Nach tiefem LochSchauspielerin hatte sich fast aufgegeben – dann kam Elyas M'Barek

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Am Donnerstag im ZDF zu sehen: Gesine Crukrowski, Simone Thomalla und Nadine Wrietz.

Düsseldorf – Sie hatte ihren Traum von der Film-Karriere fast schon aufgegeben.

Nachdem Nadine Wrietz (43), der Kinostar aus dem Film-Kracher „Dieses bescheuerte Herz“, Anfang der 2000er-Jahre in einigen Kinderfilmen und Serien („Die Camper“) mitspielte, blieben die Rollen aus. Und die propere Berlinerin landete im Supermarkt an der Kasse. Bis YouTube und Elyas M’Barek (35) kamen...

Nadine Wrietz: „Plötzliche habe ich keine Rollen mehr bekommen“

Das Loch, in das die Schauspielerin fiel, war riesig, erzählte sie uns im Interview.

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„Ich habe plötzlich keine Rollen mehr bekommen. Damals hatte ich Zweifel daran, ob ich als Schauspielerin überhaupt noch gefragt bin. Deshalb habe ich auch andere Jobs gemacht, habe in einem Supermarkt Regale eingeräumt, für ein paar Hundert Euro im Monat.“

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Das deprimierte sie, erklärt Nadine offen. „Dabei bekommt man aber auch Respekt – für die Arbeit, die man da leistet. Aber das war nicht das Berufsleben, das ich mir erhofft hatte.“

Warum Nadine Wrietz Elyas M’Barek fast einen Vogel gezeigt hätte

Schließlich wollte sie einen kreativen Job. Sie resignierte. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, Du wirst bald eine Kino-Hauptrolle neben Elyas M’Barek haben, hätte ich dem den Vogel gezeigt.“

Aber nach ein paar Monaten Traurigkeit zog sie sich selbst wieder aus dem Schlamassel – indem sie selbst diesen (selbstironischen wie witzigen) Clip von sich aufnahm, bei einem Filmfest einreichte und auf YouTube stellte:

Wrietz stellt ihre Situation in YouTube-Video dar

„Ich habe einfach ein Video gemacht, das war im Jahr 2011. Darin habe ich mich und meine Situation dargestellt. Das war mein Weg heraus aus dem Loch – weil das alle, die es gesehen haben, toll fanden.“ Sie gewann sogar einen Preis dafür – und betont: „Ich bekomme heute noch viel Lob von Kollegen dafür.“

Ihr Mut wurde belohnt, denn ab da ging es steil bergauf – bis auch Elyas M’Barek es sah, mit ihr spielen wollte. Genau wie ihre neue Kollegin und Freundin Simone Thomalla (52), mit der sie direkt danach den ZDF-Film „Doppelzimmer für drei“ (Donnerstag, 20.15 Uhr) drehte. „Im Endeffekt hätte ich ohne das Video wohl auch nicht die Karriere, die ich jetzt habe. Ich hatte Mut und Glück.“

Denn die beiden neuen Projekte gaben ihr richtigen Schub – aktuell sind bereits zwei weitere Filme abgedreht.

Rundungen sind für Wrietz ein echtes Alleinstellungsmerkmal

Bleibt die Frage: Sind ihre deutlich erkennbaren Rundungen (ihr genaues Gewicht möchte Nadine nicht in der Zeitung lesen) Vor- oder Nachteil in der Filmbranche? „Ich werde natürlich nicht für die Schönen und Schlanken angefragt“, erklärt sie.

„Aber andersherum ist meine Figur auch ein Alleinstellungsmerkmal. Ich merke jetzt, dass ich oft für die interessanten Rollen besetzt werde. Für Frauen, die eine richtige Geschichte haben – die man denen auch ansehen darf.“ Sie hat die schließlich selbst auch. Deshalb macht sie auch mit Diäten Schluss. „Ich habe auch schon mal probiert, abzunehmen – aber ich genieße einfach zu gerne. Ich mag keine Diäten, bin ein Lustmensch.“