Neubrandenburg – Der Fall der zu Tode gequälten „Schwer verliebt“-Kandidatin Sarah H. (†32) sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für großes Entsetzen.

Ihr Ex-Freund Axel G. soll die damals 32-jährige nackt ans Bett gefesselt und mit einer Peitsch gefoltert haben. Sarah H. starb an den Verletzungen. Im August 2016 wurde die bereits verweste Leiche der jungen Frau gefunden – Wochen nach ihrem Tod.

Sarah H.s Ex-Freund gestand die Folter

Schnell wurde Axel G. angeklagt, gestand sogar, Sarah gefesselt und ausgepeitscht und ihr Wasser zum Trinken verweigert zu haben.

2017 wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt, doch seine Verteidigung ging in Revision – mit Erfolg. Er kam frei. Ein neuer Prozess folgte bis heute.

Der Fall Sarah H.: Das Urteil ist da

Jetzt, knapp vier Jahre nach dem tragischen Tod der „Schwer verliebt“-Kandidatin ist endlich das Urteil da, wie „Bild“ berichtet.

Und: Das Urteil fällt milder aus, als viele bei diesem Fall erwarten würden. Axel G. wurde vom Landgericht Neubrandenburg am Freitag (19. Juni 2020) der Körperverletzung, versuchten Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 15 Euro – insgesamt also 1.350 Euro verurteilt.

Todesursache von Sarah H. nicht feststellbar

Der Grund für das milde Urteil: Die Todesursache von Sarah H. sei wegen des Zustands der Leiche nicht mehr eindeutig feststellbar gewesen.

Außerdem sei Axel G. zum Tatzeitpunkt nicht voll schuldfähig gewesen, weil er sich in einer schweren Krise befunden haben soll.

Sarah H. war aus „Schwer verliebt“ bekannt

Sarah H. war 2011 durch die TV-Show „Schwer verliebt“ bekannt geworden und hatte den Mann über das Internet kennengelernt. Sie wurde bei Amtsgeschäften gerichtlich betreut.  (dpa/mie)