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„In wenigen Wochen”Lauterbach macht uns im ZDF endlich Hoffnung – doch er warnt auch

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Karl Lauterbach ist am Donnerstag (6. Mai) zu Gast bei „Maybrit Illner” im ZDF.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Berlin – Die nächste Hürde ist genommen: Der Bundestag hat den Ausnahmen von den Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene zugestimmt. Für sie dürften schon am Wochenende etliche Erleichterungen gelten. Am Donnerstag (6. Mai), kurz nach der Zustimmung, fragt auch Maybrit Illner im ZDF (um 22.15 Uhr): Für wen ist die Pandemie jetzt schon vorbei?

  • Maybrit Illner (ZDF) am Donnerstag (6. Mai): „Erst Notbremse, jetzt Vollgas – für wen ist die Pandemie vorbei?”
  • Zu Gast sind auch Karl Lauterbach (SPD) und Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats
  • Sind wir zu vorsichtig oder schon nicht mehr vorsichtig genug?

Langsam sinken die Fallzahlen, sowohl Inzidenz- als auch R-Wert gehen allmählich nach unten. Während die Notbremse in Deutschland nur zögerlich gezogen wurde, wird bei den zahlreichen Lockerungen für Geimpfte und Genesene in Deutschland nun Vollgas gegeben.

Am Wochenende bekommen die wohl schon einige Freiheiten zurück, aber sind wir damit noch vorsichtig genug? Riskieren wir zu viel? Oder können es noch mehr Lockerungen sein? Wie gerecht oder ungerecht ist das?

Alles zum Thema Corona

Das sind die Gäste bei „Maybrit Illner”:

  • Karl Lauterbach (SPD)
  • Katarina Witt
  • Volker Bouffier (CDU
  • Prof. Alena Buyx
  • Caroline von Kretschmann

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach war während der dritten Welle einer derjenigen, die vor hohen Inzidenzen warnten. Er sprach damals von einer möglichen Inzidenz von 200. War seine Prognose übertrieben, will Maybrit Illner nun im Rückblick wissen? „Ich habe die hohen Zahlen damals für nicht realistisch gehalten.“

Er habe an verschiedenen Modellen gearbeitet, zusammen mit anderen Experten. Seine schlimmen Prognosen bezogen sich vor einigen Wochen auf ein Szenario, das eintreten könnte, sollten sich die Zahlen ungehemmt weiterentwickeln.

Das trat nicht ein, stattdessen haben nun verschiedene Effekte gewirkt, so Lauterbach: Durch die Notsituation haben sich Menschen seit Ostern schon anders verhalten. Auch die Notbremse habe ihren Beitrag geleistet, ebenso die Warnungen der Experten und Mediziner. Die Menschen seien einfach vorsichtiger gewesen.

Lauterbachs aktuelle Prognose macht Hoffnung: In nur wenigen Wochen liegen die Inzidenzen wieder bei 50.

Karl Lauterbach bei „Maybrit Illner”: Inzidenzen können bald  exponentiell sinken

Lauterbach erläutert, dass mit vermehrter Impfung auch die Inzidenzen wieder exponentiell sinken können. „Diesen Punkt werden wir Ende Mai erreichen. Dann gehen Fallzahlen ganz deutlich runter.”

Deshalb habe Lauterbach eine „ganz einfache Botschaft”: „Wir haben jetzt ein Jahr und ein paar Monate durchgehalten. Wir müssen jetzt noch die drei Wochen durchhalten, um das zu erreichen. Es ist doch nicht nötig, dass wir Risiken eingehen und sich vermehrt Menschen infizieren und vielleicht sterben.”

Alena Buyx bei „Maybrit Illner”: „Mit Augenmaß und gewisser Vorsicht”

Dem stimmt Ethikerin Alena Buyx zu: „Die wenigsten wollen die gute Entwicklung aufs Spiel setzen.” Die Politik müsse nun „mit Augenmaß und gewisser Vorsicht agieren”. Buyx: „Wir haben nun Erfahrungen mit guten Test- und Hygienekonzepten. Wir sollten Schritt für Schritt nicht gegen die Impfungen öffnen, sondern mit den Impfungen. Wenn man sicher unter einer Inzidenz von 100 bleibt, kann man für viele wieder eher öffnen.”

Ist es denn jetzt an der Zeit, alles zu ermöglichen? Oder ist zu befürchten, dass die Zahlen später wieder hochrauschen? Lauterbach weiß: „Es ist das eingetreten, was wir in den Modellen vorhergesagt haben.”

Karl Lauterbach spricht bei „Maybrit Illner” Warnung aus: „Dann geht es dramatisch nach oben”

Durch erste Welle seien wir gut durchgekommen, weil wir den Wissenschaftlern vertraut haben. Bei der zweiten Welle sei genau das Gegenteil der Fall gewesen, „davor war von Wissenschatlern – ich will keine Namen nennen – zu wenig gewarnt worden.” Die gute Gesamtbilanz habe Deutschland da verloren. „Wenn wir jetzt denselben Fehler machen und denken, alles sei gut, da zeigen die Modelle auch, dass es dramatisch wieder nach oben gehen kann.”

Der Mediziner erklärt das Problem: Eine Hälfte sei bald geimpft, die andere jedoch nicht. „Geht die Inzidenz wieder dramatisch nach oben, dann verdoppelt sie sich für die Gruppe der Nicht-Geimpften.” Zudem sei ein weiterer Punkt wichtig: „Wir dürfen auch die Kinder und Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht vergessen. Auch sie sind von Langzeit-Folgen betroffen, sollten sie an Corona erkranken.” (mg)