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TÜV-Wahnsinn in AfghanistanOhne deutsche Plakette gibt's Fahrverbot

Dieser US-Minenräumer ist für Deutsche tabu.

Dieser US-Minenräumer ist für Deutsche tabu.

Berlin – Im Kampf gegen die Taliban wird die Bundeswehr immer mehr von Bürokratie gelähmt. Tausende Vorschriften machen den Soldaten in Afghanistan das Leben schwer.

So müssen sie in deutschen Feldlagern den Müll wie daheim trennen, obwohl der gleich wieder vor dem Tor zusammengekippt wird. Und geblitzt im Lager Masar-i-Scharif wird, wer das Tempolimit von 15 Stundenkilometern nicht einhält.

Aber es gibt auch Dinge, die gefährden zum Teil sogar die Sicherheit unserer Soldaten! So klagt der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus (FDP): Die Bundeswehr dürfe Minenräumfahrzeuge der US-Armee am Hindukusch nicht einsetzen, weil sie keine deutsche Straßenverkehrszulassung haben.

Die Folge: Während die Amerikaner gepanzerte „Buffalo“-Lkw mit Teleskop-Greifarmen einsetzen, müssen unsere Soldaten zu Fuß nach Sprengfallen und Bomben am Straßenrand suchen und sie einzeln entschärfen – eine hochriskante Methode!

Der Bürokratie-Fluch: Tatsächlich darf kein Fahrzeug der Bundeswehr ohne gültige TÜV- und ASU-Plakette am Hindukusch eingesetzt werden. Das bekamen schon Soldaten zu spüren, die ihre Fahrzeuge nach dem Vorbild amerikanischer Kollegen mit einigen Extras gefechtstauglicher machen wollten. Die Wagen wurden stillgelegt, weil sie gegen deutsche Vorschriften verstießen.

Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzender Heer des Bundeswehrverbandes, zum EXPRESS: „Alle Bundeswehr-Fahrzeuge in Afghanistan müssen deutsche TÜV- und DIN-Normen eins zu eins erfüllen. Das bedeutet: Veränderungen am Fahrzeug sind verboten – auch wenn sie die Sicherheit der Soldaten im Einsatz erhöhen würden. Man darf z. B. auf Jeeps keine Bügel anbringen als Schutz gegen über die Straße gespannte Drähte.“

Behr fordert Ausnahmen von den deutschen Normen, um auf die Bedrohungen im Krieg besser reagieren zu können. „Der Kommandeur vor Ort sollte das letzte Wort haben und nicht irgendeine Vorschrift aus dem deutschen Friedensalltag“, sagt der Oberstleutnant.