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Hart aber fairPlasberg stinksauer: Republikaner greift ARD mit abstrusen Aussagen an

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George Weinberg („Republicans Overseas”) sorgte bei „Hart aber fair” für dicke Luft.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Berlin – Das beliebte ARD-Talkformat „Hart aber fair” ging am 24. August 20 in eine neue Runde. Das Thema der aktuellen Sendung lautete:

  • „Wahlkampf mit allen Mitteln – Zerbricht Amerika an Donald Trump?”

Dass US-Präsident Trump für die Republikaner in die Wahl im November zieht, ist ausgemachte Sache. Der Parteitag hatte ihn jetzt auch offiziell nominiert. „Four more years”, skandierte das Publikum – vier weitere Jahre Trump. Zweieinhalb Monate vor der Wahl in den USA haben die Republikaner ihren Nominierungsparteitag eröffnet.

Der US-Wahlkampf befindet sich im Endspurt und er droht erneut, schmutzig zu werden. Was passiert, wenn Donald Trump es tatsächlich schafft, weitere vier Jahre im Präsidentenamt zu sitzen? Was passiert, wenn Trump verliert – aber nicht gehen will? Was bedeutet das für uns, wenn die USA am Streit um die Wahl zerbrechen?

Alles zum Thema USA

„Hart aber fair”: Das sind die Gäste am 24. August:

Die Gäste der Sendung diskutieren über genau jene Fragen:

  • Tamika Campbell:
  • Norbert Röttgen (CDU):
  • Georg Weinberg:
  • Christiane Meier:
  • Ansgar Graw:
  • Frank Kracht:

Besonders einer der Kandidaten sorgte mit seinen Aussagen für jede Menge Zündstoff in der Sendung: George Weinberg, der Chef der „Republicans Overseas Germany” (RO), die politische Organisation für US-Bürger, die außerhalb der USA leben. Die RO wird etwa vom Republikanischen Nationalkomitee (RNC) anerkannt und ist dementsprechend Trump-Befürworter.

George Weinberg wirft Medien vor, nicht objektiv über Trump zu berichten

Als es um die demokratische Senatorin und Biden-Vize-Kandidatin Kamela Harris ging, flogen kurz die Fetzen im Studio zwischen Weinberg und den anderen Kandidaten des Studios. Eigentlich ging es um die Frage, wie sehr Harris von Trump diffamiert werde.

Sie ist die erste schwarze Frau, die als Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten auf dem Wahlzettel stehen wird. Trump hat nach ihrer Nominierung offen in Frage gestellt, ob sie als Tochter von Einwanderern die zweithöchste Position im Staat besetzen darf. Bei einer Pressekonferenz auf eine entsprechende Verschwörungstheorie angesprochen, sagte Trump im Weißen Haus, er habe „gehört, dass sie nicht die Anforderungen erfüllt”.

George Weinberg stellt Objektivität von ARD und ZDF infrage

Doch in diesem Zuge warf der Republikaner Weinberg den öffentlich-rechtlichen Programmen in Deutschland und dem Großteil der hiesigen Medien vor, zu einseitig und zu negativ über Trump zu berichten.

Um seinen Vorwurf zu untermauern, holte Weinberg einen Auszug aus den Programmgrundsätzen der öffentlich-rechtlichen Programme hervor, in denen es unter anderem heißt, man verpflichte sich zu wahrheitsgetreuer und sachlicher Berichterstattung. „Doch die Berichterstattung ist nicht objektiv”, so Weinberg. ARD und ZDF würden sich zu sehr wie der heimische US-Sender CNN verhalten.

Frank Plasberg lässt Anschuldigung nicht auf sich sitzen

Moderator Frank Plasberg platzte daraufhin die Hutschnur: „Wenn wir die Fakten von Donald Trump checken und diese falsch sind, dann ist das keine Parteilichkeit”, erklärte der Moderator. „Aber auch ihre Behauptung werden wir gern einem Fakten-Check unterziehen.”

Auch die Leiterin des ARD-Studios in New York, Christiane Meier, hakte sofort ein: „Ich finde es bemerkenswert, wie brachial die freie Presse von Republikanern angegriffen wird”, erklärte sie via Videoschalte. Angriffe, die schwer zu konterkarieren seien. „Die Partei hat sich vollständig unterworfen. Das ist seltsam unter demokratischen Gesichtspunkten, denn es gibt innerhalb der republikanischen Partei keine Meiungsvielfalt mehr.”

Norbert Röttgen: „Auch Republikaner sollten sagen, dass es Grenzen für Trump gibt”

Norbert Röttgen bringt das Thema dann zurück zur Frage, inwieweit Harris vom US-Präsidenten diffamiert wird. „Es gibt Grenzen”, erklärte er in Richtung von Weinberg. „Auch Parteimitglieder sollten sagen, dass es Grenzen gibt: die Diffamierung eines politischen Wettbewerbers etwa. Rassismus ist so eine Grenze. Es gibt Methoden, die das Land vergiften.”

Weinberg aber scheint da ganz anderer Meinung zu sein: „Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten.” Damit erntete er erneut Kopfschütteln unter den Gästen.

Tamika Campbell, die in den USA geborene Stand-Up-Comedian, war hingegen um keinen Kommentar verlegen: „Trump soll auch mal lernen, die Schnauze zu halten.”

Verbreitet Trump Lügen? Am Ende der Sendung untermauerte Plasberg mit einem Fakten-Check, dass der US-Präsident es nicht immer so genau mit der Wahrheit nimmt. Es wurde ein Videoschnipsel mit einem Trump-Statement gezeigt, in dem er sagt, die USA hätten die „nahezu niedrigste Sterberate” während der Corona-Pandemie. Das aber ist falsch, legte Plasberg dar: Laut Johns Hopkins University haben die USA im Verhältnis zur Einwohnerzahl zeitweise mit die höchste Sterberate weltweit.

Weinberg: „Tun Sie nicht so, als sei Trump Adolf Hitler”

Auch diese Fakten nahm Weinberg nicht hin, erklärte, dass andere Statistiken etwas anderes sagen würden. Sein Kommentar nach all der Trump-Kritik: „Er ist von Millionen Amerikanern gewählt. Tun Sie nicht so, als sei er Adolf Hitler.” Immerhin hielt er der ARD zugute, ihn als Republikaner eingeladen zu haben. „Dafür danke ich Ihnen. Das ist mutig.” (mg)