35 Jahre danachEndlich ist ein „Zurück in die Zukunft“-Rätsel gelöst

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Doc Brown (Christopher Llyod, links) und Marty McFly (Michael J. Fox) im Filmklassiker „Zurück in die Zukunft“ aus dem Jahr 1985.

von Mirko Wirch (wir)

Köln – „Zurück in die Zukunft“ gehört zu den erfolgreichsten Filmklassikern überhaupt.

Das Phänomen der Zeitreise ist das große Thema der Film-Reihe. Und genau das sorgte bisher für ein großes Rätsel – doch jetzt ist es endlich gelöst.

„Zurück in die Zukunft“: Zeitreise-Rätsel gelöst

Als James Gunn, der Schöpfer von „Guardians of the Galaxy“, auf Twitter unter dem Hashtag #FivePerfectMovies seine Definition von einem „perfekten“ Film beschreibt und ein paar bekannte Filme aufzählt und begründet, warum sie für ihn nicht zu den „perfekten“ Filmen gehören, wird das Rätsel gelöst.

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Unter anderem nimmt sich der Star-Regisseur einen Film von seinem Arbeitskollegen Steven Spielberg vor.

„Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ nicht perfekt

James Gunn beschreibt einen „perfekten Film“ so: „Ein perfekter Film ist etwas, das von Anfang bis Ende ohne offensichtliche Fehler singt, egal ob ästhetisch oder strukturell. Es gibt keine logischen Fehler.“

Unter anderem erklärt der Regisseur, Produzent und Schauspieler, warum „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ nicht perfekt ist: „Die Tatsache, dass Indiana Jones im Film nichts erreicht und daher für den Ausgang der Geschichte keine Rolle spielt (auch ohne ihn hätte die Geschichte genau den gleichen Höhepunkt, die Nazis würden die Büchse der Pandora öffnen und schmelzen), verhindert, dass der Film perfekt ist.“

Fans der amerikanischen Erfolgs-Serie „The Big Bang Theory“ wird die Aussage von James Gunn möglicherweise bekannt vorkommen. Und das zurecht.

In Folge vier der siebten Staffel von „The Big Bang Theory“, die den Titel „Ostereier im Juni“ (Im Original: „The Raiders Minimization“) trägt, zeigt Sheldon Cooper seiner Freundin Amy Farrah Fowler den Film „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“.

Statt mindestens genauso vom Film begeistert zu sein wie Sheldon, zeigt Amy ihm mit der gleichen Theorie wie nun James Gunn auf, warum der Film nicht so gut ist, wie Sheldon es glauben will. Oder, um es in den Worten von James Gunn zu halten, „kein perfekter Film ist“.

Aber was ist mit „Zurück in die Zukunft“? Ist das ein „perfekter Film“? Da gab es doch dieses ungelöste Zeitreise-Rätsel.

„Zurück in die Zukunft“: Marty oder Calvin?

Marty McFly (Michael J. Fox) landet aus dem Jahr 1985 im Jahr 1955, wo er auf seine jugendliche Mutter Lorraine (Lea Thompson), trifft. 

Diese nennt ihn Calvin Klein, weil er eine Unterhose davon trägt. Später verliebt sich Lorraine in Calvin. Doch dieser muss dafür sorgen, dass  seine Mutter sich in seinen Vater verliebt – wenn nicht, wird es ihn in der Zukunft gar nicht geben.

Als Marty wieder zurück in der Gegenwart ist, fragt er sich, warum seine Eltern sich nicht an einen Calvin aus ihrer Schulzeit erinnern, der verdächtig ähnlich wie ihr Sohn Marty aussieht. Doch das können sie nicht. Wie kann das sein?

„Zurück in die Zukunft“: Des Rätsels Lösung

James Gunn findet zwar keine wirkliche Lösung für dieses Rätsel, aber er stößt sie mit seinen Tweets an.

Chris Pratt, der unter anderem in den beiden Teilen von „Guardians of the Galaxy“ mitspielt, antwortet auf Gunns Tweet: „Vielleicht erinnern sie sich an ihn nicht als Marty, sondern als Calvin. Wenn Marty 1985 in die Gegenwart zurückkehrt, könnte es Jahre her sein, dass seine Eltern vielleicht ursprünglich die unheimliche Ähnlichkeit zwischen ihrem Sohn und dem Kind aus der High School 20 Jahre zuvor bemerkt hätten.“

Soll heißen: Als Marty wieder in das Jahr 1985 (in Wahrheit liegen nämlich 30 statt 20 Jahre zwischen den Handlungs-Hauptpunkten) zurückkehrt, könnte es sein, dass sich seine Eltern an einen Calvin aus ihrer High-School Zeit erinnern. Doch ob sie sich auch daran erinnern, dass dieser Calvin starke Ähnlichkeiten mit ihrem Marty hatte, ist zu bezweifeln.

„Zurück in die Zukunft“: Zeitreise-Theorie von Autor Bob Gale bestätigt

Mit seiner Antwort scheint Chris Pratt das 35 Jahre alte Rätsel gelöst zu haben.

Denn Bob Gale, Autor von „Zurück in die Zukunft“, bestätigte diese Theorie in einem Interview mit dem „Hollywood Reporter“: „Ich stelle jedem die Frage, sich an seine Schulzeit zu erinnern und sich an ein Kind zu erinnern, das er höchstens ein paar Tage oder für ein Semester traf.“

Genau wie Lorraine Marty alias Calvin nur für ein paar Stunden gesehen hat.

„Zurück in die Zukunft“ ist ein „perfekter“ Film

Da hat Gale wohl Recht. Denn wer kann sich schon genau daran erinnern, wie jemand, den man nur ein paar Mal gesehen hat, vor 30 Jahren aussah?

Zwei Dinge sind damit endgültig geklärt. Erstens ein 35 Jahre altes Rätsel – und zweitens, dass „Zurück in die Zukunft“ doch ein „perfekter“ Film ist. (mir)