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„Alles Plastik und PC“Rock-Legende rechnet mit David Guetta, Robin Schulz und Co. ab

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Waren beide in den 70ern erfolgreich: Chris Norman und die Jukebox

Er huldigte der „Midnight Lady“ wie der „Gypsy Queen“, betörte Suzi Quatro beim legendären Duett „Stumblin In“.

Heutige Popmusik törnt Chris Norman (67) aber ab. In unserem Interview rechnet der Ex-„Smokie“-Frontmann mit seinen Nachfolgern im Pop-Business ab.

Der legendäre Frontmann der Rock-Band hatte von 1975 bis 1986 einen Welthit nach dem anderen – und tourt seitdem solo weiter (u.a. am 7. März wieder im Kölner E-Werk).

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Chris Norman rockt aus Spaß

Warum? „Für meine Fans – und weil ich es nicht mehr fürs Geld muss, sondern für den Spaß kann“, betont er.

Den großen Erfolg könnte man heute mit „handgemachter Musik wie meiner allein“ nicht mehr haben, davon ist der Brite überzeugt. „In den letzten Jahrzehnten hat sich das Musikgeschäft extrem verändert. Als ich angefangen habe, haben einfach die Menschen, die das Talent dafür hatten, gesungen oder Gitarre gespielt. Aber Computer und das Internet haben den Wert der Musik komplett verändert. “

Und weiter: „Das, was heute Erfolg hat, ist fast alles Plastik, keiner interessiert sich mehr für den echten, ehrlichen Rock.“

Ist er ein frustrierter alter Mann – oder ein kluger Analyst seiner Branche? Fest steht: Die aktuellen Hitlisten werden von elektronisch optimierten Beats bestimmt, Welthits kommen aus PC- statt aus Resonanz-Räumen. Bits statt Bands.

DJs sind die neuen Weltstars

Die neuen Weltstars – DJs wie  Calvin Harris (33), David Guetta (50) oder Robin Schulz (30) – brauchen keine Instrumente.  Das zeigt auch ein Blick auf die erfolgreichsten Songs des Jahres, in denen neben Ed Sheeran (26, „Shape Of You“) vor allem DJs rangieren.

Andererseits: In den Alben-Charts landen noch regelmäßig „echte“ Musiker die großen Erfolge. Aktuell steht etwa Rocker Daniel Wirtz (42, „Sing meinen Song“) mit seiner Platte „Die fünfte Dimension“ auf Platz 3.

Der Erfolg von Daniel Wirtz ist nachhaltig

Er kann Norman nicht ganz folgen, sagte uns gestern dazu: „So ein Erfolg wie meiner ist nicht so schnell, aber  nachhaltiger. Meine Fans stehen seit Jahren zu mir. Ich habe zwar keinen der Hits des Jahres, aber komme trotzdem klar.“

Norman kritisiert aber auch die  modernen Vertriebswege. „Keiner kauft mehr LPs oder CDs, man hört Musik auf YouTube oder Spotify. Das führt aber dazu, dass Musiker weniger oder gar nichts mehr mit der Musik verdienen – nur noch die, die den ganz großen Erfolg haben. Deshalb gibt es heute auch nur noch fünf große Labels. Wer da ist, hat es geschafft, alle anderen können Musik nur noch als Hobby betreiben.“

Was für ein Abgesang vom Goldkehlchen! Sein trauriges Fazit: „Ich bin ganz froh, dass ich heute fast 70 bin und nicht mehr jung. Heute würde jemand wie ich überhaupt nicht mehr bekannt werden.“  Seinen fünf Kindern  gab er deshalb einen deutlichen Rat mit auf den Weg: „Werdet, was ihr wollt, aber kein Musiker.“