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„Unten angekommen”„heute-show” feuert im ZDF heftig gegen Jens Spahn

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Ausschnitt aus der „heute-show” (ZDF) mit Oliver Welke, der gegen Jens Spahn feuert.

Berlin – Nein – doch – oh! Dieser Dialog ist ein Filmjuwel. Bald könnte Markus Söder, Chef aller Bayern, Louis de Funès in Sachen cineastischen Schabernacks Konkurrenz machen! In der „heute-show” (ZDF) verkündete Christian Ehring (Leiter des „Markus-Söder-Instituts für Krisenkommunikation”): „Das Kinoplakat ist schon fertig!” Der Streifen soll „Die Öffnungsmatrix” heißen. 

  • „heute-show” nimmt am Freitagabend (27. Februar) Markus Söder und Jens Spahn aufs Korn
  • Moderator Oliver Welke attestiert Söder, mit anderen „um die Wette lockern” zu wollen
  • Welke spottet auch über das Inzidenzziel von 35

Ehring: „Darin eröffnet Keanu Söder gnadenlos ein Gartencenter in Unterhaching.” Seine Wertung: „Hammerfilm!” Auf die Kino-Idee kam man wohl, weil Markus Söder forderte, man brauche bezüglich Corona „keine Lockerung, sondern eine Öffnungsmatrix”.

Damit, so Oliver Welke, wolle wohl verschleiert werden, dass auch Söder plötzlich mit den anderen Landesfürsten „um die Wette lockern” wolle. „Ist da etwa einer umgefallen in Bayern?”, fragte Welke. Dagegen verwehrte sich Ehring: „Ein Markus Söder fällt nicht um. Der legt sich höchstens selber hin.” Und zwar „aus Gründen”. Und bei um 20 Prozent gesunkenen Zustimmungswerten in Bayern könne die eine oder andere gute Idee schon mal helfen.

Alles zum Thema Corona

Merkel: „Jens, dein Schnelltestkonzept kannste dir in die Haare schmieren!”

Ideen – die könnte auch die Bundesregierung gebrauchen. Die „Inzidenz 35” suchte Welke jedenfalls vergeblich mit dem Fernglas am Horizont. „Das Inzidenzziel 35 ist für Deutschland so realistisch wie für mich die Hosengröße”, spottete Welke.

Zumal das Vertrauen der Bürger in die Regierung zusammenbrösele, was angesichts des zerstrittenen Haufens auch nicht verwunderlich sei. Gesundheitsminister Jens Spahn zum Beispiel sei „jens unten angekommen” und werde nach dem Debakel um die kostenlosen Schnelltests von „seiner Chefin”, Bundeskanzlerin Angela Merkel, nur noch gedemütigt.

Die „heute-show”-Macher legten beiden einen schönen Dialog in die Münder: „Jens, du brauchst am 1. März nicht zum Friseur.” – „Warum nicht?” – „Weil du dir dein Schnelltestkonzept in die Haare schmieren kannst.”

„heute-show” spottet über Impfkonzept: „Marokko hat uns beim Impfen überholt! Marokko!”

„Von den Machern von 'Das Impfdebakel' kommt jetzt 'Die versemmelte Teststrategie'!”, konstatierte Welke, denn auch das mit dem Impfen gehe schief. Deutschland liegt auf Platz 22 in Europa, wenn es um die Impffortschritte geht. „Willkommen beim ESC, meine Damen und Herren!”, kündete Welke und raufte sich die spärlichen Haare: „Marokko hat uns beim Impfen überholt! Marokko!”

Besonders dramatisch treffe es wieder die Schüler. Massenweise Schnelltests gebe es nach wie vor nicht. Lehrer würden ab und zu und hier und da getestet, Schüler nicht. Es sei erneut versäumt worden, vor den Schulöffnungen Mindeststandards zu vereinbaren.

Und: „Jeder macht wieder, was er will.” Und auch das nicht richtig. In Sachsen etwa steht in der Coronaschutzverordnung, dass es ab einer Inzidenz von 100 (aufwärts) keinen Präsenzunterricht geben dürfe. Nur: „Die gilt erst ab 8. März”, so Welke. Deshalb blieben die Schulen bis dahin offen, auch im sächsischen Kreis Vogtland mit einer aktuellen Inzidenz von 171. Welke: „Das ist mutig. Hoffen wir, dass sich das Virus an die Verordnung hält.”

Oliver Welke wütend: „Was traut sich Frau Merkel?”

Es komme nicht nur wahrscheinlich eine dritte Welle, sondern auch noch viel nerviges Homeschooling auf uns zu, sorgte sich Welke und hatte wenig Verständnis für Angela Merkel, die in der Krise die Chance für „Rückenwind” in Sachen Digitalität sehe. Welke: „Was traut sich diese Frau? Dieselbe Frau, die 16 Jahre lang die Digitalisierung verpennt hat, sieht jetzt Corona als Chance an. Und die sagt das, ohne rot zu werden!”

Bitter sei, so Welke, dass es zwar vielen Wirtschaftszweigen in der Krise schlecht gehe, andere dagegen "Geschäfte mit der Angst" machten.

Geschäfte mit der Corona-Angst: Im Internet öffnet sich die „Tür zum Wahnsinn”

Ein paar Klicks im Internet reichten, und die „Tür zum Wahnsinn” öffne sich. Welke: „Es gibt wirklich Leute, die Impfen für eine Todesfalle halten, aber jede Menge Quatsch kaufen.” Etwa auf der Heilpflanze Zistrose basierende Pillen, die angeblich gegen Corona, HIV und Influenza wirkten. Oder MMS (Miracle Mineral Supplement), das sogar als Augentropfen empfohlen werde. Welke: „Chlorbleiche für die Augen? Toll, nie wieder brennende Augen. Allerdings auch nie wieder Augen.”

Auch legale Nahrungsmittelergänzungsmittel seien teilweise am Rande der gefährlichen Scharlatanerie. Etwa Produkte, die die 6000-fache Menge der empfohlenen Tagesration an Vitamin B12 enthielten. Welke: „Wir brauchen ein nationales Prüfverfahren und eine Höchstmengenregulierung gegen Überdosierung.” Leider werde für alles was angeboten, nur „gegen Dummheit ist leider noch kein Kraut gewachsen”.

„heute-show”: Politiker entdecken „Kinder-Apps” als Plattformen

Gesund sollten auch die Politiker bleiben, denn 2021 ist mit der Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen ein „Superwahljahr”. Weil der „Straßenwahlkampf” heuer ausfalle, bestritten die Parteien neue Wege – im Internet. Da würden sogar Instagram und die „Kinder-App” TikTok als Plattformen entdeckt. „Die Grünen zum Beispiel haben ihre Follower bei Instagram seit 2017 um 500 Prozent gesteigert – es sind jetzt sechs”, so Welke bissig.

Neue Wege schützen vor Startschwierigkeiten nicht. Das durfte Olaf Scholz (SPD) erkennen, als er sich am politischen Aschermittwoch verbal verstolperte, oder Robby Schlund (AfD), der, so Welke, bei TikTok sein „intellektuelles Stalingrad” erlebte, als er froh gelaunt schnaufend vom Morgenjogging durch den tiefen Schnee heimkehrte und frohlockte: „Da soll mir noch jemand was vom Klimawandel erzählen!”

Wahlkampf 2021: „Ihr müsst auch mal schmieren!”

Auch andere müssen den Umgang mit den neuen Medien noch lernen. Ralf Kabelka leistete in Baden-Württemberg digitales Consulting für Levin Eisenmann (CDU) und Hermino Katzenstein (Die Grünen). Ersterer verteilte Glückskekse (Zettelbotschaft: „Besser für hier! Deshalb Eisenmann wählen!”"), Zweiterer zeigte sich im jovialen YouTube-Video als „Fahrradflüsterer” entwaffnend ehrlich: „Damit's läuft, müsst ihr auch mal schmieren. Die Fahrradkette – oder uns!” (tsch)