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Opa Jürgen (60) dreht TikTok-VideoWas dann passiert, kann er bis heute nicht fassen

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Mit den Reaktionen hätte Opa Jürgen nicht gerechnet. Er ist auf TikTok längst zu einem Star geworden.

Rauenberg – Wir erreichen den „TikTok-Opa“, wie er sich selber nennt, zwischen zwei Interviews. Der Terminkalender des 60-Jährigen ist randvoll. „Ich bin ausgebuchter als der Papst“, sagt Jürgen Keilbach, wie er mit bürgerlichem Namen heißt.

Heute ist Opa Jürgen mehr als ein bunter Hund, er ist eine Berühmtheit. Über 61.000 Menschen folgen ihm auf der Video-Plattform TikTok. Tendenz steigend.

Wie es dazu gekommen ist, kann sich Jürgen Keilbach eigentlich auch nicht erklären. Seinen Erfolg begreift er bis heute nicht wirklich. Wie es angefangen hat hingegen, daran erinnert er sich noch ziemlich genau.

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Opa Jürgen kam durch puren Zufall auf TikTok

Zu seinem Social-Media-Hobby ist er aus purem Zufall gekommen. „Am 24. Dezember 2019 war mir vormittags langweilig und ich habe nach Videobearbeitungsprogrammen geschaut“, erinnert sich Jürgen Keilbach gegenüber EXPRESS. „Da habe ich TikTok gesehen und dachte: Was ist das?“

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Opa Jürgen – oder Jürgen Keilbach, wie er mit bürgerlichem Namen heißt.

Der Rest ist Geschichte, könnte man ein wenig euphemistisch sagen. Er probierte sich mit der App aus China aus, lud seine ersten Videos hoch. Und die ersten Kommentare und Follower kamen von ganz allein.

Dass sich aus dieser unverhofften Ablenkung eine solche Leidenschaft entwickeln würde, ahnte der frischgebackene „Opa Jürgen“ damals aber wohl noch nicht. Inzwischen habe er schon um die 800 Videos gemacht und auf TikTok hochgeladen, schätzt Keilbach.

Die Reaktionen sind überwältigend. Über eine Million Likes bekommt er, rund 2,5 Millionen Menschen sehen seine Videos mittlerweile, jeden Monat.

„Dass es so groß werden würde, hätte ich im Traum nicht gedacht“, gesteht Jürgen Keilbach.

Opa Jürgen macht täglich 3 bis 5 TikTok-Videos

Doch die Leidenschaft, die Opa Jürgen mit seinen Videos verbindet, scheint ungebrochen. Zwischen drei und fünf Videos produziert er jeden Tag. Manchmal arbeite er Stunden, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist, manchmal nur wenige Minuten.

„Ist schon komisch, umso aufwendiger, umso weniger kommen die Clips an, umso kürzer, umso mehr Erfolg haben sie“, fasst Keilbach seine Erfahrungen zusammen.

Die Videos bestehen meist aus einer kurzen Sequenz. Wie viele andere TikToker bedient sich Keilbach der Lipsing-Technik, das heißt, er bewegt die Lippen zu einer bekannten Musik oder kurzen Tonsequenz und stellt den Inhalt dabei in einen anderen Kontext.

Gerne spielt er Parodien aus „King of Queens“ oder „Two and a half men“ nach. Oder er lässt sich von anderen Videos auf TikTok inspirieren oder spontan etwas einfallen.

Opa Jürgen über Freundschaften auf TikTok

Doch bei so vielen Videos, die Keilbach Tag für Tag macht, dürfte es nicht einfach sein, immer wieder neue Ideen zu haben. Doch wie im echten Leben, hat er auch bei TikTok Freundschaften geknüpft.

Mit einem jungen Mann aus Frankfurt, der sich auf TikTok Luckyzeus63 nennt, tauscht sich Opa Jürgen täglich über die Videos aus, „was wir besser machen könnten, wie viele Likes ein Clip bekommen hat, usw.“

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Für seine Videos braucht Jürgen Keilbach manchmal Stunden, manchmal nur wenige Minuten.

Was sich schon ganz nach einem Beruf anhört, ist für Jürgen Keilbach aber nur ein Hobby, oder eine Leidenschaft. „Geld verdiene ich damit keins“, sagt er. Und fügt hinzu: „Zumindest jetzt noch nicht. Derzeit ist es einfach aus Spaß an der Freude.“

Opa Jürgen kennt auch die Schattenseiten von TikTok

Doch Opa Jürgen kennt auch die Schattenseiten von Social-Media-Plattformen. Auch er hat die Anfeindungen im Netz, von denen man immer wieder hört, persönlich kennengelernt. Gerade am Anfang sei es schwer gewesen.

„Es ist schon schwierig, damit fertig zu werden, sich Kommentare wie ‚Fettsack‘, ‚Pissnelke‘ oder ähnliche anhören zu müssen.“ Inzwischen habe er sich aber ein dickes Fell angeeignet. „Wenn mal Hate-Kommentare kommen, ignoriere ich das einfach oder mache daraus ein lustiges Video“, erzählt Keilbach.

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Im Großen und Ganzen sei er aber überwältigt von den vielen tollen und aufmunternden Kommentaren auf TikTok. Inzwischen habe er Menschen von überall auf der Welt kennengelernt. Dass er meist älter als die anderen User auf der Videoplattform ist, das stört ihn überhaupt nicht.

Persönlich habe er aber leider noch keinen der TikTok-Nutzer kennengelernt. Auch die Corona-Krise habe das verhindert. Aber das will Jürgen Keilbach bald nachholen, mit einem Fantreffen. „Das wird bestimmt lustig“, freut er sich.  

Was Freunde und Familienmitglieder dann wohl über die vielen unbekannten Gesichter sagen werden? Das sei eine gute Frage, sagt Opa Jürgen. „Viele von ihnen wissen zu 90 Prozent nicht, was ich da eigentlich mache bei TikTok“, gesteht er mit einem Lachen.