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„Verbotene Liebe“-StarJo Weil über sein Coming-Out und das Serien-Comeback

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Jo Weil ist seit dem 23. November in „Verbotene Liebe – Next Generation“ auf der Streaming-Plattform TVNOW zu sehen.

Köln – Das lässt Fans der Ex-ARD-Soap „Verbotene Liebe“ jubeln: Ihre Serie, die 2015 nach 20 Jahren beerdigt wurde, kommt zurück und ist seit dem 23. November als „Verbotene Liebe – Next Generation“ auf der Streaming-Plattform TVNOW zu sehen.

Zehn neue Folgen sind fertig, jede Woche kommt eine hinzu. Und es gibt ein Wiedersehen mit vielen vertrauten Gesichtern – auch mit dem Kölner Jo Weil (43), der den schwulen WG-Putzteufel Olli spielt.

Jetzt geht es wieder weiter mit „Verbotene Liebe“, und Sie sind wieder Olli Sabel. Das hat ja „Lindenstraße“-Ausmaße. Glücklich? Jo Weil: Aber ja. Die Rolle begleitet mich fast genau die Hälfte meines Lebens, und beim Dreh fiel mir auf, dass ich mit ihr nach 21 Jahren quasi volljährig würde. Schon cool. Das ist was Besonderes und empfinde ich als großes Glück.

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Besteht nicht die Gefahr, dass Sie durch die eine Rolle festgelegt werden? Marie-Luise Marjan war auch eines Tages nur noch Mutter Beimer… Jo Weil: Die Gefahr war da. Als ich Anfang 2000 gefragt wurde, ob ich „Verbotene Liebe“ machen möchte, hat mir meine damalige Agentin gesagt: „Überlege dir das gut! Es kann sein, dass du für immer darauf festgelegt bist!“ Aber ich fand das okay, habe aber immer sehr drauf geachtet, dass ich auch andere Sachen drehe. Es sollte immer klar sein, dass ich den Olli spiele, aber der Jo bin.

Haben Sie in diesen Jahren was von Olli angenommen? Jo Weil: Wir haben uns in manchen Punkten angenähert, aber es ist nie eine schwammige Masse daraus geworden, die man nicht mehr auseinanderhalten kann. Sobald ich Ollis Kostüm anhabe, weiß ich, dass ich andere Dinge sage und tue, als privat. Zum Beispiel schmeißt sich Olli gern volle Kanne in die Romantik, ist also das, was ich eine „Romantik-Sau“ nenne. Mir wäre das im Privatleben ein bisschen zu anstrengend, ich würde in solchen Situationen wahrscheinlich ganz schnell Reißaus nehmen. 

Könnten Sie beide im richtigen Leben ein Paar werden? Jo Weil: Nein. Wir wären gute Freunde – mehr nicht.

Die zehn neuen Folgen sind in Corona-Zeiten gedreht worden. Wie war’s? Jo Weil: Es ist schon eine andere Situation, das ist klar. Wir konnten uns privat nicht in den Arm nehmen, es gab keine Feiern des Teams, die sonst normal sind. Natürlich wurde sehr auf Sicherheit geachtet, wir haben vor und während des Drehs regelmäßig Tests durchlaufen und vor intimeren Szenen mussten wir immer einige Zeit in Quarantäne.

Ihr Olli ist schwul, in seiner fiktiven Umwelt war das nie ein Geheimnis. Sie dagegen hatten Ihr Coming-out erst im Frühjahr und damit für Schlagzeilen gesorgt. War dieses Coming-out richtig für Sie? Jo Weil: Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich fühle mich jetzt viel freier. Es hat sich für mich nichts geändert. Ich hatte viele positive Rückmeldungen und habe weiterhin schöne berufliche Anfragen.

Viele waren überrascht, dass Sie das so lange im Verborgenen gehalten haben. Ist das überhaupt noch ein Thema? Jo Weil: Es sollte eigentlich keines sein. Aber wir leben immer noch nicht in einer perfekten Welt, und daran, dass es für so viele Schlagzeilen gesorgt hat, sieht man, dass es nicht so ist. Dabei war es privat bei mir nie ein Thema, mein privates Umfeld wusste seit ich 18 bin Bescheid. Und ich lebe in Köln, da interessiert das sowieso keinen.

Kann das beruflich noch Auswirkungen haben? Jo Weil: In manchen Fällen bestimmt noch. Es gibt das geflügelte Wort: „Wenn ein heterosexueller Schauspieler einen Homosexuellen spielt, gewinnt er Preise. Umgekehrt ist es anders.“ Ich hoffe wirklich, dass es eines Tages gar keine Rolle mehr spielt.

Wollen Sie eigentlich Ihren Mann mal heiraten? Jo Weil: Das ist für mich kein Plan. Ich liebe die gute solide Partnerschaft, aber ich brauche keinen Ring am Finger.

Ist gutes Aussehen gut für eine Schauspielkarriere? Jo Weil: Attraktivität in meinem Beruf ist in Deutschland ein zweischneidiges Schwert – anders als in Amerika, wo es einem viele Türen öffnet. Wenn man hier nicht schlecht aussieht, ist man manchmal automatisch abgestempelt und für manche Rollen zu schön. Ich habe zu Beginn meiner Karriere immer mal gehört: „Das geht nicht mit ihm – dazu ist er zu gutaussehend!“ Fand ich viel schlimmer als „Das kann er nicht!“. Aber irgendwann wurde klar, dass ich auf Grund meines Aussehens zwar gewisse Rollen nicht kriege – aber andere Rolle genau deswegen. Und das sind gerade die Rollen, die ich immer gern spielen wollte.

Ist das, was Sie heute machen, das, von dem Sie als junger Mensch geträumt haben? Jo Weil: Ja, unbedingt. Ich wollte immer Schauspieler sein, habe mir nie was anderes vorstellen können. Das hat bei mir Gott sei Dank geklappt, und so lebe ich meinen Traum. Ich habe immer gern Serien geschaut und war schon während meiner Abi-Zeit „Verbotene Liebe“-Fan. Fand ich immer viel schöner als Mathe.

Woher kommt dieser große Wunsch nach Schauspielerei? Jo Weil: Ich weiß es nicht. In meiner Familie hatte keiner was damit am Hut, und in Fulda, wo ich aufgewachsen bin, ist Schauspiel nicht der Standardwunsch eines jungen Menschen. Aber eines Tages war der Wunsch da. Ich war fünf Jahre alt, habe eine ZDF-Serie geschaut, es ging jemand eine Wendeltreppe runter – und da habe ich gesagt: „Das möchte auch. Sachen spielen und drehen und Schauspieler sein.“ Kurz darauf stand ich erstmals auf einer Bühne – ich war Joseph in einem Krippenspiel und habe mich danach jedes Jahr um diese Rolle gestritten.

Das ist Jo Weil:

  • Jo Weil (heißt richtig Johannes Hermann Bruno Anton Weil) wurde am 29. August 1977 in Frankfurt geboren.
  • Aufgewachsen ist er in Petersberg bei Fulda.
  • Nach Abi und Zivildienst besuchte JO Weil die Schauspielschule in Köln.
  • 1997:
  • Von
  • 2020:
  • Jo Weil veröffentlichte die Schlager-Singles „One More Try“ (2002) und „Explosive“ (2014).
  • Seit
  • Jo Weil lebt in Köln (seit über zehn Jahren mit Lebenspartner Tom).