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Bußgeld wegen KinderarbeitAngelo Kelly will Urteil von Richter nicht anerkennen

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Angelo Kelly will ein Urteil gegen ihn vom Amtsgericht Haßfurth anfechten. Es geht um Kinderarbeit. Das Foto zeigt den Musiker im November 2018 mit seinen Kindern Helen Josephine (l) und Gabriel Jerome (M).

von Simon Küpper (sku)

Eyrichshofen  – Dieses Urteil will Angelo Kelly (39) nicht akzeptieren! Denn Musik mit der Familie – das macht Angelo schon sein ganzes Leben. Einst war er selbst der Kleinste der Gruppe, inzwischen ist er mit seinen eigenen Kindern unterwegs. Doch genau diese Konzerte von „Angelo Kelly & Family“ hatten ihn nun vor Gericht gebracht. Der Musiker wurde wegen Kinderarbeit angezeigt. Am Freitag (12. Februar) wurde am Amtsgericht Haßfurt das Urteil verkündet.

  • Urteil im Prozess gegen Angelo Kelly gefallen
  • Es geht um einen Auftritt von Sohn William
  • Angelo Kelly will gegen des Urteil des Gerichts ankämpfen

Das Gericht entschied: Kelly muss ein Bußgeld in Höhe von 3000 Euro zahlen. Das will der Musiker nicht hinnehmen.

Und darum ging's: Beim Konzert in Eyrichshofen in Bayern im Juli 2019 stand auch Angelos Sohn William (damals vier Jahre alt) mit auf der Bühne. Das rief Beamte des Gewerbeaufsichtsamtes auf den Plan, die Anzeige erstatteten.

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Der Fall landete vor dem Amtsgericht Haßfurt (Bayern), das Urteil fiel am 12. Februar.

Angelo Kelly wegen Kinderarbeit verurteilt

„Bei diesem Auftritt stand das Kind William für mindestens 30 Minuten auf der Bühne, hat dort mitgespielt, mitgesungen und außerdem ein eigenes Lied interpretiert. Dabei handelt es sich um eine Beschäftigung im Sinne des Jugendarbeitsschutzgesetzes“, sagte der Richter in seiner Urteilsverkündung.

Das will Kelly so aber nicht akzeptieren. „Als Vater ist mir das Wohlbefinden meiner Kinder am allerwichtigsten“, äußerte sich Angelo Kelly nach der Urteilsverkündung über seinen Facebook-Account: „William war und ist bei unseren Shows zu keiner Zeit verpflichtet mit uns aufzutreten. Wenn er es tat, dann nur, weil er es wollte.“ Der Anwalt der Familie bezeichnete das Urteil daher als falsch.

Angelo Kelly weiter: „In Haßfurt wurde ein Urteil gesprochen, was ich wegen der darin getroffenen Erwägungen nicht anerkenne und deshalb werde ich den Rechtsweg weitergehen.“

Kelly erwähnte außerdem, man habe in der Vergangenheit meistens eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Jugendschutzbehörden erlebt.

Angelo Kelly: Mehrere Verfahren wegen Kinderarbeit eingestellt

Einem Bericht der „Bild“ zufolge gab es auch bei weiteren Kelly-Konzerten Untersuchungen. In elf Fällen seien die Verfahren aber eingestellt worden. Der Grund: Weil die Kinder auch zu Hause mit ihren Eltern Musik machten, sei das Ganze nicht als „Kinderarbeit“ zu bewerten.

Klar ist: Angelo Kelly hat sich immer schützend vor seine Familie gestellt. Er stellte bereits im Vorfeld des Prozesses klar: „Ich würde nie etwas tun, was das Wohl meines Kindes gefährden würde. Wir haben in den vergangenen Jahren stets gut mit den Jugendbehörden bezüglich der Auftritte unserer Kinder zusammengearbeitet.“

Kellys Anwalt Julian Ackermann hatte vor dem Prozess betont, dass Sohn William jederzeit freiwillig auf die Bühne ging. Außerdem war er wohl nur in Teilen des Konzerts beteiligt.

Der Kelly-Jurist weiter: „Wenn ein Bauer seinen vierjährigen Sohn auf seinem Traktor aufs Feld mitnimmt und der Sohn stochert mit einer Kinderschaufel auf dem Feld herum, würde wohl niemand auf die Idee kommen, dass das Kind ein Angestellter des Vaters ist. Oder wenn ich meinen Sohn in meiner Kanzlei Papier schreddern lasse, ist das doch keine Kinderarbeit. Eine Musikerfamilie Kelly macht eben Tag und Nacht Musik mit Freunden.“

Die Behörden bemängelten vor allem, dass der Kelly-Spross nach 17 Uhr auftrat. Außerdem soll mit seinem Auftritt geworben worden sein.

Mit dem Urteil vor dem Amtsgecht scheint das letzte Wort im Fall Kelly aber noch nict gesprochen. (sku)