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Claire Danes über ihre größte Rolle„Sie hat Sex wann immer und mit wem sie will“

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Claire Danes spielt die Hauptrolle in der Erfolgsserie „Homeland“.

Los Angeles – Es ist fast 5 Jahre her, dass sie da war und Claire Danes (40) hat „Heimweh“ nach dem Kurfürstendamm. „Ich sehne mich nach Berlin“, sagt sie, als wir uns zum Interview in Beverly Hills treffen – „wenn es nach mir ginge, würde ich sofort wieder hinfliegen.“

Aber es geht eben nicht nur nach ihr. „Homeland“ braucht sie. Für die achte und letzte Staffel. Und leider spielt die Erfolgsserie nicht wieder in Deutschland, sondern weit, weit weg.

Nach ihrer brutalen Zeit im russischen Gefängnis wird Claire alias Carrie Mathison vom neu gewählten US-Präsidenten nach Afghanistan beordert. Schon in Berlin erlaubte die Rolle nicht, dass Claire mit der Mode gehen konnte. Klar, im Land der Taliban wird ihr Look noch farbloser.

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Ganz anders dagegen tritt die 40-Jährige bei unserem Treffen auf. Ihr Hosenanzug könnte knallroter nicht sein.

Den haben Sie sicher nicht vom „Homeland“-Set mitgenommen.

Claire Danes (lächelt): Nein. Heute trage ich Fendi. Und Designer gehören nicht zur Garderobe von Carrie. Ihr Accessoire ist der Schulterbeutel.

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Aber Sie persönlich haben Sinn für Mode.

Das gehört dazu, wenn man in New York aufwächst. Die Straßenkultur dort stimuliert einen. Aber im täglichen Leben regiert mein Sinn für Bequemlichkeit. Ich bin eine Jeans-und T-Shirt-Person.

Ist es das Outfit? Irgendwie sehen Sie verändert aus.

Ich habe meine Haare abgeschnitten. 

Stimmt. Es ist sehr kurz.

(lacht) Genau. Es ist kaum noch etwas übrig. Vielleicht wird daraus eine Totalglatze.

Zum ernsteren Thema – Politik. Haben Sie als jetzt Agentin außer Dienst noch Verbindung zu „Homeland“, sprich dem Ministerium für Heimatschutz?

Es gibt da eine Frau, die so etwas wie meine große Schwester in Sachen Spionage war. Wir haben einander jedes Jahr besucht. Sie und ihre Kollegen sind überragende, hochintelligente Menschen. Ihr Patriotismus hat mich beeindruckt.

Haben Sie während der Zeit, in der die Serie läuft, eine Veränderung in dieser Regierungs-Behörde festgestellt?

Oh, ja. Mit Trump kam eine dramatische Wende. Er hegt ein solches Misstrauen gegen die Geheimdienste.

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Und noch etwas hat sich während der acht Staffeln verändert. Ihr, beziehungsweise Carries, Verhalten.

Ja, sie hat sich stabilisiert. Ich glaube, sie bekommt die richtigen Medikamente. 

Carrie hat bipolare Störungen…

 …was furchterregend sein kann.

Haben Sie durch Ihre Rolle etwas über psychische Erkrankungen gelernt?

Auf jeden Fall. Ich bin zwar keine Expertin, aber ich habe eine Menge Bücher darüber gelesen und mit vielen Menschen gesprochen, die dieses Leiden haben. Wir sollten respektvoll gegenüber denen sein, die damit tagaus-tagein umgehen müssen.

Was bewundern Sie an Carrie?

Ihre Kühnheit, ihren Mut und die bewundernswerte Autorität, die sie ausstrahlt. Ich wünschte, dass ich selbst davon manchmal etwas haben könnte.

Hat sich mit Carrie das Frauenbild in anderen Serien geändert?

Sehr. Es hat eine Wende im Medium Fernsehen gegeben. Wir haben mit „Homeland“ eine Menge Tabus für Frauen in unserer Kultur ausgelotet. Eines der größten davon ist die Beziehung zur Mutterschaft. Carrie wird sich darüber klar, dass sie nicht dafür geschaffen ist, ein Kind zu haben. Ihre Aufgabe liegt für sie woanders und es scheint ihr nicht leid zu tun. Sie hat Sex wann immer sie will und mit wem sie will. Sehr männliche Züge. Ich hoffe, wir sehen mehr davon.

Das klingt etwas paradox: Während Sie auf dem Bildschirm Carrie waren, haben Sie geheiratet und zwei Kinder bekommen.

Stimmt. Ich bin während dieser Odyssee zur Frau auf einer ganz anderen Ebene geworden. Ich freue mich darauf, eine Zeit lang zu Hause zu sein, ein häusliches Programm zu finden. Bisher war ich immer nur einen Monat am Stück daheim.

Auf was freuen Sie sich als Hausfrau? Kochen, Aufräumen, Kindergeburtstage organisieren?

Einiges davon habe ich schon getan. Mein Sohn Cyrus hat gerade seinen Geburtstag mit einer Party gefeiert. Ich bin mehr in seiner Schule engagiert, bringe ihn zum Tanz-Unterricht und zum Schach-Lehrer. Mein Jüngster, Rowan, ist jetzt anderthalb und da gibt es eine Menge Windeln zu wechseln. Klingt alles nicht besonders aufregend, aber für mich ist es im Moment ganz schön exotisch.

Gab es Konflikte zwischen Claire Danes, der Schauspielerin, und Claire Danes, der Mutter?

Damit kämpfen alle Frauen. Wenn man Mutter wird, dann versagt man jeden Augenblick. Du gibst deiner Arbeit nicht genug, du gibst deinem Kind nicht genug. Das Schöne an meinem Job ist, dass ich meine Kinder mit zur Arbeit nehmen kann.

Überall hin?

Rowan hat in Marokko am Set krabbeln gelernt und Cyrus ist in Berlin auf seine erste Schule gegangen. Als wir danach wieder in New York gelandet sind, ist er auf den Spielplatz gegangen und hat sich vorgestellt: „Ich heiße Cyrus und spreche Deutsch und Englisch“. Ich fand das echt cool.