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„Da 5 Bloods“Spike Lees neuer Film hat unheimliche Parallele zur Realität

Spike-Lee

Spike Lees neuer Film „Da 5 Bloods“ erscheint am 12. Juni auf Netflix.

Los Angeles – „Agent Orange“ war eine Chemie-Waffe, die im Vietnamkrieg verheerende Kahlschläge in der Natur anrichtete. „Agent Orange“ kommt auch in Spike Lees neuem Film „Da 5 Bloods“ (ab 12. Juni auf Netflix) zum Einsatz. In der Gegenwart.

Dieser Agent (so genannt wegen der Farbe seines Makeups) sitzt im Weißen Haus – und erinnert mit seiner rassistischen Politik an das Amerika Ende der 60er Jahre, in dem es zu landesweiten Demonstrationen und nach der Ermordung von Martin Luther King Jr. zu Rassenunruhen kam.

Wenn man gerade in Hollywood aus dem Fenster schaut, ist es wie eine Zeitreise zurück.

Alles zum Thema USA

Spike Lee: Geschichte hat die Angewohnheit, sich zu wiederholen.

Frustriert es Sie, dass mehr als ein halbes Jahrhundert später es noch immer Gründe gibt, gegen Rassismus und die ungerechte Behandlung von Afro-Amerikanern auf die Straße zu gehen?

Ehrlicherweise sehe ich das Ganze etwas optimistischer. Ich sehe nämlich eine junge Generation von weißen Brüdern und Schwestern, die zusammen mit schwarzen und braunen Mitbürgern Seite an Seite auf die Straße gehen und für Gleichberechtigung und gegen Polizeigewalt protestieren. Wie damals bei der Bürgerrechtsbewegung. Ich war 11, als Martin Luther King Jr. ermordet wurde. Ich erinnere mich gut daran.

Das Timing Ihres Filmes und die Relevanz des Themas ist schon beinahe unheimlich!

Das war natürlich nie so geplant. Aber Gott arbeitet auf mysteriöse Art und Weise. Eigentlich sollte die Premiere in Cannes sein. Aber dann kam Corona und hat alle Pläne geändert.

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Spike Lee (l.) mit Darstellern am Set von „Da 5 Bloods“

Ich weiß nicht, wo Sie sich gerade befinden….

…in meinem Produktionsstudio in der Volksrepublik von Brooklyn (lacht).

Dann kennen Sie die Situation ja. Ausgangssperre nachdem die Demonstrationen in Plünderungen und Brandlegungen ausgeartet sind.

Das war nur ein sehr, sehr kleiner Prozentsatz aus einer friedlichen Gruppe von schwarzen, weißen, braunen und roten Demonstranten, die sich für Gleichheit und Wahrheit aus ihren Häusern begeben haben. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen, die ihr Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrnehmen, besteht aus gesetzestreuen Bürgern. Natürlich ist es schlimm, was passiert ist und ich verurteile, dass Menschen eine positive Aktion eigennützig missbrauchen!

Haben sich die Dinge für Schwarze in Amerika seit den 60er Jahren verändert?

Ich will nicht sagen, dass es keine Verbesserungen gegeben hat. Aber es gibt bislang keine fundamentalen Änderungen für unser Leben. Schwarze wurden damals links und rechts umgebracht und werden es heute auch noch. Oft auch von der Polizei. Und dann lässt man die Cops obendrein noch laufen!

Können Filme wie Ihrer Veränderungen bewirken?

Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, dass Kunst in jeder Form die Welt verändern kann. Daran werde ich glauben, bis ich im Grab liege. Worüber man debattieren kann, ist, wie viel Änderung man wirklich erwirken kann. Am Ende kommt es auf uns Menschen an, die Herzen unserer Kinder zu erreichen, dass sie dem Rassismus ein Ende setzen.

Und passiert das?

Da brauchen Sie doch nur mal raus zu schauen, wer gerade überall in Amerika protestiert. Das sind nicht nur schwarze Brüder und Schwestern, die in Salt Lake City oder Iowa marschieren. Ich meine, wie viele schwarze Menschen leben da überhaupt? (lacht). Es haben sich mehr rechtschaffende weiße Amerikaner denn je dazu entschieden „Fuck, diese Scheiße muss aufhören und schwarzes Leben zählt!“ zu sagen. Sorry für meine Ausdrucksweise! 

In Ihrem Film geht es um vier schwarze Ex-Soldaten, die sich auf die Suche nach den sterblichen  Überresten ihres gefallenen Kompanie-Führers machen. Einer davon ist ausgerechnet ein Trump-Wähler!

Der Name Trump wird im Film nicht ausgesprochen. Ich nenne ihn Agent Orange, weil es zum Filmthema Vietnam passt. Ich will damit zeigen, dass Schwarze in Amerika nicht eine homogene Gruppe sind. Meine verstorbene Mutter hat mir schon als kleiner Junge eingebläut, dass es rassistisch ist zu denken, alle Schwarzen sehen gleich aus, gehören derselben Interessensgruppe an und denken alle gleich. Das wollte ich noch einmal herauskristallisieren, in dem ich einen der Soldaten politisch auf das extrem andere Ufer setze. 

Donald Trump

US-Präsident Donald Trump ist für Spike Lee ein rotes Tuch.

Wieso ist Trump ein solch rotes Tuch für Sie?

Er ist nicht nur eine Gefahr für Amerika, sondern für die ganze Welt! Insbesondere, wenn er im November wiedergewählt werden würde. Deshalb müssen wir alle unbedingt wählen gehen. Dieser Mann, Agent Orange, muss weg!