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Wegen RassismusGünther Kaufmanns Sohn Dave: „Früher wollte ich weiß sein“

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Dave Kaufmann hatte als Kind mit seiner afroamerikanischen Abstammung zu kämpfen. 

von Simon Küpper (sku)

Köln – Der Fall des getöteten US-Amerikaners George Floyd sorgt auf der ganzen Welt für Bestürzung und Entsetzen. In Dave Kaufmann (50) ruft er heftige Erinnerungen wach. Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend, in der er rassistisch beleidigt wurde und sich wünschte weiß zu sein.

Günther Kaufmanns Sohn Dave rassistisch beleidigt

Dave ist der Sohn des früheren Schauspiel-Stars Günther Kaufmann (†64) und Enkel eines dunkelhäutigen, früheren US-Soldaten, der in Deutschland seine Liebe fand.

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Seine afroamerikanischen Wurzeln brachten Dave Kaufmann in seinem Leben mehrfach in erschütternde Situationen. „Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich mich früher geschämt habe, weil mein Dad dunkel war! Im Sommer bin ich immer langärmelig herumgelaufen, weil ich nicht braun werden wollte“, erzählte er jetzt im Gespräch mit der Journalistin und PR-Expertin Anna Karolina Heinrich.

Der Musiker, der es 2009 ins Finale von „Das Supertalent“ schaffte, weiter: „Ich wollte auch nicht Dave, sondern Christian heißen. Um bloß nicht aufzufallen. Es ist unglaublich, was ich in diesem Alter empfunden habe und was ich dachte! Heute kann ich nur über mich selbst den Kopf schütteln.“

Als Kind sah er darin jedoch einen Ausweg, sich vor Schmerz zu schützen. Wegen seiner Herkunft wurde er damals öfter beleidigt. „Das hat mich früher sehr getroffen.“, erinnert sich Dave Kaufmann an seine Jugend.

Dave Kaufmann als „Negerjunge“ beschimpft

Eine Situation hat sich besonders in sein Gedächtnis eingebrannt. Kaufmann: „Ich war 14 oder 15 Jahre alt. Daran erinnere ich mich noch gut. Ich bin beim Fußball spielen mit meinen Freunden als Negerjunge beleidigt worden. Ich war so enttäuscht und traurig darüber! Ich wollte weiß sein! Zu meinen Freunden gehören! Ich wollte nicht anders sein.“

Mit der Zeit hat der erfolgreiche Sänger jedoch gelernt, stolz auf seine Wurzeln zu sein. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich ein 'Mischling' bin! Deutscher mit amerikanischen Wurzeln! Eine Mischung aus Schwarz und Weiß! Ein Mensch eben wie jeder andere.“

Seine negative Erfahrung, will Dave Kaufmann aber gar nicht mit der rassistischen Lage in den USA vergleichen. „Was im Fall George Floyd passiert ist, war völlig unverhältnismäßig! Absolut unfassbar und unverzeihlich. Ich hoffe darauf, dass alle Beteiligten die einzig richtige Strafe erhalten. Gefängnis wegen Mordes und unterlassener Hilfeleistung. Ich bin geschockt und wütend darüber.“

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Gleichzeitig betont er: „Die meisten meiner deutschen Landsleute sind schwer in Ordnung sind. Mit meiner Musik versetzte ich die Fans in eine Traumwelt, in der es keinen Hass gibt. Da spielt die Hauptfarbe gar keine Rolle.“

Das will der Swing-Musiker zukünftig auch in den USA transportieren und verhandelt derzeit über eine Show in Las Vegas. (sku)