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„Höhle der Löwen”Rosberg ärgert sich maßlos, dass er bei Kölner Idee nicht einsteigt

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Die Kölner Tim Breker (l.) und Sven Witthöft kämpfen in „Die Höhle der Löwen“ für einen Deal. „Vytal“ nennt sich ihre Firma.

von Simon Küpper (sku)

Köln – Von Köln in die ganze Welt! Das ist der Plan von Sven Witthöft (31) und Tim Breker (33).

Die beiden Kölner haben das Unternehmen „Vytal“ gegründet – und stellten ihre Idee am Montagabend (28. September) in „Die Höhle der Löwen“ (20.15 Uhr auf Vox und auf Abruf bei TVNOW) vor. 

Schon in der letzten Woche hatte ein Kölner die Investoren bei „Die Höhle der Löwen“  begeistert – aber alle Angebote abgelehnt.

Alles zum Thema Nico Rosberg

Ihre Vision ist gigantisch. „Wir wollen Plastik und Einwegverpackungsmüll aus dem 'To Go'-Bereich eliminieren“, erklären die Kölner. Und das am liebsten auf der ganzen Welt.

„Die Höhle der Löwen“: Kölner begeistern Investoren mit „Vytal“

Schließlich wird nicht nur hierzulande Essen gerne zum Mitnehmen bestellt oder gleich Hause geliefert, sondern rund um den Globus. Und dabei wird eine schier unglaubliche Menge Müll produziert.

Die Gründer: „Nimmt man alle Einwegverpackungen, die in Deutschland jährlich verbraucht werden zusammen, reichen diese siebenmal um die Erde. Dem Wahnsinn wollen wir ein Ende bereiten.“

Ihr Plan: Verpackungen vermieten. „Die Menschen teilen Autos, E-Scooter, sogar Wohnungen. Warum sollte dieses Sharing-Prinzip nicht auch in der Gastronomie funktionieren? So entwickelten wir 'Vytal': Deutschlands erstes Verpackungs-Sharing“, erklären Tim und Sven.

Ihre Essens-Boxen bestehen aus einem recyclebaren Kunststoff und die Gründer versprechen, dass sie 100 Prozent auslaufsicher sind. Die Kölner weiter: „Jede unserer Bowls kann mindestens 200 Mal benutzt werden. Nach nur 10 Benutzungen ist sie schon ökologisch besser als Einweggeschirr.“

Das Geschäftsmodell der Gründer funktioniert folgendermaßen: Sie beliefern Gastronomen mit ihren „Bowls“, in denen diese wiederum das Essen an ihre Kunden ausgeben. Über einen QR-Code wird verfolgt, welcher Kunde eine Box ausgeliehen hat, zurückgegeben werden kann sie bei jedem teilnehmenden Restaurant. Das sind in Köln (zum Zeitpunkt des Drehs der Show) 30 Stück. 

Die Gründer sagen: „Wir verleihen Verpackungen. Der Gastronom zahlt pro Befüllung 20 Cent an uns.“

„Die Höhle der Löwen“: Investoren zögern bei Firma „Vytal“ aus Köln

Die Löwen sind alle begeistert von der Idee und auch dem Vortrag der beiden Gründer. Eine Sache macht die Investoren jedoch alle stutzig. Die Unternehmens-Bewertung der Kölner. Ihre Forderung: „Wir machen Mehrweg so bequem und einfach wie Einweg – nur besser. Wir benötigen 450.000 Euro und bieten dafür zehn Prozent an unserem Unternehmen.“

Die erste Reaktion von Investor Nils Glagau (44) drückt es gut aus. „Oh la la...“, kommt es aus dem Unternehmer heraus. 

Und dann erhoffen sich die Gründer auch noch, dass ein „Löwe“ ihnen beim Aufbau des Vertriebs-Netzes hilft. Möglichst schnell wollen sie aus Köln nach München, Berlin und Hamburg expandieren, aber auch London steht auf ihrem Plan. 

Sie erklären: „Wir müssen in die großen Städte. In London ist das Liefervolumen doppelt so groß wie in Deutschland. Da spielt die Musik. Und die fragen uns an mittlerweile und fragen, wie können wir das System nutzen? Gerade ist unsere Herausforderung eher, dass wir überrollt werden, von der Nachfrage. Und wir brauchen Geld, um diese Nachfrage zu Bedienen.“

Doch genau da liegen die Zweifel der „Löwen“.

Dagmar Wöhrl (66): „Tolle Jungs mit einer fantastischen Idee. Warum kommt ihr hier nicht rein mit einer kleineren Bewertung? 450.000 Euro, 10 Prozent – und dann soll der Löwe auch noch die große Aufgabe machen, euren Vertrieb auf die Beine zu stellen. Hier habt ihr irgendwie versagt.“

Auch Ralf Dümmel spricht von einem „sau- saustarken Auftritt mit einem geilen Thema“, hält die Unternehmens-Bewertung von 4,5 Millionen Euro aber für zu hoch. Die beiden sind – genauso wie Nils Glagau – raus aus einem möglichen Deal.

Bleiben noch zwei weitere „Löwen“. Und die machen es richtig spannend! 

Nico Rosberg (35), der zuvor in einer Folge „Die Höhle der Löwen“ in Tränen ausbrach, ist hellauf begeistert. Aber auch er zögert. Schließlich verkündet er: „Grade das Thema ist eines der größten und wichtigsten unserer Zeit. Deswegen bin ich in der Höhle der Löwen. Aber ich muss mich anschließen mit der Bewertung.“

„Vytal“ aus Köln bei „DHDL“: Nico Rosberg steigt aus – und plötzlich wieder ein

Der Fomel-1-Weltmeister von 2016 weiter: „Zehn Prozent für die Summe und ein komplett neues Geschäftsmodell, das es auf der Welt noch nie gegeben hat. Null Erfahrungswerte, da werden noch so viele Probleme auf euch zukommen. Das ist viel zu viel Risiko. Damit bin ich leider raus.“

Somit beleibt Dr. Georg Kofler (63) als letzte Hoffnung für die Kölner Gründer von „Vytal“. Und der glaubt an die Idee von Sven Witthöft und Tim Breker. Vor allem, weil die beiden richtig um einen Deal kämpfen, immer weitere Argumente liefern.

Der „Löwe“: „Mir gefällt das wirklich gut und ihr beide seid der Hammer. Wenn man das richtig macht, dann könnte vielleicht sogar aus Deutschland heraus mal ein Global Player der Digitalwirtschaft entstehen.“

Und plötzlich steigt Nico Rosberg doch wieder in die Verhandlungen ein. „Hast du Interesse? Ich würde die Hälfte übernehmen“, flüstert er Kofler zu.

Nach kurzer Beratung geben die beiden ein gemeinsames Angebot ab. Kofler: „Wir bieten auch an, dass ihr von uns die 450.000 Euro bekommt und möchten im Gegenzug gerne 25 Prozent.“

„Vytal“ bei „DHDL“: Harte Verhandlung zwischen Gründern und Investoren

Jetzt ist es an den „Vytal“-Gründern, zu überlegen. Die besprechen sich via Telefon noch mit ihrem dritten Gründer – und kommen mit einem Gegenangebot zurück. „Wir können maximal 12,5 Prozent abgeben“, sagen sie. 

Nico Rosberg ist sichtlich enttäuscht. Schon zuvor hatte er Kofler gesagt, dass er nur bis 20 Prozent runtergehen würde. „Ich würde so gerne mitmachen“, sagt er und hadert mit sich selbst. Die Gründer wollen ihn „auch unbedingt haben“. 

Rosberg: „Wir kommen euch entgegen auf 20 Prozent – weniger rechnet sich einfach nicht mehr.“ 

Aber die Gründer lehnen schweren Herzens ab. „Wir haben mit unserem vorherigen Angebot den Handlungsspielraum schon überzogen. Aber wir sind heiß darauf! Wir wollen das mit euch machen. Aber wir bleiben bei dem Angebot“, kämpfen sie weiter. 

Zu viel für Rosberg. „Ich bin nicht bereit, diese Summe für 12,5 Prozent reinzutun. Das rechnet sich nicht. Somit bin ich raus. Ich finde es total schade! Aber na ja...“, so der Wiesbadener merklich geknickt. Was für eine Nervenschlacht!

Aber gut für die Kölner: Georg Kofler ist noch nicht ausgestiegen. „Ihr seid wirklich unter den zwei, drei besten Gründern, die ich bisher hier erlebt habe“, so der 63-Jährige. Er überlegt – und verkündet dann: „Ich mach's!“

Natürlich zur großen Freude der Kölner! Und für die kommt es noch besser! Denn als die das Studio schon verlassen haben, öffnet Kofler noch ein Hintertürchen für Nico Rosberg. Der ärgert sich nämlich noch immer.

Kofler daraufhin: „Ich biete dir an, wenn du nochmal drüber nachdenkst. In den nächsten drei Monaten kannst du nochmal mit einsteigen. Weil ich etwas mehr ins Risiko gehe, hätte ich dann gerne eine kleine Risiko-Prämie von dir – wenn du dann kommst.“ (sku)