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Bei MaischbergerArmin Laschet über Lauterbach: „Nehme ich nicht ernst”

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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet äußerte sich bei „Maischberger.die Woche” unter anderem zur bevorstehenden Phase der Corona-Pandemie. 

Köln – Maskenpflicht, Abstandsregeln, Alkoholverbot: Welche Strategie hilft wirklich gegen Corona? Dieser Frage ging Talkshow-Masterin Sandra Maischberger am Mittwochabend (23. September 2020) im Gespräch mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59) auf den Grund. 

Zur aktuellen Situation sagte Laschet: „Man muss vorsichtig bleiben und man muss mit Maß und Mitte reagieren. Maß und Mitte heißt – und das haben wir gelernt in dem halben Jahr – lokal angemessen reagieren.“

Armin Laschet bei „Maischberger”: „Muss vorsichtig bleiben“

In Regionen, wo Zahlen zurückgingen, müssten Grundrechtseingriffe auch zurückgenommen werden, so der Politiker. In Regionen mit lokalen Ausbrüchen oder steigenden Corona-Zahlen müsste man entsprechend für „Sicherheitsmechanismen“ sorgen.

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Ob die Lage aktuell denn angespannt oder eher locker sei, wollte Maischberger wissen. 

„Die Lage ist angespannt. Ich glaube, man muss jetzt sehr genau aufpassen“, so Laschet. 

Laschet bei „Maischberger“: „Keiner darf sich zu sicher fühlen“

„Keiner darf sich jetzt zu sicher fühlen“, erklärte er. Da, wo die Zahlen die 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner überschritten hätten, da müsste man einzelne Beschränkungen auch wieder einführen, so Laschet. Beispielhaft zog der Politiker hier die nordrhein-westfälische Stadt Hamm sowie München heran. 

Daraufhin kam Maischberger auf den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zu sprechen. Sie zitierte den SPD-Gesundheitspolitiker, der Laschet dafür mitverantwortlich machte, dass man in Deutschland aufgrund verfrühter Lockerungen mit einer zweiten Corona-Welle rechnen müsse. 

„Wahlkampf“, tat Laschet die Aussage ab. „Ist in Ordnung, aber ernst nehmen tue ich es nicht“, so der Politiker weiter.

„Maischberger“: Laschet nimmt Lauterbachs Aussage „nicht ernst“

„Wir werden noch lange mit der Pandemie leben müssen. Viele, viele Monate, vielleicht bis ins ganze nächste Jahr hinein“, erklärte der 59-Jährige. Aus diesem Grund sei es umso wichtiger, dass Läden, Kitas und Schulen weiterhin geöffnet blieben. 

„Das öffentliche Leben muss weitergehen, und deshalb brauchen wir Regeln, die wir einhalten, und dann können wir die Pandemie kontrollieren.“

Maskenpflicht auf großen Plätzen, wie in München? Das sei für NRW derzeit nicht geplant. Private Treffen auf 25 Personen reduzieren? Auch nicht geplant. „Wir haben gemerkt: Wir müssen nicht das ganze Land schließen. Wir können da reagieren, wo es eine besondere Gefahr gibt.“

Laschet redet bei „Maischberger“ über Corona-Strategie im Herbst

Die gleiche Antwort fand er auf die Frage, ob es sinnvoll sei, Bars zu schließen oder Alkoholverbote zu verhängen. Laschet: „All diese Maßnahmen sind bei uns in der lokalen Corona-Bremse vorgesehen.“

Zur Maskenpflicht im Unterricht hatte der Ministerpräsident folgendes zu sagen: „Masken im Unterricht haben wir nach den Ferien als erstes Land eingeführt. Ich hab hunderte Briefe von Eltern bekommen: Mein Kind erstickt. Mein Kind hat Kopfschmerzen.“

Nach drei Wochen sei die Maskenpflicht ausgelaufen, dann hätten wiederum andere Eltern geschrieben: „Wie gefährlich ist das denn? Mein Kind soll eine Maske tragen.“ 

Laschet zeigt sich diplomatisch gegenüber Markus Söder

Auch Markus Söder wurde bei „Maischberger“ zum Gesprächsthema: „Wie gut finden Sie das Krisenmanagement in Bayern so? Die Pannen, die da passiert sind?“, fragte Moderatorin Sandra Maischberger den Politiker.

Laschet reagierte diplomatisch: „Pannen können bei jedem passieren. Ich finde, er hat das gut gemacht, wir waren am Anfang manchmal unterschiedlicher Meinung, aber es sind auch unterschiedliche Länder und Situationen. Die Ereignisse, die in München passieren, können auch woanders passieren.“

Maischberger gab sich damit nicht zufrieden: „Aber dann ist es doch völlig egal, welche Politik in welchem Bundesland gemacht wird?“, fragte sie.

Armin Laschet: „Ich messe mich nicht mit irgendwem anders“

Laschet: „Wir haben heute in Deutschland fast ähnliche Maßnahmen.“ Nur in Bezug auf die Schließung von Kirchen und Ausgangssperren habe es unterschiedliche Herangehensweisen zwischen ihm und Markus Söder gegeben.

„Ist es dann ganz unfair, wenn die Mitglieder der Union, die befragt werden, wem sie die Kanzlerschaft zutrauen, dann Sie auf den letzten Platz mit sechs Prozent wählen? Sie haben sechs Prozent, Markus Söder steht bei 46 Prozent...“, fragte Maischberger provozierend.

„Das analysiere ich nicht“, so Laschet. „Sechs Wochen vor den Landtagswahlen haben die Umfragen gesagt, die SPD liegt bei 40 und die CDU bei 26 Prozent. Und sechs Wochen später haben wir die Wahl gewonnen.“

„Ich messe mich nicht mit irgendwem anders“, so Laschet. Daraufhin Maischberger: „Sehr cool.“

Armin Laschet mit klarem Statement zu Merz-Aussage

Zur umstrittenen Aussage Friedrich Merz' über Schwule sagte Laschet: „Ich finde, dass man im Jahr 2020 nicht mehr über die Frage diskutieren sollte, wer wen wie liebt.“

Zur Info: Merz hatte in einem Interview auf die Frage, ob ein Schwuler Bundeskanzler werden könnte, geantwortet: „Solange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und solange es nicht Kinder betrifft – und an der Stelle ist für mich eine absolute Grenze erreicht –, ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion.“

„Ist es diskriminierend, ist es homophob?“, fragte Maischberger den CDU-Politiker in ihrer Talkshow am Mittwochabend.

„Ich glaube nicht, dass er homophob ist“, so Laschet. „Das geht, glaube ich, zu weit. Für mich würde sich nur die Frage einfacher beantworten: Kann ein Schwuler Bundeskanzler sein? Ja. Punkt.“ (ta)