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„No Angels“Sandy Mölling: Jetzt macht sie in den USA eine Ausbildung zur Doula

Sängerin Sandy Mölling besucht 2015 Monday Night im Alten Wartesaal in Köln. Sie startete mit ihren Band-Kolleginnen in diesem Jahr die Wiedervereinigung der „No Angels“ – und das verdammt erfolgreich.

Sandy Mölling (hier 2014 in Köln zu sehen) startete mit ihren Band-Kolleginnen in diesem Jahr die Wiedervereinigung der „No Angels“ – und das verdammt erfolgreich.

von Horst Stellmacher (sm)

Köln. Gerade erschienen, und schon Platz 1 – schneller geht’s nicht! Mit diesem Erfolg ihres Albums „20“ katapultierten sich die „No Angels“, erfolgreichste Girlband Kontinentaleuropas, im Jahr ihrer Wiedervereinigung wieder ins Herz der Showwelt. Mit dabei ist erneut die inzwischen in Los Angeles lebende Rheinländerin Sandy Mölling (40). Ehe das alles wieder losging, verabredete sie sich zum langen Interview mit dem EXPRESS.

Ihr Album „20“ ist gerade die Nr. 1 geworden, und Sie sind wieder Mittelpunkt der deutschen Pop-Welt. Wir war es für Sie, ein vergangenes Projekt neu zu starten? Sandy Mölling: Ein bisschen Aufregung war dabei, aber richtig schlimm war es nicht. Was das Show-Geschäft angeht, war ich ja immer auf dem Laufenden. Mein Mann, Nasri Atweh, macht nichts anderes als Musik und ist mitten im Geschehen, und ich habe vor allem in Deutschland viele Musicals gesungen. Ich bin ein alter Hase im Show-Geschäft.

Können Sie die Pop-Welt von einst noch mit der von heute vergleichen? Sandy Mölling: Da ist vieles anders geworden. Als wir vor 20 Jahren anfingen, dachten die meisten noch nicht an den digitalen Musik-Vertrieb, an digitale Plattformen wie Spotify & Co. Wer uns hören wollte, hörte uns auf Vinyl, CDs oder sah uns auf VHS-Cassetten.

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Wie kommen Sie und Ihre „No Angels“ heute damit klar? Sandy Mölling: Kein Problem. Wir sind ja einige Jahre älter geworden, wir sind erwachsener, reifer und lebenserfahrener. Der Spaß ist zwar geblieben, wir haben auch immer noch einen hohen Anspruch an uns selbst, aber es gibt nicht diesen unbedingten Wunsch, die Nr. 1 werden und bleiben zu wollen. Wir haben nicht mehr diesen Stress und Druck wie damals. Wir müssen nicht mehr super charten und super verkaufen, wir nehmen alles leichter. Wir wollen Spaß haben und Spaß verbreiten – mehr nicht.

Seit wann haben Sie das „No Angels“-Comeback geplant? Sandy Mölling: Geplant war da nicht viel, das meiste war Zufall. Das ging erst im letzten Jahr ganz plötzlich los, nachdem die Plattenfirma BMG unseren Back-Katalog aufgekauft und die alten Songs in die Streaming-Portale gestellt hatte. Wir merkten plötzlich, wie viele Fans wir noch haben und welche Emotionen unsere Songs bei ihnen auslösen. Darauf haben wir reagieren wollen – mit einem Album als Dankeschön für unsere Fans.

Ist jetzt ein richtiger Neustart geplant – soll es immer so weitergehen? Sandy Mölling: Für mich ist das ein schöner Abschluss. Ich sage immer: „Wir sind noch mal zusammen, weil wir unser 20-jähriges Jubiläum feiern wollen.“ Das ist etwas anderes, als wenn wir sagten: „Jetzt aber ran. Jetzt das Comeback!“

Manche Popstars feiern Ihr Leben lang Abschied… Sandy Mölling: Wir wünschen uns natürlich eine Abschiedstournee. Aber danach werden wir wieder unsere eigenen Wege gehen und das machen, was wir vorher gemacht haben. Ich bin nicht besessen vom Zwang, unbedingt erfolgreich sein zu müssen.

Ihr Name ist mit den „No Angels“ und Ihren Musical-Rollen verbunden. Wie sind Sie eigentlich zum Singen gekommen? Sandy Mölling: Ich bin von meiner Mama infiziert worden. Sie war zwar Krankenschwester, hat aber viel gesungen, zu Hause, auf Hochzeiten oder auf anderen Veranstaltungen. Das fand ich als kleines Kind unheimlich interessant und spannend. Ich habe oft dabei gesessen und zugehört, wenn sie gelernt und Harmonien geprobt hat, und bald haben wir gemeinsam gesungen. Singen wurde zu meinem schönsten Hobby.

Haben Sie schon als Kind vom Pop-Star-Leben geträumt? Sandy Mölling: Ich hatte einen vollkommen anderen Berufswunsch – ich wollte Hebamme werden und wäre es sicher auch geworden, wenn dann nicht die Casting-Show und die No Angels dazwischen gekommen wären. Aber jetzt wird mein Kinder-Traum doch noch wahr: Ich mache gerade in L.A. meine Ausbildung zur Still-Beraterin und Doula...

... das ist eine nichtmedizinische Helferin, die einer Frau während und nach der Geburt emotional und körperlich zur Seite steht. Warum haben Sie damit doch noch angefangen? Sandy Mölling: Als die Pandemie losging, wurde mir klar, dass ich unbedingt was tun muss, was nichts mit dem Showgeschäft zu tun hat, und so kam die Doula ins Spiel. Es ist so schön, Mamis zu helfen und sie und die Neugeborenen zu betreuen. Es gibt für die jungen Mütter viele Probleme, für die in den Krankenhäusern nicht wirklich die Zeit ist, da brauchen die Mamis schon mal mehr Unterstützung Man ruft mich dann an, und ich komme vorbei oder helfe per Zoom.

Welche Rolle spielt Deutschland noch in Ihrem Leben? Sandy Mölling: Eine sehr, sehr große. Für mich sind das Rheinland und Rheinland Pfalz das wahre Zuhause, da fühle ich mich am wohlsten, denn hier sind meine Familie und viele Freunde. Ich lege meine Musical-Termine in Deutschland immer so, dass sie in die Sommerferien fallen. Die sind in den USA sehr lang, und so kann ich immer meine Kinder mitbringen. Wir sind am liebsten in Köln, der Dom ist immer Ausgangsort unserer Aktivitäten. Die Zeit in Deutschland ist mir heilig – das ist für uns dann mal kein Stress, sondern Ausgleich und Vergnügen.

Wissen Ihre Kinder, dass die Mutter in Deutschland ein Popstar ist? Sandy Mölling: Ja, der große ist zwölf, der weiß das und kann damit gut umgehen. Dem Kleinen möchte ich das am liebsten noch nicht so schnell bewusst machen.

Und was sagt eigentlich Ihr Mann, wenn Sie so oft unterwegs sind? Sandy Mölling: Den stört das nicht, er kennt das, das ist ja unsere Normalität. Ich glaube auch, dass so etwas manchmal besser ist, als sich zu oft zu sehen. Erst die Trennung, dann die Vorfreude, dann das Wiedersehen: Es gibt nichts Schöneres für die Liebe!

Sandy Mölling wurde am 27. April 1981 in Wuppertal geboren.

„No Angels“: Sandy Mölling ist seit 20 Jahren als Sängerin erfolgreich

  • 2000: Mitglied der „No Angels“ (entstanden beim RTL 2-Casting „Popstars“, vier Nr.1-Singles und Alben in den deutschen Charts)
  • 2004: Solo-Karriere
  • Seit 2010: Musical-Sängerin (u.a. Bad Hersfelder Festspiele)
  • 2015: Kinderbuch „Pumpel, der Baumzwerg“

Sie lebt mit Singer/Songwriter Nasri Atweh zusammen. Sie haben einen Sohn (5). Ein Sohn (12) stammt aus der Beziehung mit dem holländischen Tänzer Renick Bernadina. Die Familie lebt in Los Angeles.