„Alles umsonst“Große Empörung: NRW-Schüler laufen Sturm gegen Abi-Klausuren

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Eine große Anzahl angehender Abiturienten in NRW hat sich in zwei Internet-Petitionen zusammengetan und die gestellte Mathe-Prüfung dieses Jahres an den Pranger gestellt. Sie sei viel zu schwer gewesen und die Schüler seien nicht vollständig auf die geforderten Aufgaben vorbereitet worden. Das Foto während einer Abi-Prüfung in Kaarst am 23. April.

Düsseldorf – Zwei Internet-Petitionen gegen die aktuellen Mathe-Abi-Klausuren in NRW bekommen starken Zulauf. Eine hatte am Donnerstagmorgen (6. Mai) rund 4300 Unterstützer, die andere nach zwei Tagen knapp 2600.

  • NRW: Schüler laufen Sturm gegen die Mathe-Abiturklausuren
  • „Die Aufgaben waren ungerecht gestellt und die Aufgabentypen wurden teils kaum, bis gar nicht im Unterricht besprochen“
  • Opposition nimmt Schulministerin Yvonne Gebauer in die Pflicht

Die Schüler monieren zum Beispiel, die Aufgaben seien „unverschämt schwer“ gewesen - und fordern eine angepasste Bewertung oder neue Klausuren.

NRW-Schüler starten Petitionen: „Alles scheint umsonst gewesen zu sein“

In der Petition einer Mülheimer Schülerin heißt es: „Die Aufgaben waren ungerecht gestellt und die Aufgabentypen wurden teils kaum, bis gar nicht im Unterricht besprochen. Im Vergleich zu den Abiturklausuren im Fach Mathematik zu den letzten Jahren, ist diese deutlich schwerer.“ Zudem habe man durch Corona über ein Jahr lang keinen normalen Unterricht gehabt.

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Die zweite Petition betont: „Viele aus diesem Abijahrgang haben ihre Freizeit für die Vorbereitung auf das Abitur geopfert, dieses Jahr wohl besonders in der pandemischen Situation. Alle Bemühungen scheinen umsonst gewesen zu sein, denn unser Jahrgang wurde nicht zielführend auf dieses Niveau der Matheklausuren vorbereitet.“

Abi-Schlamassel: Opposition nimmt Schulministerin Yvonne Gebauer in die Pflicht

Das Schulministerium teilte mit, „dass es verschiedene Eingaben zur schriftlichen Abiturprüfung im Fach Mathematik gibt“. Diese würden bearbeitet. Die Lehrer hätten aber extra Aufgaben zur Auswahl bekommen, um sie dem tatsächlich erteilten Unterricht anzupassen. Die Opposition im Düsseldorfer Landtag kritisierte am Donnerstag Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

„Dass die Ministerin an dieser Stelle nicht die nötige Weitsicht hatte und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen hat, um auf diese Situation der Schülerinnen und Schüler einzugehen, ist mehr als bedauerlich“, so der SPD-Bildungsexperte Jochen Ott. „Sollten die Ergebnisse tatsächlich hinter den Erwartungen zurückbleiben, muss Ministerin Gebauer nachsteuern.“ (dpa/nb)