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„Katastrophe“Wegen Corona: Howard Carpendale schimpft über Regierung

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Howard Carpendale ist seit 50 Jahren in der Unterhaltungsbranche unterwegs. In der Corona-Krise hätte er sich für seine Kollegen mehr Unterstüzung durch die Regierung erhofft.

von Simon Küpper (sku)

Köln/München – Howard Carpendale (74) blickt nun wirklich auf eine Mega-Karriere zurück: Er gehört zu den größten Schlager-Stars („Hello Again“, „Tür an Tür mit Alice“, Ti amo“), feiert sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Und es geht weiter.

  • Howard Carpendale spricht über sein neues Album
  • Der Schlager-Star äußert sich zur Corona-Krise
  • 2021 wird Howard Carpendale 75 Jahre

Sein neues Album „Symphonie meines Lebens 2“, das er mit dem Royal Philharmonic Orchestra aufnahm, erscheint am heutigen Freitag (23. Oktober 2020). Und kürzlich spielte Howard Carpendale ein Lied mit den Bläck Fööss ein. Viel Gesprächsstoff also für das große EXPRESS-Interview, das er uns im Oktober 2020 gab.

Howard Carpendale...

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...über das neue Album:

Es macht sehr viel Freude, mit dem Royal Philharmonic Orchestra zu arbeiten. Die Tatsache, dass das so eine Resonanz findet, macht es umso schöner. Das ist wirklich ein Leckerbissen, so spät in meiner Karriere. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit denen zu singen. Das ist ein geiles Gefühl.

...über die Arbeitsbedingungen bei der Produktion während der Corona-Krise:

Ich war nicht in den Abbey Road Studios für die musikalischen Aufnahmen, weil wir nicht nach London durften. Aber das hat nicht geschadet. Wir mussten in zwei Schichten aufnehmen. Wegen „Social Distancing“, das sieht man auch in der Video-Doku. Was man nicht sieht, ist die traurige Nachricht vom Arrangeur, die ich danach bekommen habe. Das Orchester ist für die Platte extra zusammengekommen – vielleicht zum letzten Mal. Denn jetzt ist das ganze Orchester in Gefahr, auseinanderzugehen. Weil sie keine Arbeit haben momentan. Wie auch viele Musiker hier in Deutschland. Das ist ein Punkt, der mich wirklich ärgert. Ich finde es sehr nachlässig, wie die Regierung, die sonst nur Lob von mir wegen des Umgangs mit der Corona-Krise kriegt, mit der Unterhaltungsbranche umgeht. Das ist eine Katastrophe!

...über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Unterhaltungsbranche:

Es gibt keine Lösung für Live-Auftritte. Aber es gibt eine Lösung für Bühnenarbeiter und die Tausenden anderen. Die ganzen Arbeiter wissen nicht, wie das Leben weitergeht. Die hätten mindestens finanziell unterstützt werden müssen. Manche kriegen wegen der Selbstständigkeit nicht mal Hartz 4. Es tut weh, wenn ich höre, dass die Branche nicht systemrelevant ist. Das ist doch Quatsch! Viele Menschen brauchen auch Unterhaltung. So wie manche andere Fußball brauchen.

...was er selbst in den vergangenen Monaten über sich gelernt hat:

Dass ich auch ganz gut damit klarkomme, wenig zu tun, und dann auch nicht in schlechte Laune verfalle. Ich habe viel Zeit mit meiner Frau verbracht. Wir sind zwar lange zusammen, haben aber erst 2018 geheiratet. Das hat uns beiden gut getan. Und ich habe in der Zeit 12 Kilo abgenommen. Ich kannte die Gefahr, zu Hause zu sitzen und mehr zu essen. Deshalb hab ich die Zeit genutzt. Aber ich laufe nicht rum und erkläre, wie ich das gemacht habe. Einfach in aller Stille, aber das wird noch weitergehen. Wir haben auch mit Yoga angefangen. Aber privat für uns. Das tut uns einfach gut. Wenn ich noch mal auf der Bühne singen darf, muss ich ja fit sein.

...über die Yoga-Übungen:

Es ist schwierig (lacht). Die Namen habe ich noch nicht gelernt. Aber mit den Armen über den Kopf und ein Fuß am anderen Knie – da halte ich die Position noch nicht sehr lange.

...über seinen Sohn Cass, der mit Corona und Trump in den USA lebt:

Corona macht mir keine Sorgen. Er ist 30 Jahre, seine Frau ein paar Jahre jünger. Was die Politik angeht: Ich glaube, wir werden uns wundern, was in den nächsten Wochen auf uns zukommt. Ich erwarte da alles Mögliche. Das könnte sehr, sehr schlimm werden.

Lesen Sie hier, wie die US-Wahl 2020 zwischen Joe Biden und Donald Trump ausgegangen ist.

...über seinen 75. Geburtstag im Januar 2021:

Ich bin kein Mensch, der groß feiert. Ich werde das mit meiner Familie begehen – wenn wir es denn dürfen. Sehr oft treffen wir uns nicht. Für meinen Sohn Wayne wäre es nicht schön, wenn er verursachen würde, dass ich mir als Teil der Risikogruppe das Virus einfangen würde. Er ist nach wie vor viel unterwegs und ich auch. Man weiß nie, wo man sich anstecken könnte. Wir haben großen Respekt davor. Mit Cass skype ich sehr viel. Aber es ist ein erschreckendes Gefühl, dass, wenn etwas passieren würde, man dann nicht rüberfahren dürfte.