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„Bares für Rares“Kracher! Händler feilschen um schäbige Mistelzweig-Vase

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Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. An dieser Vase scheiden sich die Geister.

von Susanne Scholz (susa)

Pulheim – So manch ein Familien-Erbstück verstaubt im Schrank. Warum den Ladenhüter also nicht bei „Bares für Rares“ zu Geld machen? Dachte sich auch Erzieherin Mara Thiele (24) aus Bergisch Gladbach. Die 24-Jährige nennt eine Vase ihrer Oma ihr Eigen. Allerdings, so gibt sie zu, ist das gute Stück „nicht so mein Geschmack“.

Mara möchte lieber Geld dafür haben. Ein Wunsch, den Trödel-Moderator Horst Lichter durchaus nachvollziehen kann. Das Mistelzweig-Kunstwerk, das ursprünglich ein Hochzeits-Geschenk für ihre Ur-Großeltern war, entpuppt sich als echtes Kunstobjekt.

Hört Horst Lichter etwa bei „Bares für Rares“ aus? Jetzt spricht der Moderator Klartext! Gleich hier lesen

Alles zum Thema Horst Lichter

Experte Albert Maier weiß: „Die Vase ist signiert mit KTK. Diese Vase ist von dem Künstler Josef Maximilian Laeuger.“ Der lebte von 1864 bis 1952 in Lörrach und war der Künstler überhaupt für Keramik in Deutschland.

Josef Maximilian Laeuger Deutschlands führender Keramiker

Mit seinen Ziergefäßen und Baukeramiken, die pflanzliche, naturalistische und abstrakte Dekore zeigten, gelang Laeuger zwischen 1916 und 1944 in seiner eigenen Karlsruher Werkstatt ein künstlerischer Quantensprung. 

Mit dem Wissen um das mit Schlicke aufgemalte Dekor setzt Mara ihren Wunschpreis auf 200 bis 300 Euro fest. Der Experte geht sogar höher. Da das gute Stück in einwandfreiem Zustand ist, taxiert Maier die Vase sogar auf 400 bis 500 Euro.

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Die Händler erkennen sofort: „Das ist eine Leuger-Vase.“ Es entbrennt direkt ein Fachgespräch und schon wird geboten.

Am Ende schlägt Julian Schmitz-Avila zu und die Mistelzweig-Vase wechselt für sagenhafte 750 Euro den Besitzer.

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet.

Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt.

Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus.

Das bisher höchste Gebot

Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle und eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow“ lief.

Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 90.000 Euro und wurde für ein Mercedes Cabriolet geboten. Doch der Besitzer wollte 5000 Euro mehr – und so kam das Geschäft nicht zustande.

Anders als bei einem Borgward Isabella Cabriolet, der im Jahr 2014 für 35.000 Euro den Besitzer wechselte.

Das bisher niedrigste Gebot

Für unfassbare 10 Euro sicherte sich Händler Julian Schmiz-Avila 1100 Comic-Hefte der Science-Fiction-Reihe „Perry Rhodan“.

(susa)