„Bares für Rares“TV-Star verkauft Familien-Erbstück, Fans macht es wütend

rares muriel lichter

Schauspielerin Muriel Baumeister stellt ihre Uhr bei „Bares für Rares“ vor.

Schwerin – „Hallo, ich bin Muriel Baumeister“, stellt sich eine der Verkäuferinnen vor der Sendung auf dem Facebook-Account von „Bares für Rares“ vor. Dabei werden sie die meisten Zuschauer auf den ersten Blick erkannt haben.

Die 47-Jährige ist eine gefeierte Schauspielerin und hat bereits in namhaften TV-Serien wie „Der Landarzt“, „Tatort“ oder „Das Traumschiff“ mitgespielt, aber auch in einigen Kinofilmen war sie zu sehen, etwa im Doku-Drama „George“ an der Seite von Götz George.

Wie bei jeder „XXL“-Ausgabe der Trödelshow im ZDF war auch in der Ausgabe vom Mittwoch wieder ein Promi als Verkäufer dabei, diesmal also Frau Baumeister.

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„Ich habe ein sehr schönes Stück aus meiner Familiengeschichte mitgebracht und bin gespannt wie das läuft und ob ich das zu dem Preis verkauft kriege, der mir vorschwebt. Daumen halten“, bitte sie vor der Sendung noch.

Muriel Baumeister ahnt nicht, was für eine Rarität sie zu „Bares für Rares“ mitbringt

Dabei ahnt Muriel Baumeister da noch nicht, was für ein seltenes und historisches Stück sie mitbringt auf Schloss Schwerin, wo die „Bares für Rares“-Sondersendung stattfindet.

Horst Lichter hat aber zunächst nur Augen für die attraktive Schauspielerin. „Wenn ich es mal sagen darf – und ich bin bekannt dafür, dass ich niemals lobe –, aber du siehst fantastisch aus“, legt der Moderator los. Da kann auch Muriel Baumeister nur noch mit einer Verneigung antworten.

Mitgebracht hat sie eine Uhr aus Familienbesitz. „An diesem Stück hängt mein Herz. Sie stammt von meiner Ur-Ur-Großmutter“, erzählt Baumeister. Trotz aller Wehmut hat sich die Schauspielerin doch dazu durchgerungen, das schöne Erbstück bei „Bares für Rares“ zu verkaufen. Der Grund: Sie hat in ihrem Familienbesitz noch eine ältere Uhr gefunden. Deren Restaurierung würde aber ihr „momentanes Budget“ sprengen, so Baumeister.

„Bares für Rares“-Fans nehmen Muriel Baumeister Verkauf übel

Bereits vor Ausstrahlung der Sendung nahmen Fans ihr diesen Umstand übel. Unter dem „Bares für Rares“-Beitrag entstand so eine wutentbrannte Debatte, dass sich das Social-Media-Team dazu gezwungen sah, „eine ganze Reihe an Kommentaren zu löschen“ und daran erinnerte: „Bitte haltet euch an die Netiquette“.

Ein User, dessen Ton offenbar noch im Rahmen des Akzeptablen lag, fasst das Unverständnis vieler Zuschauer zusammen: „Was muss man für eine Einstellung zu seiner Familie haben, um Gegenstände , welche oft Generationen lang zur Familie haben, nur um im Fernsehen ein Du mit Herrn Lichter zu teilen und des Mammons wegen zu verkloppen.“

„Bares für Rares“: Neue Expertin setzt Preis an und wird von Händlern übel abgewatscht (hier lesen)

„Bares für Rares“: Horst Lichter hat Verständnis für Muriel Baumeister

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter hingegen kann Muriel Baumeister gut verstehen. Eine alte Uhr verkaufen, um eine noch ältere und schönere restaurieren zu können, „da wird ein Schuh draus“, findet Lichter.

In ihrer Schätzung liegt die Schauspielerin dann ziemlich daneben. Sie glaubt, der Baumeister stamme aus dem 18. Jahrhundert. Weit gefehlt.

„Bares für Rares“-Experte Albert Maier klärt auf: Die Uhr ist deutlich älter und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Den Wert schätzt Maier auf 1.800 bis 2.000 Euro, „mindestens“. Auch damit liegt er deutlich über den Erwartungen Muriel Baumeisters.

Verhaltene Gebote in „Bares für Rares“-Händlerrunde

In der „Bares für Rares“-Händlerrunde trifft das gute Stück hingegen auf eher verhaltenes Interesse. Ludwig Hofmaier, Wolfgang Pauritsch und Walter Lehnertz beginnen mit dichten Geboten – allerdings starten sie bei 500 Euro und bewegen sich meist eher in 50er-Schritten. Also noch viel Luft nach oben zur Gewinnerwartung.

Zwischenzeitlich scheint es, als würde Frau Baumeister ihr Familienerbstück wieder mit nach Hause nehmen. Nur schleppend wird der Preis nach oben getrieben. Und auch das letzte Gebot bleibt unter dem Schätzwert des Experten. 1.700 Euro bietet Wolfgang Pauritsch.

Doch Muriel Baumeister ist dennoch einverstanden und schlägt ein. Ob auch ihre Vorfahren mit dem Handel zufrieden gewesen wären? Wir können es nur hoffen – und vielleicht kann mit dem Geld ja dem anderen Erbstück zu längst vergessenem Glanz verholfen werden.

(jv)