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Nach ekligem AnmachspruchKölner Promi-Anwalt knöpft sich YouTuber vor

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Der Kölner Anwalt Dr. Lucas Brost erwirkte für ein Mandantin eine einstweilige Verfügung gegen einen bekannten Youtuber.

von Simon Küpper (sku)

Köln – Es sollte ein witziges Video werden, mit dem YouTuber Nahim Sky (21) seine Fans unterhalten wollte. So, wie er es regelmäßig tut. Die Idee: Mit versteckter Kamera lässt er sich in der Kölner Innenstadt filmen. Dann spricht er junge Frauen mit vorher zurechtgelegten „Anmachsprüchen“ an und findet heraus, welche gut ankommen und welche nicht. Mindestens mit einem ist er dabei aber mal so richtig übers Ziel hinausgeschossen. Deshalb bekam er kürzlich Post von Dr. Lucas Brost. Der Kölner Promi-Anwalt hat sich den YouTuber zur Brust genommen.

  • YouTuber Nahim Sky testet Anmachsprüche in Kölner Innenstadt
  • Studentin mit fiesem Spruch angesprochen
  • YouTuber bekommt Post von Kölner Promi-Anwalt

Der Anwalt vertritt eine 24-jährige Studentin, die von dem YouTuber auf eklige Weise angesprochen wurde. „Meine Mandantin war in der Kölner Innenstadt unterwegs. Ganz unvermittelt wurde sie von dem bekannten YouTuber Nahim Sky angehalten und mit dem Spruch 'Hast Du 10 Minuten Zeit und 20 cm Platz' angesprochen“, so Dr. Brost gegenüber EXPRESS.

Kölner: YouTuber spricht Studentin mit fiesem Spruch an – dann gibt es Post vom Anwalt

Der Anwalt weiter: „Meine Mandantin hat zunächst nicht verstanden, was der YouTuber von ihr wollte. Erst im Nachhinein wurde ihr der Übergriff deutlich.“

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Hatte die 24-Jährige die Aktion zunächst als dumme Blödelei verdrängt, sah sie sich plötzlich im Internet damit konfrontiert.

Dr. Brost: „Zunächst hat meine Mandantin sich nicht weiter an dem geschmacklosen Spruch gestört. Als der YouTuber jedoch das Video veröffentlichte und sie Freunde darauf ansprachen, war ihr dies sehr unangenehm. Sie bat den YouTuber zunächst ohne anwaltliche Hilfe um Löschung. Als er diesem Wunsch nicht nachkam, schaltete sie unsere Medienkanzlei ein.“

Einer Veröffentlichung hatte sie außerdem nicht zugestimmt. Doch gerade in dieser Hinsicht sind viele Social-Media-Nutzer oftmals unbedacht. Ob aus Unwissenheit, oder weil es ihnen egal ist.

Der Anwalt erklärt: „Wenn ich mich äußere, während die Kamera läuft, reicht das für sich gesehen noch nicht aus, um eine Einwilligung anzunehmen. Mir muss der Zweck und der Umfang der späteren Nutzung deutlich gemacht werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man daher den Interviewten stets vor dem Filmen ausdrücklich um Einwilligung bitten und über die beabsichtigte Nutzung aufklären. Gerade die YouTube/Instagram/TikTok-Szene handelt hier noch sehr unbedarft.“

Anwalt Dr. Lucas Brost über Drehs mit versteckter Kamera

Besonders problematisch wird das, wenn es sich – wie in diesem Fall – um einen Dreh mit sogenannter versteckter Kamera handelt. „Solche Aufnahmen sind in der Regel unzulässig und nur in Ausnahmefällen möglich, etwa wenn Missstände in einem Tierbetrieb aufgedeckt werden.“

Dr. Brost und seine Mandantin erwirkten nun eine einstweilige Verfügung gegen den YouTuber, woraufhin dieser das Video tatsächlich löschte. Sollte er es allerdings wieder veröffentlichen droht eine saftige Strafe: Bis zu 250.000 Euro könnte ein Gericht an Ordnungsgeld verhängen.

Nahim Sky (314.000 Abonnenten bei YouTube) ließ eine EXPRESS-Anfrage zu seiner Aktion unbeantwortet.