Schock-BeichteSilvia Wollny: „Ich bin käsesüchtig!“

Ich habe ja wirklich schon viele Menschen mit gewöhnungsbedürftigen Essgewohnheiten kennen gelernt. Leute, die sich ausschließlich von cremigem Natur-Joghurt ernähren oder andere Feinschmecker, die sich jeden verfluchten Abend eine deftige Pizza in den Ofen schieben. Aber von einer „Käse-Sucht“ habe ich, mit Verlaub, noch nie etwas gehört.

Bei Silvia Wollny (RTL-II-Doku) stehen seit Jahren alle Zeichen auf Käse. Sie ist süchtig. Zum Frühstück gibt es Gouda-Chips und eigentlich den Rest des Tages auch. Dazu raspelt Silvia die blassgelbe Köstlichkeit auf ein Backblech und schiebt es in den Ofen. Abgekühlt sind die schmackhaften Käse-Cracker für Silvia ein Gaumenschmaus der Extraklasse. Dass das richtig ungesund ist, ist ihr wurst. Die unglaubliche Geschichte einer ausgewachsenen Käse-Sucht.

Stufe 1: So kann es nicht weitergehen

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Auf die besorgte Käse-Kritik ihres Ehemanns reagiert Silvia Wollny suchtgemäß gereizt: „Die Hauptsache ist, dass ich was esse. Und was ich esse, ist ja wohl egal.“

Ein fataler Irrglaube, freilich, der der Guten 15 Kilo Übergewicht beschert hat. Von dem bereits erlittenen Herzinfarkt mal ganz zu schweigen. Hier wird’s ernst. Aber Silvia steht halt drauf – einmal Gouda, immer Gouda. Was nun?

Stufe 2: Besuch beim Arzt & Diagnose

Dieter Wollny will, dass seine Silvia „vom Käse wegkommt“ und schleppt sie deswegen zum Hausarzt. Auch der ist angesichts dieser neuen Krankheit einigermaßen schockiert und versichert glaubhaft, dass ihm auch in sämtlicher „medizinischer Fachliteratur“ noch nie eine Käse-Sucht untergekommen ist. Aber sei’s drum. Silvia Wollny wird strickte Gouda-Abstinenz verordnet. Von 100 auf 0. Klar, dass das nicht gut gehen kann!

Stufe 3: Käse-Entzug & Depressionen

Nach zwölf Stunden ohne ihren heißgeliebten Käse ist Silvia ein psychisches Wrack. Sie kann nicht mehr. Täglich für acht Kinder sorgen und das ganz ohne Gouda im Blut. „Ich habe jetzt so lange keinen Käse gegessen“, sagt sie. „Ich fühle mich wie ein Kaninchen. Ich könnte in eine Depression verfallen!“

So nimmt das Unheil seinen Lauf. Sie schnappt ein großes Stück Gouda und beginnt zu raspeln. Sie braucht jetzt Käse-Chips. Als Ehemann Dieter in die Küche kommt, macht er kurzen Prozess. Entsetzt reißt er seiner Frau den Käseklotz aus der Hand (dabei übersieht er, wie die gewitzte Silvia noch ein kleines Scheibchen erhaschen kann und sich – haps! – in den Mund stopft) und feuert mindestens sieben weitere Goudas in den Mülleimer. Für Silvia die Hölle. Sie kann nicht fassen, dass ihr, der hart arbeitenden Hausfrau, jetzt das wichtigste – der Käse – genommen werden soll.

Stufe 4: Einsicht

Später sieht sie ein, dass sie wie im Rausch gehandelt hat und beschreibt den Vorfall folgendermaßen: „...und dann kam die Sucht halt wieder. Wie bei einem Zuckerkranken, der dann auch mal was Süßes will.“

Ja, wie bei den Zuckerkranken, die, wie wir alle wissen, süchtig nach Zucker sind, hat auch Silvia mit den Tücken des Entzugs zu kämpfen. Aber am Ende hat sie doch tatsächlich eingesehen, dass ihre Ernährung ihrer Gesundheit nicht gut tut. Und das ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung.