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Maler Bob RossSeine Bilder hängen in keinem Museum und dennoch ist er weltberühmt

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Bob Ross: Der TV-Kult-Maler starb vor 25 Jahren im Alter von 52 an Krebs.

Orlando – Seine Bilder hängen nicht in den großen Museen der Welt. Dennoch kennen ihn Millionen Menschen weltweit: TV-Kult-Maler Bob Ross.

Akribisch pinselt Bob Ross die Leinwand in Himmelblau ein, während er in amerikanischem Englisch in die Fernsehkamera raunt: „Heute malen wir eine ganz einfache Szene. Ich hoffe, Sie mögen es.“

Auf das Himmelblau pinselt er ein Mitternachtsblau. Dann wieder dieser beruhigende Bass: „Wir beginnen in der Ecke. Vielleicht ist es in unserer Welt eine einfache, fröhliche Wolke, die hier lebt.“

Wer seine 30-minütige Sendung „The Joy of Painting“ kennt, weiß, dass dieses Bild am Ende richtig schön kitschig aussehen wird.

25. Todestag von Bob Ross

Viele seiner Zuschauer wissen gar nicht, dass Bob Ross schon seit 25 Jahren tot ist. Der sympathische Amerikaner starb am 4. Juli 1995 im Alter von nur 52 Jahren in Orlando (Florida) an Krebs.

Er hinterließ 30.000 Bilder, von denen keines in einem Museum zu finden ist. Statistiker haben berechnet, dass auf 91 Prozent seiner Bilder mindestens ein Baum auftaucht, auf 20 Prozent eine Sonne und nur auf 2 Prozent Palmen.

Sonore Stimme verhalf Bob Ross zum Ruhm

Seine dunkle Afrofrisur und ein fünf Zentimeter breiter Pinsel sind die optischen Markenzeichen von Bob Ross. Vor allem seiner Stimme ist es wohl zu verdanken, dass sein TV-Malkurs „The Joy of Painting“ Millionen Fans auf der Welt hat.

In Deutschland läuft das Format auf ARD-alpha und ist eines der bekanntesten Formate des Senders.

Ruhm in Deutschland erst nach seinem Tod

Mit 41 Jahren begann Bob Ross seine TV-Karriere. Gerade in diesen Jahren schickten sich weltweit Künstler an, die Welt zu zerlegen. So verhüllte Christo damals ganze Inseln. Im Gegensatz dazu feierte Bob Ross Erfolge mit einer stetigen Retro-Welle.

ARD-alpha strahlt Bob Ross oft nachts aus und belässt es beim englischen Originalton. Der Sender sieht den Amerikaner in gewisser Weise in der Tradition von Joseph Beuys und dessen Credo „Jeder Mensch ein Künstler!“, wie auf der Website zu lesen steht.

Seit 2001 wurden auf ARD-alpha und seinem Vorgänger BR-alpha 17 Staffeln mit 221 Folgen ausgestrahlt. Allein die erste im Programm gezeigte Staffel von „Bob Ross - The Joy of Painting“ lief bis heute 46 Mal. „Nicht nur die Maltechnik, auch die sanfte Stimme des Malers, die Geräusche des Pinsels und das Kratzen des Spachtels auf der Leinwand tragen zu diesem Erfolg bei. Sie bauen Stress ab und beruhigen“, sagt Andreas Bönte, Programmbereichsleiter beim BR Fernsehen für ARD-alpha. Zum Todestag am Samstag (4. Juli) zeigt der Spartensender besonders viele Folgen.

„Wenn ich etwas male, möchte ich nicht erst erklären müssen, was es ist“, ist so ein typisches Zitat des Landschaftsfreunds aus Florida, der mit dichtem Bart und Riesenlocken aussieht wie ein verkrachter Kleinstadt-Kunstlehrer. Jedoch schuf der TV-Maler ein Imperium mit Millionen-Umsätzen. Von Büchern bis zu Farbtuben ist alles erhältlich.

Bob Ross, der bescheidene Künstler

Ross trat für ein sehr frohes Menschenbild ein. Zudem sah er sich selbst nicht als großer Künstler. Als die „New York Times“ ihm 1991 eine große Geschichte widmete, hatte er bis dahin trotz riesiger Fangemeinde nur ein einziges Mal seine Bilder ausgestellt.

Die Zeitung verglich sein Wispern mit Demerol, einem Schlafmittel. Ross gab sich bescheiden: „Es gibt Tausende sehr, sehr talentierte Künstler, die nicht mal nach ihrem Tod bekanntwerden. Die meisten Künstler wünschen sich Anerkennung, besonders bei der Fachwelt. Ich habe schon so lange meine Sendung. Mehr brauche ich nicht.“

Ross macht auch nach seinem Tod Menschen glücklich

Ross, der den Kampf gegen den Krebs mit nur 52 Jahren verlor, hat noch über den Tod hinaus Menschen glücklich gemacht.

Sein Produzent James Needham erinnerte sich: „Wir bekommen sogar Briefe von Blinden, die die Sendung einschalten. Sie schreiben, Bob Ross gebe ihnen Hoffnung.“ (CT/dpa)