Saarlouis – Er ist in Brühl geboren, hat ’ne kölsche Schnüss und arbeitete sich ab 1976 bei Bayer Leverkusen vom Stadionsprecher hoch zum Top-Manager. Doch jetzt, mit 63 Jahren, verlässt Reiner Calmund das Rheinland.

Der XXL-Tausendsassa hat sich mit seiner Frau Sylvia eine schmucke Eigentumswohnung im Stadtzentrum von Saarlouis gekauft. Es ist auch eine Art Flucht vor dem Stress. Calli wirkt bei Kochsendungen mit, ist ein gefragter Fußball-Experte und wirbt für Fernreisen. Derzeit verbringt er ein paar erholsame Tage in Thailand. Doch sein Lebensmittelpunkt soll künftig im schmucken Saarland liegen. EXPRESS erreichte ihn im fernen Asien.

Calli: „Unser Haus und das Büro in Odenthal behalten wir natürlich, aber in Saarlouis suchten wir ein Ruhedomizil. Ich will mein Leben ein wenig entschleunigen. Zuletzt habe ich so viel gearbeitet, dass ich nicht mehr wusste, ob ich Männlein oder Weiblein bin.“ Zieht er die Notbremse? Ich verschwinde nicht ganz von der Bildfläche, werde aber kürzertreten“, sagt Don Calli. Wer hätte je gedacht, dass der Inbegriff des rheinischen Genussmenschen je seine Heimat verlässt?

Doch bei zahlreichen Terminen lernte der Ex-Bayer-Manager die Vorzüge des beschaulichen Saarlands kennen und zieht nun an die deutsch-französische Grenze.

Der Sport- und Medien-Manager Klaus Hoffmann bahnte den Weg. Hoffmann hatte Calmund schon öfter ins Saarland gebracht: zu einer Kochshow in Saarbrücken 2010, zum Beispiel. Calmund war zuvor, 2008, auch Schirmherr des saarländischen Weinfestes in Nennig, er war beim Sportforum der Sparkasse Merzig-Wadern 2010 als Talkgast.

Und Calli freut sich vor allem auch auf die großartige Küche im Drei-Länder-Eck: „Kulinarisch ist das Saarland ein Paradies. Ehrlich. Sehen Sie: In keiner deutschen Großstadt gibt es einen Drei-Sterne-Koch. Wenn ich Richtung Saarland fahre, finde ich einen im Sonora in Dreis bei Wittlich. In Nennig an der Mosel kocht Christian Bau – drei Sterne. Dann Klaus Erfort in Saarbrücken. Auch bei Wolfgang Quack im Restaurant Weismüller kann man sensationell essen. Und als absolutes Highlight Lea Linster in Luxemburg. So viel tolle Küche in einem relativ kleinen Umkreis – das ist für einen Genuss-Esser wie mich der absolute Wahnsinn. Deshalb kam ich immer wieder gerne her.“

Und jetzt will er mit seiner Frau Sylvia auch immer öfter hier bleiben – und das Großstadtleben beiseite lassen.