„Goodbye Deutschland”Mallorca-Traum endet mit Mega-Zoff: Familien greifen sich an

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Während Frank Knöttgen die Finanzen überprüfte, war Kathrin Mermi-Schmelz (ganz links) zusammen mit ihrem Mann für die Küche und den Laden zuständig. Das endete im Zoff.

von Martin Gätke (mg)

Peguera – Endlich sollte es bergauf gehen für die beiden Auswandererfamilien Knöttgen und Mermi-Schmelz. Deshalb hatten sie bei „Goodbye Deutschland” (Vox, Montag um 20.15 Uhr) ganz große Pläne! 

Frank und Ina Knöttgen versuchten nach einer wenig erfolgreichen Zeit in Thailand einen Neuanfang, mit Hund und Kind. Und zwar auf der Deutschen liebsten Urlaubsinsel: auf Mallorca.

Nach mehreren gescheiterten Geschäftsideen hatten sie nun den Traum von einem brasilianischen Restaurant in Peguera. In diesen Traum namens „Cabana” haben sie viel Geld investiert. 

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Hier lesen, warum der Traum von Familie Knöttgen in Thailand platzte und warum sie bei „Goodbye Deutschland” mit einer schweren Ehekrise zu kämpfen hatten.

Aber zwei wichtige Dinge fehlten. Denn zum einen haben beide überhaupt keine Ahnung von der Gastronomie und drohten in die gleiche Falle zu tappen, wie viele Deutsche vor ihnen: zu glauben, Gastronomie könne jeder, ein Restaurant führen würde nicht so schwer sein. Ein Trugschluss!

Die zweite Sache, die fehlte: der Zusammenhalt zwischen den beiden. Denn sie stecken in einer Beziehungskrise. Da kam eine zweite Familie gerade recht: Familie Mermi-Schmelz. Kathrin und Tommy sollten aushelfen, beide sollten das Restaurant führen, während die Knöttgens als Investoren die Verantwortung trugen.

Kathrin und Tommy wollen zurück nach Brasilien

Und auch für Kathrin und Tommy Mermi-Schmelz schien das Angebot von Familie Knöttgen genau zum richtigen Zeitpunkt zu kommen, da auch sie auf der Suche nach einer Verdienstmöglichkeit auf Mallorca sind. Seit 2015 reisen sie herum, nachdem sie Brasilien verlassen mussten. Jetzt schien mit dem „Cabana“ auf Mallorca ein Stück des Ortes wahr zu werden, zu dem sie irgendwann unbedingt zurück wollen.

Die beiden Saisonarbeiter und Familie Knöttgen arrangierten sich: Während Kathrin und Tommy den Laden und die Küche schmissen, hielten sich die Knöttgens zurück. Die kümmerten sich nur um die Finanzen. So lief es einige Monate gut, auch wenn nie wirklich schwarze Zahlen geschrieben wurden, war die Familie zumindest eine zeitlang zufrieden mit der Übereinkunft.

Monate später knallte es zwischen den Familien

Drei Monate später aber der große Zoff: Frank und Ina Knöttgen mussten den Laden räumen, Frank hatte dem Paar Mermi-Schmelz die fristlose Kündigung ausgesprochen. Wegen Unsauberkeit in der Küche.

Wie krank ist er wirklich? Harter Rückschlag: Saison-Aus für Jens Büchners „Faneteria“ (hier lesen)

Auf Facebook hetzt Frank Knöttgen zudem gegen die Familie.

„So sieht eine Küche aus, in der die Mermi-Schmelz' 3 Monate gearbeitet haben. Wir hoffen nur, dass diese Bilder die Runde machen und keiner mehr auf das doch so liebenswerte und immer freundliche Pärchen reinfällt“, schreibt Frank dazu.

Was war nur passiert?

Krankheit sorgte bei Familie Mermi-Schmelz für Sorgen

Auch bei Kathrin und Tommy war die Stimmung gedrückt, Tommy erklärte in der Sendung, er hätte Nierensteine, ist krankgeschrieben und muss ins Krankenhaus. Dass das Projekt „Cabana“ am Ende ist, tut auch Kathrin weh: „Ich hatte Frank gemocht, das ist jetzt auch vorbei“, sagte sie. Beide versuchen noch, ihre gute Stimmung zu behalten.

Der berühmte letzte Tropfen war aus Sicht des Paares ein neuer Arbeitsvertrag. Kathrin: „Bis Ende der Saison sollten wir beide keinen einzigen freien Tag zusammen haben. Das ist ein No-go. Dass wir zusammen frei haben wollen, war im Vorhinein abgesprochen.

„Die haben uns als Koch eingestellt, nicht als Putzfrau”

Da war also der Ofen aus, unter den neuen Voraussetzungen wollten wir nicht mehr arbeiten.“ Und die dreckige Küche? Tommy erklärt: „Die haben uns als Koch eingestellt, nicht als Putzfrau. Da spart man am falschen Ende.“

Frank auf der anderen Seite erklärt: „Es sollte voran gehen, doch jeder Vorschlag, den ich machte, wurde abgeblockt.“ Auch die Familie Mermi-Schmelz müsse etwas mehr Zeit investieren, damit der Laden vorankomme. Außerdem wirft er ihnen vor, 8.500 Euro in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Das habe er auch bei der Polizei angezeigt.

„Das ist Rufmord!”

Kathrin und Thommy Mermi-Schmelz lachen nur, als sie von dem Vorwurf hören: „Wo ist die ganze Kohle nur? Verbuddelt?“ Sie wollen die Vorwürfe, die Frank auf Facebook macht, nicht auf sich sitzen lassen. „Das ist Rufmord, eine Verleumdung im Internet. Wir haben den Anwalt eingeschaltet.“

Aus dem Traum auf Mallorca wurde ein einziger Horror für gleich zwei Familien. Vielleicht sind die fehlenden Strukturen im „Cabana“ schuld, vielleicht auch die Rollen, die Frank und Thommy hatten – der eine gab sich immer mehr als Chef aus, der andere wurde immer mehr Gast im eigenen Restaurant. Tommy: „Vielleicht sind da einfach zu viele Leitwölfe gewesen.“

(mg)