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„Arschloch”Yotta spricht über totes Kind, gequälten Dackel und skandalöse Videos

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Bastian Yotta

von Simon Küpper (sku)

Köln – Seine Vergangenheit ist derzeit in aller Munde: Bastian Yotta (43). Zuletzt tauchten im Netz immer mehr Videos des Reality-TV-Teilnehmers auf. 

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Jetzt hat sich der „Life Changer“ ausführlich zu den daraus resultierenden Anschuldigungen geäußert. Am Freitagabend stellte er sich in einem Instagram-Live-Video den Fragen von Carsten Stahl (47).

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Der hat selbst eine fragwürdige Vergangenheit, kämpft inzwischen aber gegen Mobbing, Gewalt, Missbrauch und Vorurteile – und nahm Yotta rund 90 Minuten ins Kreuzverhör.

Bastian Yotta stellt sich Fragen von Carsten Stahl

„Wir stehen beide in der Öffentlichkeit, haben eine große Reichweite – aber auch eine Pflicht“, so der selbsternannte Kämpfer für Gerechtigkeit zu Beginn. 

Seine erste Frage zu dem Video, in dem Yotta abwertend über Frauen spricht und das den aktuellen Krach auslöste: „Das ist sexistisch und frauenfeindlich. Wie wirkt das auf dich?“

Yotta: „Da bin ich genau bei dir. Das wirkt, als würde man Frauen als ein Stück Fleisch sehen. Es gibt keine Erklärung oder Entschuldigung dafür. Ich übernehme die volle Verantwortung.“

Trotzdem wollte er erklären, in welcher Situation das Ganze entstanden sei. „Die war damals so: Ich habe mich 2016 von Maria getrennt. Ich war nicht der Sunnyboy, der eine nach der anderen hatte. Ich habe schmerzvolle Erfahrungen gemacht.“

Seine letzte Freundin vor Entstehung des Videos habe ihm kurz vor Weihnachten gesagt, dass sie verheiratet sei.

Yotta: „In meiner Wut habe ich gesagt: Das passiert mir nie wieder. Ich muss jetzt ein King sein. Dann habe ich mich mit dem Handy aufgenommen.“

Und weiter: „Das fällt in die Rubrik – erst denken, dann reden. Das ist eine Wutrede, die beschissen ist. Ich bin nur glücklich darüber, dass keiner der Studenten es für ernst genommen hat. Das Video gehört zu den Fehlern meines Lebens, ich schäme mich dafür.“

Carsten Stahl bohrt bei Bastian Yotta nach

Stahl bohrte nach: „Das Problem ist: Du hast das nicht mit deinen Kumpels geteilt, sondern verkauft – Geld damit verdient.“

Yotta betonte, er habe das Video inzwischen komplett vom Netz genommen, es sei nicht mehr verfügbar.

Warum er das erst jetzt und nicht viel früher gemacht habe? Yotta: „Das war mir gar nicht mehr bewusst. Ich habe 200 Stunden Coaching gemacht. Ich habe nicht mehr dran gedacht. Als es raus kam, dachte ich: Das kann doch gar nicht sein.“

Anschließend ging es um einen anderen Videoausschnitt. Darin beschreibt Yotta, wie er als junger Mann die Freundinnen seiner Kumpels aus der Disco nach Hause fuhr und dort ins Bett legte. 

Stahl: „Das ist ein Aufruf zum Missbrauch von jungen Frauen! Du musst dir eines bewusst sein, Alter. Da draußen rennen junge Männer rum, die das gesehen haben und sich dich als Vorbild nehmen.“

Auch dazu nahm Yotta Stellung. „Ich bin mir bewusst, dass es so verstanden werden kann. Was ich gemeint habe, ist komplett unterschiedlich. Ich habe gesagt: Wenn sie etwas GEtrunken hat. Nicht BEtrunken ist oder nicht mehr ansprechbar. Was ich gemeint habe: Ich bin angefeindet worden, weil ich nix trinke. Die Trinker stehen dann aber um 2 Uhr am Klo und kotzen. Dann kann ich für deren Freundin ein Gentleman sein. Das kann man interpretieren, das war auch ein bisschen ironisch.“ 

Er betonte: „Ich habe nicht gesagt, dass es zum Sex kommt.“

Das brachte Stahl ein Stück höher auf die Palme – besonders ein Satz aus dem Video. „Auf gar keinen Fall hast du das Recht zu sagen: »Darf ich dir aus der Hose helfen.« Dann überschreitest du ein Grenze in der du in die Intimsphäre greifst“, schimpfte er.

Bastian Yotta über seine Beziehung mit Freundin Marisol

„Wie ist dein Frauenbild heute?“, wollte Stahl dann von Yotta wissen.

Seine Antwort: „Jeder, der mir auf Instagram folgt, weiß das. Ich bin ein Gentleman, der der Frau ins Auto hilft. Wir machen sexuell nichts, was sie nicht will. Ich liebe meine Freundin, hebe sie auf ein Podest. Sie ist eine Prinzessin für mich.“

Daraufhin echauffierte sich Stahl erst so richtig. Mit harschem Ton und kräftiger Stimme polterte er: „Aber: Du zeigst deine Freundin regelmäßig als Objekt. Als wenn sie deine Trophäe ist. Das zeigst du deinen ganzen Followern und machst deine eigene Freundin zu ner Wichsvorlage für Tausende Typen. Ein richtiger Mann hat sowas nicht nötig. Du führst sie vor, sagst aber, du bist heute ein anderer.“

Yottas Antwort: „Die Diskussion ist mit einem Satz beendet. Jeder Post und jede Story sind von meiner Freundin abgesegnet. Was ich poste, ist in ihrem Einverständnis, sie sucht die Bilder aus. Sie mag das so. Punkt.“

Argumente, die Stahl nicht gelten lassen wollte: „Du bist der Mann, der anderen Männern seine Frau als Fleischobjekt präsentiert. Egal, ob sie das will – du musst sie beschützen! Da draußen gibt es Mörder, Vergewaltiger – und du präsentierst sie.“

Carsten Stahl erzählt Yotta heftige Geschichte aus Vergangenheit

Warum Stahl das so wichtig ist? Das liegt an seiner eigenen Vergangenheit. „Ich war 24 Jahre, meine Freundin 21. Ich war Kopf einer kriminellen Organisation. Ich war ein Arschloch.“ Das war in Berlin.

Stahl weiter: „Da gab es ne Gruppe von einigen sehr bösen Jungs, die haben sich gedacht, sie müssen dem Stahl mal die Grenzen aufzeigen.“

Was dann passierte, ist der blanke Horror. Die Männer drangen in Stahls Haus ein, als dieser nicht da war – und vergingen sich an seiner damals schwangeren Freundin.

Stahl appellierte nun an Yotta: „Du kannst die stärksten Arme, den größten Schwanz, die dicksten Eier haben. Aber irgendwann wirst du das Haus verlassen und deine Freundin alleine lassen.“ 

Stahls Kontrahenten vergewaltigen Freundin

Seine Kontrahenten hätten seiner Freundin damals Angst machen wollen, doch das sei eskaliert. „Die haben sie missbraucht, vergewaltigt, getreten, die Treppe runtergestoßen.“ Dabei wurde nicht nur sie verletzt, das ungeborene Kind starb bei der Attacke, so Stahl.

Nach dieser heftigen Geschichte wandte sich Stahl wieder direkt an Yotta: „Du Arschloch machst solche Sprüche zu jungen Männern, die genau diese Sachen machen. Deswegen kämpfe ich gegen diese Missachtung von Frauen!“

Es folgte ein erneuter Appell: „Ich will, dass du da mal drüber nachdenkst. Als Mann und als Vater von Kindern!“

Stahls Schicksalsschlag ließ auch Yotta nicht kalt. „Ich verstehe dich zu 100 Prozent, das ist eine brutale Erfahrung.“

Der „Life-Coach“ gab erneut zu, sich in der Vergangenheit schlecht verhalten zu haben. „Ich war ein Arschloch, da habe ich nie einen Hehl draus gemacht. 2017 hat meine Freundin auch das Kind verloren. Im dritten Monat. Zwei Monate später starb meine Großmutter, kurz darauf mein Großvater und mein Hund. Da habe ich angefangen nachzudenken, was ich im Leben will: Liebe. Seitdem habe mich mich drauf konzentriert.“

Sein Leben ist nach Yottas Angaben ganz anders als im skandalösen Video über Sex dargestellt. 2018 habe er mit zwei Frauen Sex gehabt. Ich war früher ein Arschloch. Aber auch mir muss man eingestehen, sich zu ändern. Ich wehre mich dagegen, dass ich dieses Arschloch heute noch bin“, stellte er klar.

Carsten Stahl geht gegen „Promis unter Palmen“ vor

Aktuell ist Yotta in der Sat.1-Show „Promis unter Palmen“ zu sehen. Stahl arbeitet nach eigener Aussage derzeit an einer Strafanzeige gegen die Macher. Besonders die vergangene Folge sei menschenverachtend gewesen. 

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Yotta über die Show: „Das Thema regt mich auf. Da sage ich was dazu. Zwölf Sendetage und wann immer du mich siehst, war ich sachlich. Eine Bemerkung rutscht mir raus, als Claudia mich und meine Kinder unter der Gürtellinie beleidigt hat.“ Das sei aber nicht ausgestrahlt worden, nur seine Reaktion.

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Yotta sagt, er habe sich inzwischen auch privat bei Claudia Obert entschuldigt.

Bastian Yotta über das Dackel-Video

Schließlich kam Stahl auf ein Video zu sprechen, das zeigt, wie ein Dackel gequält wird. Nach einem Medienbericht soll es sich bei dem Übeltäter um Yotta handeln. In dem Clip aus dem Jahr 2008 ist kein Mensch erkennbar, nur eine Stimme zu hören. 

Stahl fragte direkt nach: „Ist das deine Stimme auf dem Dackel-Video?“

Yotta: „Nein! Aber ich kenne den Hund und die Situation.“ Der Hund gehörte früher Leuten aus seiner Nachbarschaft. Er habe Yottas Chihuahua mehrfach gejagt und gebissen. Das Video habe einer seiner damaligen Freunde gemacht. Er habe es weitergeleitet.

Yotta: „Ich liebe Hunde. Hätte ich einschreiten müssen, das schärfer verurteilen müssen? Ja!“

Bastian Yotta legt Instagram-Pause ein

Letztlich betonte Yotta erneut: „Den alten Yotta gibt es nicht mehr. Das habe ich schon mehrfach gesagt und beweise es jeden Tag.“

In den Kommentaren zu dem Video gab es viele negative über Yotta, aber auch einige positive. 

Yotta selbst kündigte nach der Live-Schalte mit Stahl an, sich vorerst von Instagram zurückziehen zu wollen. (sku)