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Schauspieler ist sicherJaenicke: „Wenn das so weitergeht, wird Deutschland verklagt“

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Hannes Jaenicke (hier im Januar 2020) setzt sich für Natur- und Tierschutz ein.

von Simon Küpper (sku)

Köln – In diesem Film spielt er keine Rolle! Eigentlich ist Hannes Jaenicke (61) als einer der beliebtesten deutschen Schauspieler bekannt. In seinem neuesten Film „Im Einsatz für den Wolf“ zeigt er aber wieder seine Leidenschaft für den Umweltschutz. Und die ist einfach echt!

  • Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Wolf (25. Mai 2021, 22.15 Uhr, ZDF)
  • Schauspieler setzt sich für Natur und Tiere ein
  • Hannes Jaenicke: „Deutschland wird verklagt werden“

Im persönlichen Gespräch mit Jaenicke merkt man schnell, wie sehr das Thema in ihm lodert. Seit Jahren schon setzt sich Jaenicke für Umwelt und Tiere ein – diesmal direkt vor unserer Haustür. „Schützen oder schießen?“ fragt Jaenicke zu Beginn des Films zum Thema Wolf. Das ist brandaktuell, am 6. Mai entschied das Düsseldorfer Verwaltungsgericht über den Tötungs-Antrag für Wölfin „Gloria“. Ein Schäfer hatte beantragt, dass das Tier erschossen wird.

Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Wolf

Für die Doku (25. Mai 2021, 22.15 Uhr, ZDF) sprach Jaenicke sowohl mit Wolfsgegnern als auch -schützern – hat er die Frage „Schützen oder schießen?“ für sich klar beantwortet?

„Absolut. Wenn wir es richtig machen, dann hat der Wolf sehr wohl wieder Platz in Deutschland und er wäre ein Gewinn für unser Ökosystem“, sagt Jaenicke im Gespräch mit EXPRESS. Da sei er „ganz auf der Seite von Peter Wohlleben“. Der Autor und Förster kommt in der Doku ebenfalls zu Wort.

Eine wichtige Frage sei ja, warum es angeblich keinen Platz für Wölfe gebe. Hannes Jaenicke: „Wir haben in Europa den größten Flächenfraß – wir versiegeln täglich Grünflächen in der Größe von 90 Fußballfeldern. Für Gewerbeparks, Straßen, Einkaufszentren. Wenn das so weiter geht, haben wir bald gar keinen Platz mehr für die Natur. Für Beutegreifer wie den Wolf schon gar nicht. Darüber wird aber kaum diskutiert!“

Und weiter: „Kein Wunder, dass Wölfe nicht genug Platz finden, wenn Nationalparks nur 0,6 Prozent unserer Landesfläche ausmachen.“

Viele Bauern sehen in der Rückkehr des Wolfes eine Bedrohung ihrer Existenz. Sie haben Angst, dass sich die Wölfe immer öfter an ihren Tieren vergreifen, Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune seien teuer. Jaenicke sagt: „Die Elektrozäune bezahlt der Staat. Es gibt Lösungen.“

Auf der Suche danach schaute er sich auch in Rumänien oder Italien um – wo mit Wölfen ganz anders umgegangen wird. Während hier der Begriff des „bösen Wolfs“ gängig ist wird er in Italien verehrt. Schließlich sollen Romulus und Remus, die Gründer Roms, der Legende nach von einer Wölfin großgezogen worden sein. In deutschen Märchen frisst der Wolf Großmütter.

Hannes Jaenicke: „Deutschland wird verklagt werden“

Jaenicke: „Wenn ein Italiener oder Rumäne Schafe verliert, sucht er die Schuld bei sich. Bei uns heißt es gleich: 'Abschießen!‘“ Umso mehr dürfte es ihn freuen, dass das Düsseldorfer Verwaltungsgericht kürzlich gegen die Tötung von Wölfin Gloria entschied.

Jaenicke vor dem Urteil zum EXPRESS: „Fakt ist, dass Deutschland mit Wolfs-Tötungen EU-Recht bricht. Laut diesem ist der Wolf streng geschützt. Werden Wölfe weiter abgeschossen, wird Deutschland verklagt und bestraft werden.“

Was er sich wünscht: „Nachhaltigkeit im Grundgesetz zu verankern und ab der 1. Klasse als Schulfach einzuführen. Die Kinder lernen Algebra, Geometrie – aber nichts über Nachhaltigkeit. Wir haben total verlernt, wie wir mit einem Beutegreifer wie dem Wolf umgehen sollen. In Afrika sind Raubtiere eine Selbstverständlichkeit, dort lebt man mit Löwen, Leoparden und Hyänen.“

In seiner Doku will er deshalb den Anstoß zu Lösungen geben, wie Mensch und Wolf nebeneinander existieren können.

Hannes Jaenicke: Ohne Drehgenehmigung will er „Material anderweitig besorgen“

In der nächsten Doku wird sich Jaenicke übrigens der Sau widmen. Auch dort wird er nicht überall auf offene Türen stoßen. „Herr Tönnies wird mich kaum drehen lassen in seinen Schlachtfabriken. Wenn ich bei Tönnies oder Wiesenhof anrufe, wird vermutlich sofort aufgelegt. Da kriegen wir keine Drehgenehmigung“, sagt er.

Aufhalten lässt er sich davon aber nicht. Jaenicke zum EXPRESS: „Dann müssen wir uns das Material eben anderweitig besorgen. Ich verrate jetzt nicht wie…“