Kult-ChaotenMargera süchtig, Dunn tot: Was wurde aus den „Jackass“-Stars?

Jackass komplett

Die komplette „Jackass“-Crew

Zwischen 2000 und 2002 sorgten sie bei MTV mit „Jackass“ für mächtig Wirbel: Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve-O, Ryan Dunn & Co. unterhielten mit brutalen, schmerzhaften, ekeligen und brüllend komischen Stunts ein Millionen-Publikum im TV.

Nach drei Staffeln war Schluss im Fernsehen. Die große Leinwand rief. In „Jackass: Der Film“ (2002), „Jackass: Nummer zwei“ und „Jackass 3D“ schraubten sie den Brutalitäts- und Ekel-Faktor in ungeahnte Höhen.

Die Chaoten-Truppe verhielt sich aber auch abseits der TV-Kameras nicht viel vernünftiger: Sex, Alkohol, Drogen, schnelle Autos irre Stunts – die „Jackass“-Stars schonten ihre Körper zu keiner Sekunde ihres Lebens.

Dieses Leben forderte seinen Tribut: Bam Margera hat mit XXL-Suchtproblemen zu kämpfen, seine letzte Chance scheint eine US-Entzugsshow.

Doch was wurde aus seinen tollkühnen „Jackass“-Kollegen? Auf den nächsten Seiten gibt’s weitere  – teilweise noch traurigere – Schicksale.

Ryan Dunn starb bei Autounfall

Blonde Haare, Vollbart, eher ruhig – der beste Kumpel von Bam Margera wirkte bei „Jackass“ fast noch am „vernünftigsten“, wenn man dieses Wort in dem Zusammenhang überhaupt verwenden kann.

Doch Ryan Dunn hatte etliche Laster. Zwei davon waren schnelle Autos und Alkohol – eine gefährliche, letztlich tödliche Kombination.

Am 20. Juni 2011 raste Dunn betrunken mit einem Porsche 911 GT3 durch West Goshen im US-Bundesstaat Pennsylvania. Bei Tempo 225 und mit knapp zwei Promille Alkohol im Blut verlor er die Kontrolle über seinen Sportwagen und krachte gegen einen Baum.  

Der damals 34-Jährige und sein Beifahrer waren auf der Stelle tot.

Sein schrecklicher Unfall war Hauptgrund für den Absturz seines besten Kumpels Margera, der seinen Kummer in der Folge mit Alkohol und Drogen betäubte.

Johnny Knoxville schaffte den Durchbruch

Der Schlaks in den Chucks. Johnny Knoxville war das Gesicht von „Jackass“. Legendär sein Einstiegssatz zu jeder Folge: „Hi! My name is Johnny Knoxville and welcome to Jackass!“

Als Hauptdarsteller hatte der heute 45-Jährige wohl insgesamt die meisten Schmerzen zu ertragen.

Zwischen den „Jackass“-Kinofilmen war Knoxville auch als richtiger Schauspieler aktiv, meist in Komödien („Ein Duke kommt selten allein“, „Teenage Mutant Ninja Turtles“). Zudem bekam seine „Jackass“-Rolle Irving Zisman – ein über alle Maßen perverser Senior – eigene Kino-Auftritte („Bad Grandpa“).

Knoxville, mittlerweile dreifacher Vater, ist wohl der einzige „Jackass“-Veteran, dem auch abseits der brutalen Stunt-Show der Durchbruch gelungen ist.

Steve-O schwor den Drogen ab

Stephen Gilchrist Glover, besser bekannt als Steve-O, durchstach sich für „Jackass“ gerne einmal die Wange mit einem XXL-Angelhaken, um dann zu lauter Haien ins Wasser zu springen. Der tätowierte Irre mit dem stechenden Blick war meist für die blutigsten und schmerzhaftesten Stunts zuständig. Vielleicht kam er auch dadurch zu Drogen und Alkohol.

Mittlerweile gibt sich Steve-O geläutert. Der heute 41-Jährige sagt, er habe den Drogen abgeschworen. Dadurch hat er mehr Kraft für seine zweite Leidenschaft – neben den verrückten Stunts:  Steve-O ist fast schon militanter Tierschützer und selbstverständlich auch Veganer! Häufiger kam er durch Protestaktionen mit dem Gesetz in Konflikt.

Chris Pontius lebt nicht mehr im Camper

Bei „Jackass“ zeigte sich Christopher Andrew Pontius am liebsten im Tanga tanzend als „Party Boy“. Wie sein Kumpel Steve-O ist Pontius Tierschützer und begeisterter Skater.

Nach dem Ende von „Jackass“ drehten sie gemeinsam „Wildboyz“. Das Konzept ist ähnlich: Je gefährlicher der Stunt, desto besser – diesmal begaben sich Pontius und Steve-O allerdings auf Tuchfühlung mit wilden Tieren aus aller Welt.

In der MTV-Show „Cribs“ sagte der heute 41-Jährige, dass er zeitweise in einem Camper lebte. Pontius ist seit 2013 geschieden.

Wee Man hat ein Fastfood-Restaurant

123 Zentimeter pure Energie. Der kleinwüchsige Jason Shannon Acuña alias Wee Man war vor seinem „Jackass“-Engagement professioneller Skateboarder. In der Show bildete er oft zusammen mit dem übergewichtigen Preston Lacy ein ungleiches Duo, dass sich als Babys verkleidet durch die Stadt jagte.

Im Netz kursieren immer wieder Gerüchte, dass Wee Man tot sein soll – woher diese stammen, ist aber unklar. Der Kleinwüchsige erfreut sich bester Gesundheit – ist mittlerweile Besitzer eines Fastfood-Restaurants in Kalifornien.

Auch Preston Lacy hatte Drogenprobleme

Das „Jackass“-Riesenbaby. Fast alle Stunts von Preston Lacy hatten mit seinem Gewicht zu tun. Als ungleiches Duo mit Wee Man war der heute 46-Jährige allerdings immer für Lacher gut.

Wie viele seiner Show-Kollegen hatte Lacy Drogenprobleme. 2010 wurde er in Oklahoma wegen des Besitzes von Marihuana festgenommen. Zuletzt hatte das Schwergewicht Auftritte als Stand-Up-Comedian.

Dave England, der „Scheiße-Experte“

Als Snowboard-Profi kam Dave England zu den „Jackass“-Chaoten. Dort wurde allerdings noch ein anderes „Talent“ entdeckt – fortan kam England immer bei fiesen Fäkal-Einlagen zum Einsatz. „Ich bin der weltweit erste Profi-Scheißer“, sagte der heute 46-Jährige mal.

England hat vier Kinder, obwohl er durch einen Snowboard-Unfall einen Hoden verloren hat. Im TV war er zuletzt am 1. April zu sehen, in der Comedy-Show „Natural Born Pranksters“.

Ehren McGhehey und die Bestatter

„Jackass“-Star Ehren McGhehey verdiente sich während der Show den Namen Danger Ehren – aufgrund seiner unzähligen waghalsigen Stunts. Er kommt aus einer Bestatter-Familie, schlug aber einen anderen Weg ein: Funsport.

Wie auch Dave England ist McGhehey passionierter Snow- und Skateboarder. Damit verdient er auch mittlerweile seinen Lebensunterhalt: Dem 39-Jährigen gehört ein Skateshop in McMinnville.

Jeff Tremaine, der Vater der Kompanie

Er steckt hinter dem  ganzen „Jackass“-Irrsinn: Regisseur Jeff Tremaine. Wie viele der Chaoten vor der Kamera, hat auch Tremaine eine Funsport-Vergangenheit – seine große Liebe war das BMX.

Über einige Magazin-Jobs kam er dann irgendwann zum Fernsehen. Zusammen mit Johnny Knoxville schuf Tremaine „Jackass“.

Es halten sich hartnäckig Gerüchte, dass ein vierter Kinofilm in Planung ist. „Es ist möglich, wenn Bam trocken und gesund bleibt“, sagte Steve-O im Oktober 2015 bei einer Reddit-Fragestunde. In der Internet Movie Database (IMDb) gibt es einen Eintrag für 2017 – mit Tremaine als Regisseur.