Probleme bei unterschiedlichem BackgroundWenn die Familie des Partners anders tickt

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Unterschiedliche Herkunft kann eine Beziehung bereichern.

Er stammt aus einer klassischen Arbeiterfamilie, während sie in einem Ärztehaushalt groß geworden ist. Sein Elternhaus ist sehr religiös, ihre Eltern belächeln die Kirche. Oft finden Menschen zusammen, die aus ganz unterschiedlichen Familien stammen. Aber was bedeutet das für die Beziehung?

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Gleich und gleich gesellt sich gern: An diesem Sprichwort ist etwas dran. „Wir neigen dazu, uns einen Partner zu suchen, dessen Werte, Erfahrungen und Einstellungen unseren ähneln“, sagt Familiensoziologin Prof. Marina Hennig von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Eltern geben ihren Kindern nicht nur Tischsitten und Rituale mit, sondern auch eine gewisse Vorstellung von der Welt, so Hennig. Bildungsgrad, Religionszugehörigkeit, politische Einstellung oder die Mentalität unserer Familie beeinflussen, wie wir uns das Leben vorstellen.

So stark die Gefühle auch sind: Hat man unterschiedliche Vorstellungen von Alltag und Beziehung, kann es Konflikte geben.

Über Werte reden

„Ein typisches Muster ist, dass der eine vom anderen erwartet, sich zu ändern. Der andere fühlt sich dann angegriffen und hat das Gefühl, falsch zu sein“, sagt Kerstin Kurzius, die als Familien- und Paartherapeutin in Dortmund arbeitet. Funkt das Gefühl dazwischen, dem Partner durch die eigene Herkunft entweder unterlegen oder überlegen zu sein, lassen sich nur schwer Lösungen finden.

Austausch ist wichtig

Die Paartherapeutin rät stattdessen, offen mit dem Partner über die Werte, Traditionen und Weltbilder seiner Familie zu sprechen. Wichtig dabei: dem Partner geduldig zuhören – und seine Erzählungen nicht zu beurteilen. „Viele Paare tauschen sich gar nicht so viel über ihre Herkunftsfamilien aus“, beobachtet Kurzius. Dabei sei dieses Wissen eine wichtige Voraussetzung, um zu verstehen, wie der Partner so tickt.

Eigene Welt schaffen

Ticken beide Partner von Haus aus ganz unterschiedlich, ist die Arbeit an der Beziehung also umso gefragter. „Wichtig ist, dass sich die Beziehungspartner eine eigene Welt erschaffen. Dabei können sie Elemente aus ihren beiden Herkunftsfamilien übernehmen“, sagt Hennig. Heißt zum Beispiel: Religiöse Feste des einen werden weder komplett ignoriert noch mit einem Familienfest-Marathon zelebriert – sondern irgendwie dazwischen.

Familienfeiern oder gar die eigene Hochzeit: Bei diesen Themen bekommen einige Paare Bauchgrummeln. Was, wenn sich die Eltern nichts zu sagen haben? Eric Hegmann, Paartherapeut in Hamburg, rät dazu, den Druck rauszunehmen.

„Die meisten Sorgen, die sich Paare machen, sind unbegründet. Denn normalerweise wollen Eltern ihre Kinder nicht blamieren. Schweigen sich beide Väter dennoch verkniffen an, solle sich das Paar dafür nicht verantwortlich fühlen. Denn: Am Ende geht es nicht darum, dass die Eltern miteinander glücklich werden.

Spannende Unterschiede

Unterschiede können die Beziehung aber auch bereichern. Kerstin Kurzius : „Unterschiede machen eine Beziehung erst spannend, außerdem machen sie uns offener.“ Auch Kinder können davon profitieren, wenn sie mit Blick auf ihre beiden Omas und Opas feststellen, wie unterschiedlich diese leben und dass beides gleich gut ist.