Alles neu„Schwiegertochter gesucht“ verzichtet auf beliebtes Detail

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Vera Int-Veen (2.v.l.) stellt am Dienstag (14. Juli) unter anderem Meik und seiner Mutter Annelies (l.) die drei Frauen Rebecca, Francine, und Sarah vor.

von Simon Küpper (sku)

Köln – Neue Kandidaten, neue Sendezeit – neues Konzept. Die RTL-Show „Schwiegertochter gesucht“ geht in die inzwischen 13. Staffel (ab 14. Juli, 20.15 Uhr auf RTL und ab 7. Juli bei TVNOW). Trotz des Erfolgs gibt es einige Neuerungen. Die Show wirkt seriöser, der unterschwellige Spott über Kandidaten ist passé und auch von den vorher so beliebten Alliterationen ist nichts mehr zu hören. 

Im EXPRESS-Interview spricht Moderatorin und Verkupplerin Vera Int-Veen (52) über das neue Konzept, den Böhmermann-Gate von 2016 (der TV-Moderator schmuggelte einen Fake-Kandidaten in die Show) und Kult-Kandidatin Beate.

Die 13. Staffel „Schwiegertochter gesucht“ – hätten Sie das anfangs gedacht?

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Vera Int-Veen: Nein! Ich bin ein Dauerläufer, habe ja auch zehn Jahre die Talkshow durchgehalten, aber das weiß man nicht. Ich habe da zuletzt aber auch noch drüber nachgedacht. Als ich angefangen habe, war ich um die 30, jetzt 52. Wir haben es schon eine ganze Zeit geschafft.

Was macht das Format so beliebt?

Das Thema Liebe, sich verlieben, Partnersuche, ist immer aktuell. Da ändert sich nichts im Zeitgeist. Das war in den 50er und 60er Jahren so, und heute. Gefühle spielen beim Menschen eine große Rolle. Menschen bei der Suche zu begleiten, ist immer spannend und hat sich bewährt. Jetzt haben wir die Erzählweise der Neuzeit angepasst. Mit dem Erfolg, dass beim Sender alle begeistert waren und wir jetzt länger und zur Primetime laufen. Auch wenn das nie die Intention war, als wir die Veränderungen geplant haben.

Die Show wirkt seriöser.

Ich glaube, sie ist seriöser und ich gucke auch nach der Machart der Bilder. Das haben wir der Jetztzeit angepasst: Brillanter, größer, schöner – auch mit den technischen Möglichkeiten. Und eben bei der Erzählweise Stellschrauben-mäßig überall mal ran. Welche neuen Aspekte können wir einbauen? Plötzlich kam diese Art raus. Das zieht sich von der ersten bis zur letzten Folge durch.

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Ich habe nicht mitgezählt, aber wo sind Alliterationen hin? Verboten?

Verboten war gar nix. Aber man fängt bei den Veränderungen mit weißem Blatt an und dann ist es eine Reise. Wir haben uns viel Zeit gelassen, immer wieder überarbeitet, dann hatte das keinen Platz mehr. Das finde ich auch gut. Es war natürlich immer ein Erkennungsmerkmal, aber wir dachten: Braucht man das noch? Und dann haben wir es einfach mal weggelassen, weil wir anders erzählen wollten. Ich finde es gut und zur rechten Zeit aufhören, sodass die Leute etwas vermissen, ist auch immer richtig.

Sie haben diesmal eine Vor-Auswahl für die Kandidaten Meiki und Heiko getroffen – wie?

Wir kennen die Kandidaten natürlich sehr gut. Durch Interviews, die Mütter und Vorab-Treffen. Und dann ist es gar nicht soooo schwer, die zu finden, die passen könnten. Einfach von den Interessen, was sie erzählt haben, was wichtig für sie ist. 

Hand aufs Herz: Ist es da wichtiger, dass die Menschen zueinander passen, oder dass jemand in die Show passt?

Das ist definitiv auch nicht unwichtig, wir reden ja immer noch über ein Unterhaltungsformat. Aber was bringt es uns, wenn jemand Show macht und der Junggeselle ist unglücklich und lässt sie nach einem Tag wieder abreisen. Das A und O ist immer, dass es matchen KÖNNTE! Ob da eine, zwei drei der vier Bewerberinnen kommen, das entscheiden ja die Junggesellen selber. Dem ein oder anderen, den wir näher kennen oder der unerfahren ist, dem helfen wir gerne. Wichtig ist aber immer: Sie müssen zueinander passen.

Werden die Frauen auf mögliche Enttäuschungen vorbereitet/begleitet? Bei Helga in Folge eins scheint ja schon sehr viel Anziehung zu ihrem Auserwählten da zu sein.

Wir machen die Sendung ja seit vielen Jahren. Wenn man über ein menschliches Thema berichtet, das mit der Kamera begleitet und eine Person investiert viel mehr Gefühle als die andere und es klappt nicht, merkt man das natürlich. Dann müssen wir helfen, unterstützen, auffangen. Das ist selbstverständlich, als menschliche Komponente, und nochmal: Wie viele Jahre machen wir das und haben Erfahrung.

Ohne zu viel zu verraten – funkt es in dieser Staffel mal so richtig?

Sagen wir mal so – ich glaube, wir sehen schon, dass Liebesherzen hin und herfliegen. Auch relativ früh am Anfang. Alles andere wird immer die Zeit zeigen.

Alle Fans fragen sich natürlich: Wie geht es Beate und wann ist sie wieder dabei?

Beate geht es gut! Sie haben sich an den jetzigen Zustand gewöhnt, sie lebt ja mit ihrem Vater zusammen. Auch da holt das Leben einen ein. Sie geht weiter arbeiten, hat einen neuen Alltag strukturiert. Wir sind immer in Kontakt – ich privat und die Redaktion. Wir haben jetzt einfach gesagt, sie soll sich erstmal finden. Ihre Mutter (starb überraschend 2017, Anm. d. Red.) war ja Dreh- und Angelpunkt des Lebens. Das haben sie bisher ganz gut hinbekommen. Wie wir da weitermachen, wird die Zukunft zeigen.

Es ist ja auch möglich, dass sie abseits der Kameras jemanden findet.

Natürlich ist das möglich. Da weiß ich auch viele Dinge, die ich aber jetzt nicht zum Besten gebe.

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Schade! Dann ein anderes Thema: Haben Sie eigentlich noch Angst vor einem erneutem „Böhmermann“-Coup? Spielt die Erfahrung noch irgendeine Rolle?

Nein! Warum sollten wir auch mit Angst überhaupt in etwas reingehen? Das hat für mich damals keine Rolle gespielt und auch jetzt keine Rolle gespielt.

Sie haben rund 67 Tausend Follower auf Instagram – waren soziale Medien von Beginn an interessant für Sie? Sie zeigen ja auch immer mal wieder Privates.

Soziale Medien haben für mich eigentliche nie eine Rolle gespielt. Das ist aus einer Laune entstanden. Meine Neffen haben gesagt: „Du bist für Instagram viel zu alt.“ Da habe ich gesagt: „Was heißt das denn?“ – „Ja, das ist für junge Leute, du machst ja nicht mal Facebook.“ Dann wollte ich es denen natürlich mal zeigen und habe die Liebe dazu entdeckt. Ich mag den direkten Content, sich auszutauschen. Ich mache das aber ohne Plan dahinter. Ich haue das Ding an und dann wird gefilmt und fertig. Gerne können die Leute mir da auch Feedback zur neuen Staffel geben. Ich würde mir wirklich wünsche, gerade wegen der neuen schöne Machart, dass die Leute sich das angucken und neu beurteilen. Über Feedback würde ich mich freuen, weil ich es echt richtig gelungen finde!