„Bares für Rares“Janine bringt Erbstück vom Opa mit und ahnt nicht seinen Wert

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Janine Lühr hätte nicht damit gerechnet, dass die alten Metallteller ihres Großsvaters so viel wert sind. 

von Alexandra Miebach (mie)

Köln – Damit hat sie nicht gerechnet. Janine Lühr (31) hat keine hohen Erwartungen, als sie auf Horst Lichter (57) und den „Bares für Rares“-Experten Albert Maier (69) trifft. Doch das sollte sich schnell ändern.

Mitgebracht hatte sie zwei russische Metallteller aus dem Haus ihres verstorbenen Großvaters. 

„Als das Haus ausgeräumt worden ist, sind die Teller schon im Müll gelandet und dann haben wir die nochmal schnell gerettet, weil Opa die immer so gehütet hat. Die standen immer auf seiner Anrichte und er war sich sicher, dass die was wert sind“, so die 31-Jährige.

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„Bares-für-Rares“ am 20.10.: Experte ist begeistert von russischen Tellern

Eine Preisvorstellung hat die 31-Jährige aber nicht. Sie wäre schon mit 50 Euro zufrieden. Womit sie nicht gerechnet hat: Die Teller sind bis zu 30 Mal so viel wert! 

Von den alten Schätzchen ist Experte Albert Maier sofort begeistert. „Das ist wirklich etwas Ausgefallenes“, schwärmt er.

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Experte Albert Maier (r.) erklärt Janine Lühr und Horst Lichter, was es mit den russischen Tellern auf sich hat.

„Russische Antiquitäten, wie sie alle wissen, sind auch heute noch sehr gefragt“, erklärt er weiter. Er weiß: Die Teller aus vernickeltem Eisen stammen aus dem Jahr 1883 und wurden anlässlich der Krönung von Zar Alexander III. und dessen Frau Maria Fjodorowna gefertigt. 

Albert Maier schätzt sie zusammen auf 1.200 bis 1.500 Euro. 

„Bares-für-Rares“-Händler wollen nicht richtig bieten 

Die Händler zeigen zunächst allerdings kein großes Interesse. Das erste Gebot liegt bei gerade einmal 100 Euro. 

Nur langsam, in kleinen Schritten bieten steigert sich der Preis. Händler Waldi: „Wir müssen ja auch noch etwas verdienen“, sagt er. 

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Moderator Horst Lichter muss eingreifen. „Vor der Expertise hätten wir beide gesagt, 300 Euro, machen wir, eine Runde Kaffee. Das ist jetzt aber vorbei.“

Horst Lichter: „Das ist schon was ganz, ganz Tolles.“

Der „Bares-für-Rares“-Moderator eilt der 31-jährigen Janine zur Hilfe.

Er erklärt den Händlern: „Das ist schon was ganz, ganz Tolles. Es wurde genau dieser Teller in minimal besserem Zustand für zweieinhalb tausend Euro verkauft.“

Und schon kommt wieder Schwung in die Auktion.

Kandidatin Janine Lühr verkauft Antiquitäten weit unter Wert

Trotzdem: Janine Lühr lässt sich von den „Bares-für-Rares“-Händlern überzeugen. Sie verkauft die Teller für 500 Euro, also gerade einmal ein Drittel des geschätzten Werts. 

Trotzdem ist die 31-Jährige zufrieden: „Ein wenig Wehmut ist dabei, weil die Teller vom Opa sind, aber der Opa hat ja immer gesagt, dass die Teller auch ein bisschen was wert sind. Jetzt haben wir den Erlös dafür und damit kann ich dann mit meinem Freund eine Reise unternehmen.“ 

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet.

Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt.

Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus. 

Das bisher höchste Gebot

Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle und eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow“ lief.

Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 90.000 Euro und wurde für ein Mercedes Cabriolet geboten. Doch der Besitzer wollte 5000 Euro mehr – und so kam das Geschäft nicht zustande.

Anders bei einem 300 Jahre alten Brustkreuz mit 40-karätigen Diamanten. Dieses wechselte im Mai 2019 für unfassbare 42.000 Euro den Besitzer. Da kamen Händlerin Susanne Steiger glatt die Tränen. Wen wundert's? Steiger hatte damit das teuerste Stück in der Geschichte von „Bares für Rares“ erworben (hier mehr lesen).

Das bisher niedrigste Gebot

Für unfassbare 10 Euro sicherte sich Händler Julian Schmiz-Avila 1100 Comic-Hefte der Science-Fiction-Reihe „Perry Rhodan“. (mie)