW provoziert mit Spruch über Corona-Leugner

Särge bei einem Bestatter

Mit einem makabren Spruch sorgt ein Bestatter aus NRW für Furore (unser Symbolfoto von 2016 zeigt Särge bei einem Bestatter).

Waltrop – Mit einem provokativen Beitrag auf Facebook hat ein Bestattungsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen jetzt für Wirbel gesorgt.

Der bitterböse Spruch über Corona-Leugner sorgt für geteilte Reaktionen. Die einen sind schockiert, die anderen finden ihn großartig.

  • Ein Bestatter aus Waltrop sorgt mit Spruch über Corona-Leugner für Furore
  • Viele feiern ihn dafür, andere finden es geschmacklos
  • Unternehmer Sascha Müller hatte selbst Covid19

Was viele jedoch nicht wissen, hinter der Aktion steckt auch die eigene Betroffenheit des Unternehmers.

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Bestatter aus Waltrop zieht auf Facebook über Corona-Leugner her

Sascha Müller, der in Waltrop ein Bestattungsunternehmen führt, hat sich am Mittwoch (28. Oktober) mit einem Facebook-Post zur Corona-Debatte zu Wort gemeldet – und zwar mit viel Sarkasmus.

Es ist nur ein Satz, doch der hat ganz schön viel Sprengstoff an Bord. „Corona leugnen sichert Arbeitsplätze – danke“, so die knackigen Worte.

Klar, dass so ein Post deutliche Reaktionen hervorruft. Schließlich bedeutet die Aussage so viel wie: Umso mehr Menschen die Corona-Schutzmaßnahmen ablehnen, umso mehr werden sich auch mit dem Virus infizieren und umso mehr Tote wird es geben.

Ein Bestatter hat dann – ganz naheliegend – mehr zu tun und muss sich um seinen Arbeitsplatz keine Sorgen machen.

Bestatter aus Waltrop bekommt für Corona-Spruch geteilte Meinung

Dahinter steckt natürlich eine gute Portion Sarkasmus. Und für den wird Bestattungsunternehmer Sascha Müller aus Waltrop von vielen auch gefeiert.

„Bitterböser schwarzer Humor, aber die ungeschminkte Wahrheit“, schreibt eine Userin. Ein anderer: „Chapeau, Herr Müller!“

Eine weitere Facebook-Nutzerin findet: „In Zeiten, in denen Corona-Leugner anfangen, Brandsätze zu werfen, kann ein bisschen Satire auf die Zwölf nicht schaden.“

Andere können sich nicht wirklich über den markigen Spruch amüsieren. „Sorry... geht überhaupt nicht! Finden Sie das wirklich sinnvoll, sowas zu verbreiten? Aber ich wünsche Ihnen noch ganz viel tolle Likes“, erklärt ein User mit ironischem Unterton.

Ein anderer findet die Aktion einfach nur „widerlich. 10.000 Corona-Tote. Wie viele davon Corona geleugnet haben, weiß man nicht. Eine Geschmacklosigkeit den Familien gegenüber.“

Bestatter Sascha Müller selbst an Covid-19 erkrankt

Doch Sascha Müller dürfte der Ernst der Lage durchaus bewusst sein. Schließlich war er als einer der ersten in Waltrop an Covid-19 erkrankt.

Das war mitten in der ersten Corona-Welle im März. Es begann relativ harmlos mit Fieber, aber dann streikte plötzlich sein Körper.

„Ich war ganz steif“, erzählt Müller der „Waltroper Zeitung“. Schon das Anziehen der Socken habe ihm körperliche Anstrengung abverlangt.

„Die Folgen spüre ich heute noch“, sagt der 48-Jährige.

Mit dem provokanten Satz auf Facebook wolle er zum Nachdenken anregen. „Damit auch der letzte Corona-Leugner versteht, dass das hier kein Spaß ist.“

Folgen der Pandemie im Bestattungsunternehmen spürbar

Auch als Bestatter wird er täglich mit den Folgen der Pandemie konfrontiert. Mehr als ihm lieb sein dürfte. Die Fälle, in denen Covid-19 zum Tod führte, hatten auch für ihn spürbar zugenommen. Darunter auch ein guter Bekannter von Müller.

„Vor drei Wochen war das noch einer am Tag“, so der Bestatter. In der vergangenen Woche seien es dann zwei bis drei gewesen, in dieser Woche sogar fünf bis sechs. Täglich, wohlgemerkt.

„Und das wird noch so weiter gehen“, befürchtet Müller. (jv)