Spatzen-Boss selbst LandwirtNorbert Rier: „RTL verspottet uns Bauern“

Die zwei Seiten des Norbert Rier: Engagierter Bauer und Chef-Sänger der Kastelruther Spatzen.

Die zwei Seiten des Norbert Rier: Engagierter Bauer und Chef-Sänger der Kastelruther Spatzen.

Köln – Kein Volksmusikant verkaufte mehr Platten als er: Norbert Rier (52), Chef -Sänger der „Kastelruther Spatzen“. Und: ein erfolgreicher, mehrfach prämierter Landwirt. Denn Rier züchtet Haflinger (er besitzt 30 Stück) und mehrere Rinder auf seinem Hof in Südtirol.

„Mindestens 50 Prozent meiner Zeit stecke ich in den Hof“, sagte Norbert Rier unserer Zeitung. Man merkt sofort: Über alles, was das Landleben angeht, spricht der Musi-Star gerne.

Über fast alles. Denn wenn die Rede auf „Bauer sucht Frau“ (Montag um 20.15 Uhr startet RTL die neue Staffel) kommt, senkt sich Riers Stimme sofort. „Davon bin ich nicht begeistert“, sagt er. Und wird konkret: „Natürlich stimmt es, dass es vielen Bauern schwer fällt, eine Frau zu finden. Aber diese Show hilft da nicht. Ich glaube nicht, dass diese Show jemals einem Bauern geholfen hat.“

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Was stört ihn am RTL-Konzept? „Bauern werden da verspottet und viel zu klischeehaft dargestellt. Da wird künstlich etwas vorgespielt, was nicht da ist.“ Echte Gefühle? Für Rier können sie nicht vor TV-Kameras gedeihen. „Man merkt, wenn da was vorgespielt wird.“

Dabei brachte die Erfolgs-Show von Inka Bause doch 18 Paare, acht Ehen und sechs Babys hervor. Aber Norbert Rier bleibt dabei: „Der Großteil dieser Sendung wirkt wie eine Fälschung. Es ist eben eine Show, die unterhalten soll.“

Sein Rat an die Kollegen auf den Höfen: „Es gibt andere Wege, eine Frau fürs Leben zu finden. Man sollte sich dafür nicht vor diesen Karren spannen lassen...“

RTL ficht die Manöverkritik nicht an. Eine Sprecherin: „Der Erfolg der Sendung beim Publikum und die Bilanz zeigt, wie vielen alleinstehenden Bauern wir geholfen haben!“