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„Nicht einfach zu verstehen“Deutsche Schauspiel-Legende rechnet mit TV-Branche ab

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Thekla Carola Wied.

München – Aus den Schlagzeilen hat sich Thekla Carola Wied, die heute 75 Jahre alt wird, stets rauszuhalten versucht. Und dennoch sorgte ein Zitat von ihr vor nicht allzu langer Zeit für Wirbel: In einem Interview kritisierte sie fehlende Rollenangebote für ältere Schauspielerinnen. Das sei nicht als Klage gemeint gewesen, sondern als Tatsache, sagt sie nun.

Thekla Carola Wied wünscht sich mehr Rollen für ältere Schauspielerinnen

„Es ist einfach nicht zu verstehen. Unsere Generation hat unendlich viel mitzuteilen - und wenn ich mich nicht irre, sind bei den Öffentlich-Rechtlichen die Zuschauer eher die Menschen von 50 bis 80. Ich wüsste nicht, dass die Jugendlichen mehrheitlich ARD und ZDF gucken. Es gibt ja Themen: das Älterwerden, Schwierigkeiten mit Kindern und Enkelkindern, mit dem Testament, Krankheit und Pflege oder auch mit einer neuen Liebe oder man trennt sich nochmal“, erklärt Wied im Interview. 

Sie selbst habe sich erst daran gewöhnen müssen, häufiger für Neben- statt für Hauptrollen engagiert zu werden.

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In ihrer mehr als 50 Jahre währenden Karriere spielte Wied zumeist die Hauptrolle, im Fernsehen wie auf der Bühne, in Komödien wie Dramen.

So bereits in ihrem ersten Film, „Spur eines Mädchens“ (1967), für den sie mit dem Bundesfilmpreis in Gold geehrt wurde. In der jüngeren Vergangenheit war sie unter anderem in „Was ich von Dir weiß“ (2017) und „Sein gutes Recht“ (2014) zu sehen, für Aufmerksamkeit sorgte auch das Politdrama „Ich klage an“ (1994). 

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Thekla Carola Wied und ihr Filmehemann Peter Weck mit „ihren Kindern“ (l-r) Tarek Helmy, Timo Hiessner, Franziska und Julia Biedermann im Dezember 1984 bei Dreharbeiten zur ZDF-Erfolgsserie „Ich heirate eine Familie“. 

In die Wiege gelegt war Wied die Schauspielerei nicht. Das „bunte Leben“, von dem sie spricht, begann karg im schlesischen Breslau, von wo ihre Familie nach Berlin floh. Sie erinnert sich an harte, von strenger Erziehung geprägte Jahre: „Mein Vater ist 1890 geboren und hatte zwei Kriege erlebt, es war eine ganz desolate und arme Kindheit und Jugend.“ Aber, so sagt sie: „Er hat mich und meine Schwestern Gott sei Dank auf ein tolles Gymnasium in Berlin geschickt.“

Thekla Carola Wird hat ihren Frieden mit „Ich heirate eine Familie“ gemacht

Mit ihrem Berufswunsch habe ihr Vater nichts anfangen können: „Er hat mich nicht ernst genommen und wollte mir die Schauspielerei verbieten.“

Sie musste ein soziales Jahr bei der Diakonie absolvieren. Das führte sie nach Essen - sehr zum Pech für ihren Vater, wie Wied erzählt. Denn gegenüber des Schwesternwohnheims habe sich die Folkwang-Hochschule befunden. Sobald sie volljährig war, meldete sie sich dort zum Schauspielstudium an. Es folgten mehrere Theaterengagements.

Zwischen ihr und ihrem Vater habe lange Zeit Funkstille geherrscht. „Bis ich in Saarbrücken das Gretchen im „Faust“ gespielt hatte. Da war er überzeugt, dass es das Richtige war.“ Er sei stolz gewesen. „Das war ein Frieden, den ich brauchte mit ihm.“

Einen Frieden anderer Art hat die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin mit ihrer bekanntesten Rolle geschlossen: In der ZDF-Serie „Ich heirate eine Familie“ spielte sie an der Seite ihres österreichischen Kollegen Peter Weck - und schrieb damit ein Stück deutscher Fernsehgeschichte. Bis heute werde sie immer darauf angesprochen. Sie ärgere sich deswegen aber nicht mehr. Die Serie sei einfach „rundum so gelungen, wie selten etwas gelingt.“ Es sei ein Glücksfall gewesen.

Ihren Geburtstag verbringt Wied nicht in München, wo sie seit vielen Jahren lebt. Gemeinsam mit ihrem Mann Hannes Rieckhoff ist sie vor dem Rummel in den Urlaub geflohen.

(dpa)