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„Hat der das nötig?“Werner Hansch geht wegen neuer Zocker-Regeln auf Oliver Kahn los

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Oliver Kahn bei einem Promotag für einen Wettanbieter 2019 in Köln.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Der neue Glücksspielstaatsvertrag soll 2021 kommen, Reglementierungen bei den Einzahlungen und Neuerungen vorgesehen. Die Betonung liegt auf soll. Die Wettanbieter reagieren darauf seit dem 15. Oktober und haben in der sogenannten Duldungsphase ihr Angebot reduziert.

Dass Prominente nicht mehr für Sportwetten werben sollen, ist dabei einer der oft diskutierten Punkte. Und gerade diese Thematik ruft nun einen wahrlich Betroffenen auf den Plan: Werner Hansch (82).

Die Reporterlegende hatte sich bei „Promi Big Brother“ als spielsüchtig geoutet und engagiert sich nach seinem Sieg in der Staffel neuerdings als Botschafter des Fachverbandes Glückspielsucht.

Alles zum Thema Reiner Calmund

Von uns auf den Sportwetten-Markt angesprochen, sieht er die Rolle von prominenten Werbeträgern wie z.B. Bayern-Vorstand Oliver Kahn (51) äußerst kritisch: „Aus meiner Sicht im Kern absolut bedauerlich. Solche Gesichter sollten sich auf der anderen Seite engagieren. Dann hätten sie eine Laola verdient. Wenn sie sich also GEGEN Glücksspiel engagieren würden. Gewinnen kann auf Dauer niemand. Das ist ausgeschlossen, weil diese Unternehmen sonst allein nicht diese Summen für Werbung hätten. Schon daran kann man erkennen, dass nur die eine Seite gewinnt.“

Hansch selbst verzockte seine Kohle bei Pferde-Wetten.

Er kann nicht nachvollziehen, wenn ehemalige Weltklasse-Sportler ihrer Vorbildfunktion verlustig gehen: „Das Beispiel Olli Kahn kann ich nicht verstehen: ich glaube der ist finanziell gefüllt wie eine Weihnachtsgans. Wieso hat der das noch nötig, vor allem in seiner neuen Funktion bei den Bayern? Gerade vor dem Hintergrund von Ulli Hoeneß, der auch über eine besondere Art von Spielsucht gestürzt ist. Dass das da noch geduldet wird – ich hatte fest angenommen, dass Kahn damit aufhört.“

EXPRESS fragte bei Kahns Management in München nach und bat um eine Stellungnahme zu den Hansch-Aussagen.

Von dort hieß es freundlich: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Aussagen anderer Persönlichkeiten grundsätzlich nicht über die Medien kommentieren.“

Auch Ikke Hüftgold schießt gegen Werbeträger

Für die Wettanbieter sind Promis wichtig, um das Spiel zu bagatellisieren. Auch Hanschs Kompagnon Ikke Hüftgold (44) schlägt in die gleiche Kerbe, betont, selbst neuerdings Angebote von Wettanbietern für Werbung abgelehnt zu haben.

Der Mallorca-Sänger zu uns: „Ich finde es auf der einen Seite gut, wenn sich Sportler mit Stiftungen und ihrem Geld für Kids einsetzen. Aber wenn sie auf der anderen Seite Glücksspielverträge in Millionenhöhe unterschreiben und jene Kids in die Spielsucht treiben, ist das verheerend. Es gibt viele Beispiele von Sportlern, die Werbung für den Glücksspielmarkt machen oder gemacht haben. Ich selbst habe und hatte diese Angebote auch und würde das nie machen.“

Experten sehen Glückspielstaatsvertrag kritisch

Hansch sieht den neuen Glücksspielstaatsvertrag per se kritisch: „Der neue Glücksspielstaatsvertrag muss noch von 16 Parlamenten ratifziert werden. Wenn das nicht passiert, kann das nicht in Kraft treten. Wer weiß, ob das scheitert?“

Auch Suchtexpertin Ilona Füchtenschnieder vom Fachverband Glückspielsucht unkt: „Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Es gibt ja schon Stimmen, die sagen: das ist europarechtswidrig. Die Anbieter ändern ihr Angebot jetzt, um die Chance auf eine Lizenz zu haben.“