+++ EILMELDUNG +++ A4 Richtung Köln dicht Kleintransporter fährt in Stauende – Toter noch nicht identifiziert

+++ EILMELDUNG +++ A4 Richtung Köln dicht Kleintransporter fährt in Stauende – Toter noch nicht identifiziert

Umgeben von Power-FrauenLilly Becker: Scharfer Auftritt in Köln

Lilly_Becker_10092020

Lilly Becker am Mittwoch beim „femade“-Frühstück in Köln

von Simon Küpper (sku)

Köln – „Ich mag es scharf“, sagt Lilly Becker (44), als sie sich an den Tisch im „Deinspeisesalon“ in Köln-Ehrenfeld setzt. Dann greift sie zur scharfen Salsa-Soße und schlürft sie vom Löffel. Das Urteil: „Lecker!“ Und das wurde nicht nur ein Mal gefällt.

Denn das Model probierte sich durch mehrere Leckereien, die ihr beim ersten „femade“-Frühstück präsentiert wurden. Die neue Kölner Firma vereint Produkte von ausschließlich weiblich geführten Unternehmerinnen. 

Lilly Becker: Scharfer Auftritt bei „femade“ in Köln

Lilly über den Grund für ihren „scharfen“ Auftritt zum EXPRESS: „Wenn Frauen zusammenhalten und zusammenarbeiten, passieren viel gute Dinge. Und es ist wichtig. Wir haben auch was, was Männer nicht haben: einen guten Instinkt, eine gute Initiative. Es wird Zeit, dass es eine solche Plattform gibt in Deutschland.“

Alles zum Thema Musik

Die Niederländerin weiter: „Wir Frauen lieben es, zu reden, aber auch, wenn man einander unterstützt. Dann passiert viel und wir machen auch viel und es ist Zeit, dass wir das zeigen – nicht nur den Männern.“

Brauchen Frauen dann etwa gar keine Männer mehr? „Natürlich brauchen wir Männer! Auch für total andere Dinge“, sagt Lilly und grinst. Zum Beispiel? Lillys lachende Antwort sehen Sie oben im Video.

Aber sie betont: „Nur Frauen – das ist wirklich wichtig. Das wird spannend, dynamisch und das klappt einfach!“

Daran muss man einfach glauben, wenn man sieht, mit welchem Feuer die „Femades“ dabei sind. Der Name setzt sich übrigens aus „female made“ zusammen, also: von Frauen gemacht. 

„femade“: Gemeinschaft erfolgreicher Frauen

Und die kommen aus den unterschiedlichsten Produkt-Sparten. Dagmar Frangenberg zum Beispiel macht in einer kleinen Destillerie in Köln ihren eigenen Gin. „Ginsanity“ nennt sich das Ganze und bringt das Trendgetränk nicht nur flüssig, sondern etwa auch in Schokolade auf den Tisch. Drei Jahre hat Frangenberg experimentiert, bis sie ihren Gin für verkaufsreif befand. Das Ziel: einen Gin kreieren, der auch pur schmeckt. 

Für Mixer klärt sie trotzdem gern über die streitbarste Gin-Frage auf: Mit Gurke oder Zitrone? „Limettenzeste“, empfiehlt sie im Gespräch mit EXPRESS.

Auch sie freut sich über den Austausch der Frauen. Denn gerade in der Alkohol-Branche werde diesen skeptisch gegenübergetreten. „Wenn es um Zahlen geht, geht der Blick der Kunden immer automatisch zu meinem Mann. Das ist manchmal echt frustrierend. Ich habe das Gefühl, dass ich mich drei Mal mehr beweisen muss“, so die Gin-Chefin.

Ähnlich ergeht es auch Aurelia Hamm. Sie leitet mit 28 Jahren ihr eigenes Weingut. „Alle habe immer gedacht, dass mein Bruder mal die Nachfolge antritt. Aber jetzt sind langsam auch die Frauen akzeptiert. Es gibt ein paar tolle Leitbilder in der Branche, die auch um ihre eigene Stärke wissen“, so die junge Winzerin.

Kurzerhand hat sie auch noch einen „femade“-Wein rausgebracht. Firma und Getränk sind sich dabei durchaus ähnlich. „Der Wein drückt auch Geselligkeit aus, hat aber eine gewisse Komplexität. Er verbindet ein feines Säurespiel mit Fruchtigkeit, Eleganz, Leichtigkeit und Fröhlichkeit“, erklärt die Expertin. 

Der schmeckte auch Lilly Becker am Abend vor dem „femade“-Frühstück. „Sie hat mir mehrfach ordentlich nachgeschenkt“, so Hamm lachend zum EXPRESS.

Aber nicht nur für den eigenen Gaumen, auch für ihren Sohn wurde die 44-Jährige fündig. Bei den „Häppysnäx“ von Marina Herter.

Ihr Geheimnis: das Dörren. Nicht nur normales Obst. Der größte Coup der Hamburgerin: ein gedörrter Smoothie. Klingt verrückt, schmeckt umso besser – vor allem auch den Kindern. Ihre eigenen waren der Auslöser für Marinas Idee: „Meine Kinder mochten einfach kein Obst. Da habe ich mich an die alte Tradition aus der Ukraine erinnert. Meine Oma hat dort Obst auf dem Dachboden gedörrt – ich habe es geliebt“, erzählt sie. 

Außerdem im „femade“-Sortiment: „María La Salsa“. Eine feurige Salsa – und verantwortlich für Lillys „scharfen“ Auftritt. Die Niederländerin griff auch gleich zur schärfsten Variante mit Scorpion Chili und Mora-Beere. 

Die Kölnerin Britta Löer lebte lange in Barcelona und gründete ihre Salsa-Firma 2018. Die Chilis bezieht sie direkt aus Ecuador, von einem kleinen, Fußballfeld großen Betrieb. Produziert wird in der Nähe von Köln. Sie beschreibt den „femade“-Vorteil so: „Am Ende haben wir alle die gleichen Voraussetzungen. Auch wenn wir in unterschiedlichen Branchen sind, kämpfen wir mit denselben Schwierigkeiten. Da hilft der Austausch natürlich.“

Ihre Soße lief übrigens schon über mehrere berühmte Zungen. Unter anderem die verschiedener Musiker bei „Rock am Ring“ und Weltstar Carlos Santana. 

„femade“ als Sammelplatz für Produkte aus Frauenhand

All diese Frauen und ihre Produkte sind dank „femade“ verbunden. Auch ein Ziel der Geschäftsführerin und Mitbegründerin Claudia Rinne. „Bei uns arbeiten aber auch Männer und das soll auch so bleiben“, erklärt sie. 

Die Firma ist übrigens kein Marktplatz wie etwa Amazon, sondern kauft die Produkte selbst bei den Produzentinnen ein und verkauft sie weiter an die Kunden. Aber als ein gebündeltes Paket an frauengemachten Produkten. 

Das findet nicht nur Lilly Becker richtig scharf!