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„Bares für Rares”Taxifahrer will 2-Euro-Becher verkaufen und macht Mega-Gewinn

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Taxifahrer Reinhard Faust traut seinen Ohren kaum, als er bei „Bares für Rares” den Wert seiner Becher hört.

von Martin Gätke (mg)

Pulheim – Manchmal schreibt das Fernsehen eben wahre Märchen. So wie am vergangenen Donnerstag in Horst Lichters Trödelsendung „Bares für Rares”. 

Mit zwei kleinen Silberbechern kommt der Taxifahrer Reinhard Faust (60) aus Hessen nach Pulheim. Fundstücke, die er für zwei Euro pro Stück auf einem Hof-Flohmarkt gekauft hatte. Und die sich als echte Schätze herausstellen werden.

„Wenn ich ein paar Euro pro Becher bekomme, wäre ich happy“, sagt Faust im Vorfeld. Fragt sich nur, wie alt die guten Stücke wirklich sind.

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Er will alles kaufen bei „Bares für Rares“: Horst Lichters Ehefrau hat ein Trödel-Veto (hier lesen)

„Schöne Kniffelbecher”, meint Horst Lichter noch, als Faust an den Expertentisch kommt. Faust erklärt, wo er die Becher her hat. Und Lichter scheint schon zu ahnen: „Reinhard, ich glaube, das war ein Deal.“

Dann nimmt ZDF-Expertin Heide Rezepa-Zabel die guten Stücke in die Hand, erkennt zwei „schöne, schlichte Silberbecher“. Weinbecher, um genau zu sein.

Eine alte Lot-Marke auf dem Boden des Bechers weise bei einem der Gefäße auf das Alter hin, sagt sie: „Im Lot wurde genau vor 1886 gestempelt. Theoretisch könnte er aus dem 17., aus dem 18. und aus dem 19. Jahrhundert stammen.“

Zauberkasten reißt „Bares für Rares“-Händler von den Sitzen (hier lesen)

Weiter eingrenzen lasse sich das über eine sogenannte Meister-Marke, die hat in diesem Fall eine kursive Schrift. „Die war tendenziell eher in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebräuchlich“, so die Expertin.

Der zweite Becher ist dicker und innen sogar vergoldet. Außen ist eine Gravurlinie zu finden, auf dem Boden hat er sogar mehr Stempel als Becher Nummer eins. Und einer dieser Stempel (der sogenannte „Augsburger Pinienzapfen“) weist auf eine wesentlich ältere Datierung hin: 1689.

Was für ein Flohmarkt-Traum: eine echte, wertvolle Rarität, erstanden für zwei Euro auf einem Flohmarkt. Da fallen Reinhard Faust fast die Augen aus, als er das Datum hört. Und trotzdem gibt er sich bescheiden, als Horst Lichter fragt, was er für die guten Stücke haben will: „Ein Hunni pro Becher“, sagt er. 100 Euro pro Stück also.

„Bares für Rares”-Expertin Heide Rezepa-Zabel schätzt Becher auf 1000 Euro

Heide Rezepa-Zabel legt da in ihrer Schätzung noch eine ganze Schippe drauf: Der reine Materialwert pro Becher würde schon jeweils knapp 100 Euro betragen. Doch den älteren Becher taxiert sie auf unglaubliche 800 bis 1000 Euro. „Der Hammer“, sagt der Taxifahrer knapp. Das würde insgesamt 880 bis 1100 Euro machen. Ein ganz guter Gewinn, wenn man bedenkt, für wieviel Faust sie „geschossen“ hat.

„Bares für Rares”-Händler Fabian Kahl schnappt sich die Becher für 600 Euro

Aber hatten auch die Händler einen Sinn für diese Rarität? Auch dort stießen die Becher sofort auf Gegenliebe. Sie prüften, schauten, rätselten, schätzten. Bis auf 600 Euro steigerten sich Wolfgang Pauritsch und Fabian Kahl dann beim Wettbieten in die Höhe.

Da musste Reinhard Faust nicht lange überlegen. Er nahm das Geld von Kahl und verließ mit einer saftigen Rendite die „Bares für Rares“-Hallen.

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet.

Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt.

Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus. 

Das bisher höchste Bares-für-Rares-Gebot

Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle und eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow“ lief.

Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer. 

(mg)