Im KreuzfeuerArmin Laschet bei Anne Will, doch die spricht nur von Söder

Laschet_bei_Will

Armin Laschet war am Sonntag (9. Mai 2021) zu Gast bei Anne Will.

Hamburg – Von Corona-Krise bis Klimapolitik – kann die Union noch Kanzleramt? Dieser Frage widmete sich Anne Will am Sonntag (9. Mai 2021) in ihrer Talkshow (21.45 Uhr, ARD). Einer, der es wissen sollte, ist NRW-Ministerpräsident und CDU-Vorsitzender Armin Laschet.

  • Armin Laschet am 9. Mai zu Gast bei Anne Will
  • Talkshow in der ARD beschäftigt sich mit der Union
  • Was folgt nach der „Ära“ Merkel?

Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur hat sich Armin Laschet gegen CSU-Chef Markus Söder durchgesetzt. Doch die Umfragewerte der Union und die persönlichen Zustimmungswerte des Unions-Kanzlerkandidaten liegen hinter denen der Grünen zurück.

Das hält Anne Will ihrem Gast am Sonntag auch immer wieder vor. In der ersten halbe Stunde der Show kommen die anderen Gäste nicht zu Wort. Es entwickelt sich ein Scharmützel zwischen Laschet und Will. Die Moderatorin bringt bei jeder Gelegenheit Markus Söder ins Gespräch, was Laschet mit leicht säuerliche Miene kommentiert: „Ich verstehe, dass Sie Freude an Markus Söder haben.“

Ärgerlich wird der Kanzlerkandidat, als er versucht, sein Grundprinzip zu erklären. Er habe als NRW-Ministerpräsident den Gesundheitsschutz in der Corona-Pandemie in aller Konsequenz machen wollen. Die Öffnung von Schulen habe dem nicht entgegengestanden. „Und die von Möbelhäusern“, wirft Will ein. Worauf Laschet sie tadelt: „Das ist eine Albernheit, Frau Will.“

Die Gäste bei Anne Will am 9. Mai 2021

  • Armin Laschet (CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat)
  • Luisa Neubauer
  • Ursula Münch (Politikwissenschaftlerin, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing)
  • Martin Machowecz (Leiter des „Zeit“-Büros in Leipzig und Redaktionsleiter der „Zeit im Osten“)

Laschet windet sich bei Fragen, bleibt bei seinen Antworten oft klare Aussagen schuldig. Auch beim Thema Hans-Georg Maaßen. Maaßen wurde Ende April von vier CDU-Kreisverbänden als Direktkandidat für den Bundestag in Südthüringen nominiert. Das wird von anderen Parteien massiv kritisiert. Auch in der Union gibt es Kritiker. Luisa Neubauer wirft Laschet in diesem Zusammenhang vor, sich nicht deutlich von dem Ex-Verfassungschef zu distanzieren. „Sie legitimieren rassistische, antisemitische Inhalte, verkörpert durch Hans-Georg Maaßen“, sagt sie.

Luisa Neubauer redet Armin Laschet an die Wand

„Ich nehme ernst, was sie sagen. Aber ich werbe für meine Ideen“, antwortet Laschet, ohne ins Detail zu gehen.

Die engagierte Aktivistin dreht beim Thema Klimaschutz dann richtig auf, redet Laschet und den Rest der Runde in Grund und Boden. Sie lässt sich in ihrem Redeschwall auch nicht von Anne Will stoppen. Beim Thema Kohleausstieg in NRW  fällt sie Laschet immer wieder ins Wort.

Der NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat muss sich an diesem Abend Kritik von allen Ecken und Enden stellen. Immerhin springt ihm Martin Machowecz mal zur Seite. Ein harter Abend für Laschet. Als Letztes will Anne Will noch wissen: „Was ist ihr Wahlziel? 30 Prozent, näher an 35 Prozent wie Söder gesagt hat? Laschet legt sich auch hier nicht fest: „Je mehr, je besser“, antworte er. (susa)