Wegen perverser ZuschauerModeratorin sagt, was von ihr nicht mehr im TV gezeigt wird

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Alina Merkau sorgt seit 2014 im „Frühstücksfernsehen“ für gute Laune.

Köln – Wenn sich unsereins aus dem Bett quält und den Morgen verflucht, ist sie bereits auf Sendung. Seit 2014 weckt uns Alina Merkau (33) immer ab 5.30 Uhr im „Sat.1 Frühstücksfernsehen“ auf. 

Fünf Jahre morgendlicher Wahnsinn – da kommen einige Geschichten zusammen. Wir haben sie bei einem Food-Festival in Köln getroffen und über perverse Zuschauer, merkwürdige Angewohnheiten und die Backstreet Boys geredet.

Alina, wann musst du als „Frühstücksfernsehen“-Moderatorin aufstehen?

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Es war mal 3.05 Uhr, mittlerweile ist es 3.25 Uhr. (lacht) Jede Minute, die man sich abends rausschlägt, ist kostbar.

Klappt das mit dem Frühstück?

Nein. Mein Morgen ist dermaßen durchgetaktet. Ich lege abends schon die Klamotten ins Badezimmer, ich dusche und wasche Haare abends. Ich stehe wie ein Zombie auf, düse ins Bad, habe meinen exakten Ablauf an Tätigkeiten, dann springe ich in die Klamotten und ins Auto. Meistens werde ich erst im Auto richtig wach.

Wie kann man morgens um 5.30 Uhr den TV-Zuschauern verkaufen, dass man total viel Spaß hat, obwohl man eigentlich lieber im Bett hätte liegen wollen?

Es soll jetzt nicht Schleimer-mäßig klingen, aber ich finde, dass das „Frühstücksfernsehen“ ein ganz wunderbarer Ort ist. Wenn man um 4 Uhr im Studio ankommt, ist man in guter Gesellschaft von ganz ganz vielen Menschen, die auch früh aufgestanden sind und dann fühlt es sich gar nicht mehr wie nachts an. Ich habe dann ja noch meine anderthalb Stunden, um reinzukommen. Man hat einfach ganz viel Spaß mit seinen Leidensgenossen. Wäre es nicht so ein tolles Team, könnte man es nicht machen.

Ein durchsichtiges Top hier, ein tiefer Ausschnitt da, dann werkelt dein Kollege Chris Wackert noch mit einer Massagerolle im Intimbereich herum – das Frühstücksfernsehen spielt gerne mit Anzüglichkeiten. Macht ihr das bewusst oder spontan?

Zum einen haben wir die Freiheit von oben, zu tun, worauf wir Lust haben. Zum anderen bekommt man solche Berichte natürlich mit. Da müssen wir dann meistens schon etwas lachen, weil wir uns nicht hinsetzen und überlegen, wie wir provozieren, sondern es passiert einfach. In viereinhalb Stunden Livesendung – und das fünf Tage die Woche – passieren einem so viele Dinge, über die man schreiben könnte, aber dann wird diese eine Sache rausgepickt. 

Hier lesen Sie, was es mit Chris Wackert und seiner Intimzonen-Massage im „Frühstücksfernsehen“ auf sich hatte.

Was war denn dein peinlichster Moment im „Frühstücksfernsehen“?

Ich bin relativ schamfrei, was solche Dinge angeht. Es gab allerdings einen Moment, der völlig ungewollt war. Ich bin über die Couch geflogen, als ich meinen Ex-Kollegen Jan Hahn jagen wollte und habe mich – auf gut deutsch – total aufs Maul gepackt. Es hat auch wirklich wehgetan. Alle haben gelacht und am Ende wurde es noch ´ne große Facebook-Nummer. In dem Moment dachte ich mir: „Alina, manchmal kannst du auch ´nen Ticken runterfahren.“

Weißt du, was passiert, wenn man deinen Namen bei Youtube eingibt?

(lacht) Das wurde mir über Freunde zugetragen. Da wird es sehr sexuell, nicht wahr? Ich kann das leider nicht abstreiten. Es geht viel um Rockblitzer und ganz viel um Füße. Und es ist auch ein Thema, auf das ich wirklich nicht scharf bin – dass Männer sich Fußvideos von mir anschauen. Kein Scherz: Mittlerweile ist es wirklich so, dass wir Mädels vom Frühstücksfernsehen versuchen, dass die Füße nicht mehr in der Aufnahme gezeigt werden. Es ist nicht so, dass ich nicht auch mit anderen Kolleginnen darüber gesprochen habe. Übrigens ist es auch die am häufigsten an mich gestellte Frage in den sozialen Netzwerken: Ob ich denn nicht Fußfotos oder Socken schicken könnte? Ich kann reinen Gewissens sagen, dass ich das noch nie gemacht habe.

Gibt es denn noch andere merkwürdige Anfragen?

Es gibt superkomische Anfragen. Von „Hallo, erzähl doch mal was Privates“ über Heiratsanträge, ganz ernst gemeinte Urlaubsangebote bis „Ich bin heute Abend in Berlin, wir könnten essen gehen“. Da denkt man sich dann: Ist das ernst gemeint? Ich antworte darauf generell nicht, weil ich glaube, dass man den Personen so wenig Aufmerksamkeit wie möglich schenken sollte und ich nicht scharf auf sexuelle Angebote bin.

Antwortest du deinen Fans denn generell auf den Social-Media-Kanälen? Du hast mal gesagt, dass du im Netz sehr polarisierst…

Ja. Und ja, das tue ich. Bei mir wird alles auseinandergenommen. Ich weiß nicht, warum das so ist. Wenn ich einen kurzen Rock trage, ist es zum Beispiel mehr Thema, als wenn meine liebe Kollegin Marlene Lufen einen kurzen Rock trägt. Aber ich gönne ihr das natürlich, dass sie da ihre Ruhe hat.

Alina Merkau sorgte kürzlich mit einem Top für Aufsehen im „Frühstücksfernsehen“. Mehr dazu hier.

Du beschreibst dich als sehr impulsiv. Ist es manchmal schwer, auf blöde Kommentare nicht sofort patzig zu antworten?

Wenn mir jemand schreibt, dass ich hässlich oder doof bin, scrolle ich weiter. Problematisch wird es, wenn es um mich als Mutter oder die Familie geht. Oder die Art und Weise, wie ich mit Gästen umgehe. Die Menschen sind immer der Meinung, dass sie es besser wissen als man selbst. Bei solchen Ungerechtigkeiten möchte ich mich am liebsten erklären. Ich versuche, es zu vermeiden. Wenn es auf meiner Seite passiert, antworte ich aber auch mal. Höflich und mit Witz, aber bestimmt.

Wo wir eben bei komischen Fans waren: Was ist deine komischste Angewohnheit?

Es gibt eine Angewohnheit, für die ich mich schäme, weil mein Mann es auch so furchtbar findet. Abends, bevor ich einschlafe, spiele ich ein ganz schreckliches Spiel auf dem Handy. Da muss man Diamanten zerschießen. Ich weiß gar nicht, wann sich das eingebürgert hat. Ich bin leider auch kompliziert beim Essen – bei der Yogurette muss ich zum Beispiel zuerst die Schokolade essen oder beim Raffaelo das Äußere. Und alle Fläschchen müssen immer mit dem Etikett nach vorne gedreht werden – am liebsten nach Höhe sortiert. Bei uns zu Hause muss ich jeden Tag einmal sortieren.

Du bist ein großer Backstreet-Boys-Fan, richtig?

Ja, das war die Kindheit. Ich kann diverse Songs auswendig mitsingen. Ich liebe aber auch Britney Spears und *NSYNC. Das sind die 90er, die da in mir hochkommen. Und ja, ich war vor kurzem noch auf einem Backstreet-Boys-Konzert. Die waren auch mal im „Frühstücksfernsehen“, aber das war vor meiner Zeit.

Apropos vor deiner Zeit: Du hast in deiner Jugend in der Serie „Praxis Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ eine Hauptrolle gespielt. Wie bist du darauf gekommen?

Über den klassischen Weg – das Casting. Ich habe schon als Kind immer gerne Theater gespielt und meiner Mama irgendwann gesagt, dass ich Lust darauf hätte. Ich habe bei „Pumuckl“ mal was gesungen. Da war jemand dabei, der sagte: Die ist gut drauf, die hätte Bock auf so etwas. Ich habe mich dann in einer Agentur eintragen lassen, bin zu meinem ersten Casting gegangen und es hat sofort geklappt. Ich war von 11 bis 18 die Tochter von Dr. Sommerfeld. Das war wichtig in meinem Leben.

Würde es dich reizen, nochmal als Schauspielerin aktiv zu sein?

Ich würde unglaublich gerne eine kleine, dicke Figur in einem Zeichentrickfilm sprechen. Ich kann mir Schauspielerei total vorstellen, aber nicht als Hauptberuf. Ich möchte als Ich auftreten. Schauspielerei bedeutet: unheimlich viel warten. Und das ist schwierig bei mir. Wenn ich ganz frei wählen dürfte, würde ich gerne bei „Suits“ mitspielen. Ansonsten auch bei einem der tollen Til-Schweiger-Filme. Wenn ich da nur eine kleine Rolle als laute Köchin spielen dürfte, die einem die Torte ins Gesicht schmeißt…

Sonstige Wünsche für die Zukunft?

Irgendwann noch etwas seriöser werden… (lacht) Sorry ans Frühstücksfernsehen. Ich könnte mir gut einen Late-Night-Talk vorstellen. Im Moment bin ich noch nicht erwachsen genug. Ich glaube aber, dass ich in zehn Jahren erwachsen genug bin, dann würde ich es gerne machen.